Wie steht der Islam zur Masturbation?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Strenggenommen nein, ausser wenn es davor abhält, mit Frauen gegen ihren Willen zu schlafen, auch wenn es ohne handberuhrung zb durch reiben passiert oder im Traum soweit ich weiß akzeptiert. Aber Allah weiß am besten. Ich bin da nicht so belesen. Aber von der Theorie zur Praxis ich glaube, jeder Mann, jeder Kultur und Religion, macht es. Ist ganz banal genommen eine Leerung des Körpers von überflüssigen Körperflussigkeiten, wie Urinieren auch, oder wie (zwar keine Flüssigkeit, dennoch überflüssig für den Organismus) Stuhl entleeren. Insofern... Jeder wie er kann und muss, letztendlich glaube ich sieht Allah unsere Herzen und nicht unsere Körperflussigkeiten, aber andererseits authubillah bewahre er uns vor der Sünde und er weiß am besten.

Moeoderso  20.04.2022, 13:52

Bitte schreib kein Roman wenn du Halbwissen verbreiten willst. Masturbation ist haram. Ja, es ist besser zu masturbieren als direkt Geschlechtsverkehr vor der Ehe zu haben, aber das macht das masturbieren nicht halal. ,,Feuchte Träume“ sind nichts schlimmes und werden nicht als Sünde angesehen, weil man dafür wenig bzw. Gar nichts kann.

3

Sie gilt als haram:

Die große Mehrheit der islamischen Rechtsgelehrten sagt, dass Selbstbefriedigung haram ist. Nur wenn Selbstbefriedigung dazu dient, größeren Schaden wie Unzucht, homosexuelle Handlungen oder Vergewaltigungen abzuwenden, wird sie von ihnen gebilligt. Manche Gelehrte sagen: Wenn man Selbstbefriedigung nicht der Lustempfindung, sondern der Linderung der sexuellen Energie wegen betreibt, dann besteht die Hoffnung, dass man dadurch nicht zum Sünder wird.

Quelle: Halal und Haram - Erlaubtes und Verbotenes im Islam von Hasip Asutay, Seite 65.

In der Wikipedia wird Fasten zur Vermeidung von Sünden empfohlen. Immerhin: Die Masturbation gehört nicht zu den größten Sünden im Islam.

Im Islam gibt es unterschiedlichen Ansichten zum Thema Selbstbefriedigung, sogar innerhalb eines Madhhab.

Bei Schia ist Masturbation für gewöhnlich generell verboten, bei Sunni gibt es unterschiedliche Ansichten: bei Schāfiʿiten und Malikiten ist sie für gewöhnlich generell verboten, bei Hanafiten und Hanbaliten kann sie im Einzelfall erlaubt sein, zB nach einer gescheiterten Ehebeziehung oder um Ehebruch zu vermeiden.

It is generally prohibited according to the Hanafi and Hanbali madhaahib, unless one fears adultery or fornication, or (only in the case of the Hanbali Madhhab) is under extreme desire, in which case, it is permissible to seek a relief through masturbation. However, it is prohibited all the time according to the Maliki and Shafi`i madhaahib.

https://en.wikipedia.org/wiki/Islam_and_masturbation

Selamin Alaikum wa rahmatullah,

alles Lob gebührt Allah, dem herr aller Welten und ich bezeuge dass niemand mit recht und Wahrheit angebetet werden darf außer Allah der allmächtige und ich bezeuge dass Muhammed, Frieden allahs sei auf ihn, sein Diener und Gesandter und der Siegel der Propheten ist.

Die mastubartion ist ein sehr haikeles Thema im Islam. Die Gelehrten haben unterschiedliche Ansichten, aber worauf sie sich einigen ist, dass die Mastubation auf schmutzige Filme, Nacktbilder oder sonst was absolut verboten ist. Manche Gelehrte gehen sogar soweit, es so schlimm anzusehen, als wäre man selber auf dem nacktbild drauf, oder als würde man gerader selber einen schmutzigen Film drehen. Die Mastubation an sich ist streng genommen nicht verboten, was aber auch verboten ist, ist das mastubieren in einer Beziehung zwischen Mann und Frau, da Allah swt alles verboten hat, was der Beziehung schaden kann und die Mastubation kann tatsächlich die Beziehung durch Impotenz (wenn auch sehr sehr unwahrscheinlich wenn man sich keine schmutzigen Filme und Bilder anschaut), zerstören. Und in einem Sahih Hadith wird überliefert, dass der Shaytan deine Beziehung zerstören will.

wa Selamin alaikum wa rahmatullah

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im Koran gibt es kein Verbot der Selbstbefriedigung. Der Islam bezieht sich aber neben dem Koran auch auf Überlieferungen, die zusätzliche Informationen erwähnen und Dinge detaillierter betrachten.

