Zina oder nicht

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Zum Thema Selbstbefriedigung wollen wir aus dem Buch "Erlaubtes und Verbotenes im Islam" von Jusuf al-Qaradawi zitieren:

Über Selbstbefriedigung Der starke Drang, sich von sexueller Spannung zu befreien, kann einen jungen Mann zur Selbstbefriedigung führen. Die Mehrheit der Gelehrten betrachtet sie als haram. Imam Malik stützt sein Urteil darüber auf den Koranvers: "Und die sich den Frauen enthalten, es sei denn ihren Gattinnen oder deren, die ihre rechte besitzt, denn hierin sind sie nicht zu tadeln. Wer aber über dies hinaus begehrt, das sind die Übertreter..." (23:5-7) Er hält den, der sich selbst befriedigt, für einen, der "über dies hinaus begehrt".

Andererseits wird berichtet, dass Imam Ahmad ibn Hanbal die Samenflüssigkeit als eine Körperausscheidung wie andere auch ansah und es erlaubte, sie auszustoßen, wie auch der Aderlaß erlaubt ist. Ibn Hazm vertritt ebenfalls diese Ansicht. Die hanbalitischen Rechtsgelehrten erlauben die Selbstbefriedigung aber nur unter zwei Voraussetzungen: 1. bei Furcht davor, Ehebruch zu begehen und 2. nicht in der Lage zum Heiraten zu sein. Wir neigen dazu, die Ansicht von Imam Ahmad in einer Lage anzunehmen, in der sexuelle Erregung und die Gefahr besteht, etwas Verbotenes zu begehen. Beispielsweise mag ein junger Mann ins Ausland gegangen sein, um zu studieren oder zu arbeiten ist dort vielen Versuchungen ausgesetzt, denen er fürchtet, nicht widerstehen zu können. Dann darf er sich dieser Art der Befreiung von sexueller Spannung bedienen, wenn er es nicht übermäßig oder gewohnheitsmäßig tut.

Noch besser ist der Rat des Propheten (s) an den jungen Muslim, der nicht heiraten kann, nämlich dass er Hilfe durch häufiges Fasten sucht, denn das Fasten stärkt die Willenkraft, lehrt Beherrschung der Wünsche und stärkt die Gottesfurcht. Der Prophet (s) hat gesagt: "Ihr jungen Männer, wer von euch eine Frau ernähren kann, soll heiraten, weil das den Blick (von Frauen) abwendet und die Keuschheit bewahrt, aber wer das nicht kann, soll fasten, denn das beruhigt die Erregung."

Wir halten dies für einen vernünftigen Umgang mit dem Thema. Dies soll jedoch nicht als "Freibrief" für ungehemmte Selbstbefriedigung verstanden werden.


Monique67 
Fragesteller
 30.12.2011, 17:58

Also ist Zina nur Geschlechtsverkehr? Hat das was mit Selbstbefriedigung zutun? Den Text hab ich nicht so gut verstanden

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askmachine  30.12.2011, 18:01
@Monique67

Zine heißt ja nur vorehelicher Sex , welches strengstens verboten, also haram ist. Aber auch Selbstbefriedung ist verboten.

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Monique67 
Fragesteller
 30.12.2011, 18:04
@askmachine

Aber S__ ist natürlich schlimmer als Selbst___

S__ ist dann eine viel größere Sünde als selbst__ :)

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WasGuckstxDu  31.12.2011, 01:08
@Monique67

Vorehelicher Sex ist eine große Sünde ! Selbstbefriedigung ist auch eine große Sünde jedoch ist der Sex noch schlimmer ! Man sollte und muss es unterlassen !

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askmachine  01.01.2012, 14:19

Danke für den Stern :)

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Imâm Schâfi’i sagte, dass Selbstbefriedigung verboten ist gemäß dem folgenden Vers aus dem Qur’ân:

„Und diejenigen, welche ihre Scham hüten. Außer gegenüber ihren Gattinnen oder die in ihrer Hand sind, da sind sie ja nicht zu tadeln. Und wer darüber hinaus etwas begehrt, so sind diese die Übertreter.“ [Al-Mu’minûn:5-7]

Dieser Vers verbietet klar alle unerlaubten Sexualakte (inklusive Selbstbefriedigung) außer gegenüber den Gattinnen oder den unfreien Frauen („Sklavinnen“). Wer darüber hinaus noch etwas begehrt, so zählt er zu den Übertretern.

„Und diejenigen, die keine (Gelegenheit) zur Ehe finden, sollen sich keusch halten, bis Allâh sie aus Seiner Fülle reich macht.“[24:33]

Hier wird nun befohlen, dass der, der keine finanziellen Möglichkeiten zur Eheschließung finden kann, sich keusch halten und bei Versuchungen (inklusive Selbstbefriedigung) geduldig sein soll, bis Allâh ihn reich macht aus Seiner Huld.

1.Von der Sunnah des Propheten (a.s.s.) ´Abdullâh ibn Mas’ûd sagte:

„Wir waren mit dem Propheten als wir noch jung waren und keine Mittel besaßen. Da sagte der Gesandte Allâhs: ‚O ihr jungen Leute! Wer von euch heiraten kann, der soll heiraten, da es ihm hilft, den Blick zu senken und seine Keuschheit zu wahren. Und wer nicht heiraten kann, sollte fasten, da das Fasten die Begierde zügelt.“ [Al-Bukhâri]

Der Hadîth hält die Männer, die nicht heiraten können, dazu an, zu fasten, ungeachtet der damit verbundenen Schwierigkeiten, und nicht sich selber zu befriedigen, obwohl es leicht durchzuführen ist. Man könnte noch weitere Beweise anführen, die das Verbot der Selbstbefriedigung unterstützen, aber aufgrund des begrenzten Platzes werden wir sie nicht alle durchgehen. Allâh weiß was am besten und richtigsten ist. Um die Angewohnheit der Selbstbefriedigung loszuwerden, schlagen wir folgendes vor: 1. Der Grund, warum man eine Heilung für dieses Problem sucht, sollte einzig allein darin bestehen, Allâhs Gebote befolgen zu wollen und Seine Strafe zu fürchten. 2. Eine schnelle und dauerhafte Heilung von diesem Problem ist die Heirat sobald man in der Lage dazu ist, wie schon im Hadîth des Propheten (a.s.s.) gesagt wurde. 3. Sich selbst mit Dingen zu beschäftigen, die gut für diese Welt und das Jenseits sind, ist essentiell um diese Angewohnheit loszuwerden bevor sie zur zweiten Natur wird. Dann kann man sich nur schwer davon befreien. 4. Den Blick zu senken (d.h., verbotene Bilder und Filme nicht anzuschauen) hilft dabei, die eigene Begierde zu unterdrücken bevor man etwas Verbotenes macht. Allâh befiehlt Männern und Frauen gleichermaßen ihren Blick zu senken, wie in den beiden folgenden Versen und dem Hadîth des Propheten (a.s.s.) deutlich wird:

„Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allâh ist dessen, was sie tun, recht wohl kundig. Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen ...“ [An-Nûr:30-31]

Der Gesandte Allâhs (a.s.s.) sagte:

„Lass dem ersten (unbeabsichtigten) Blick (auf verbotene Dinge) nicht den zweiten folgen.“ [At-Tirmidhi, Nr. 2777] Dies ist eine allgemeine Aufforderung des Propheten (a.s.s.) sich von dem fernzuhalten, wodurch man erregt werden könnte, da es ihn oder sie dazu verleiten könnte, etwas Verbotenes zu tun. 5. Man sollte seine Freizeit dazu benutzen, Allâh zu dienen und religiöses Wissen zu suchen. 6. Man sollte darauf auchten, dass sich nicht medizinische Anzeichen, die eine Folge der Selbstbefriedigung sein können, ausbilden, wie z.B. schwaches Augenlicht, ein schwaches Nervensystem oder Rückenschmerzen. Noch wichtiger sollte man fürchten, einige der vorgeschriebenen Gebete zu verpassen, da man ja jedesmal, nachdem man sich sexuell befriedigt hat, Ghusl machen muss. 7. Man sollte sich keine Illusionen machen, wie einige Jugendliche tun, dass Selbstbefriedigung erlaubt ist, da es unerlaubte Sexualakte wie Zina oder Homosexualität verhindern kann. 8. Man sollte seine Selbstbeherrschung trainieren und es vermeiden, viel Zeit alleine zu verbringen, wie der Prophet (a.s.s.) sagte:

„Verbringt die Nacht nicht alleine.“ [Ahmad, Nr. 6919] 9. Gemäß dem bereits erwähnten Hadîth des Propheten (a.s.s.) sollte man wenn möglich fasten, denn das Fasten hilft, die sexuelle Begierde zu zügeln und unter Kontrolle zu halten. Aber man sollte dabei nicht überreagieren und bei Allâh schwören, dass man diese Tat nie wieder begeht, da man für den Fall, dass mein sein Versprechen nicht hält, mit den Konsequenzen für einen gebrochenen Schwur gegenüber Allâh rechnen muss. Medizinische Mittel um die sexuelle Begierde zu zügeln sind strengstens untersagt, da sie einen dauerhaften Effekt auf die Sexualkraft haben könnte.

Zina bedeutet Ehebruch.

Das ist zum Beispiel der Fall wenn eine moslemische Frau die verheiratet ist, mit einem Christen ein Schäferstündchen haben möchte, und sich dazu sogar mit einem Glas Champagner auf dem Bett wälzen würde. Das wäre ganz viel Zina und haram.

Selbstbefriedigung innerhalb der Ehe muss nach meinem Verständnis ebenfalls Zina sein, da der "Geschlechtskontakt" ja nicht mit dem Partner erfolgt.

Ausserhalb der Ehe, bei einem Jungesellen zum Beispiel, kann die Selbstbefriedigung keine Zina darstellen, und ebenfalls nach meinem Verständnis auch nicht haram sein. Dies begründet sich darin, dass eine Ehefrau nicht betrogen wird, und der aussereheliche Geschlechtsverkehr ebenfalls mangels Partner nicht erfolgt.

Nein es ist kein Zina! Und es gibt meinungverschiedenheiten unter den Gelehrten , manche sagen Haram manche sagen es ist erlaubt.

Natürlich machst du das nicht! Du weisst nicht mal was das ist, deswegen fragst du ja auch nach!

Zina (arabisch ‏زنا‎, DMG zinā ‚Ehebruch') bezeichnet im Islam den Geschlechtsverkehr zwischen Menschen, die nicht verheiratet sind.

Monique67 
Fragesteller
 30.12.2011, 17:56

Also ist Zina nur Geschlechtsverkehr? Hat das was mit Selbstbefriedigung zutun?

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