Eine Mehrheit der Gelehrten ist der Ansicht, dass Masturbation eine Sünde sei. Ayatollah al-Hakim sagt dazu:

Frage: So wie ich es verstehe, ist es verboten, sich selbst zu verletzen. Allerdings hat die Masturbation viele Vorteile, da sie Depressionen beseitigt, die sexuelle Spannung beseitigt, die Stress verursachen kann, das Risiko senkt, dass Kinder mit irgendeiner Behinderung geboren werden. Daher scheint es, dass nicht zu masturbieren so ist als würde man sich selbst schaden, und es wird von Ärzten empfohlen, also warum ist es im Islam verboten?
Antwort: Die folgenden Punkte können zur Beantwortung Ihrer Fragen herangezogen werden:Erstens: Der göttliche Gesetzgeber hat Vorschriften zur Gestaltung der sexuellen Beziehungen erlassen, die dazu führen, Sex ohne Unterdrückung und ohne die Notwendigkeit der Masturbation zu haben. Der Islam betont die frühe Heirat und erlaubt die Ehe auf Zeit. Die Gesellschaft hat jedoch Hindernisse und Hemmnisse für die richtige Umsetzung dieser Regeln und Richtlinien geschaffen. In Wirklichkeit trägt also die Gesellschaft die Schuld und der Mangel liegt nicht im islamischen Recht.Zweitens: Die medizinische Forschung präsentiert Ideen, die aufgrund der Entwicklung dieser Forschung Veränderungen unterliegen. Sie stellen keine endgültige, absolute Realität dar. Da solche Forschungen in der Zukunft Veränderungen und Entwicklungen unterworfen sind, kann man sich nicht auf sie verlassen. Solche wissenschaftlichen Forschungen sind auch nicht in der Lage, die Gesamtheit der Wirkungen der Masturbation zu erfassen, einschließlich der spirituellen Wirkung.Drittens: Wenn jemand gewohnheitsmäßige Selbstbefriedigung genießt und damit zufrieden ist, könnte dies zu sozialem Verfall führen. Wenn Frauen sich selbst befriedigen und Männer sich selbst befriedigen, wird dies der Bildung guter Familieneinheiten abträglich sein, und dieser Schaden ist größer als jeder Nutzen, den die medizinische Forschung zu beweisen versuchen kann, besonders nach der Existenz anderer Alternativen, die im ersten Punkt erwähnt wurden, wie frühe Heirat oder Ehe auf Zeit.

Genauso gibt es aber auch Sichtweisen, wonach es nicht verboten ist:

Masturbation ist im Islam eindeutig nicht haram, denn es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass sie verboten ist, und der Islam schweigt zu diesem Thema. [...] Die meisten Artikel, die zum Thema Masturbation zu finden sind, werden von Personen geschrieben, die entweder blinde Anhänger von Madhabs sind oder einfach die falschen Fatwas von Gelehrten zitieren. [...] Das Thema Masturbation ist bei vielen Muslimen ein kontroverses und missverstandenes Thema. Aufgrund von Unwissenheit und kultureller Erziehung haben die meisten Muslime begonnen, Masturbation als etwas zu betrachten, das im Islam falsch und sündhaft ist. Es hat verschiedene Fatwas von Gelehrten unter den Salaf gegeben, die fälschlicherweise ihre Fatwa gegeben haben, dass Masturbation haram ist. Alle diese Fatwas basieren auf einem Vers im Quran, der nichts mit Masturbation zu tun hat.

Konkret geht es dabei um folgenden Vers:

und ihre Schamteile bewahren; außer gegenüber ihren Gattinnen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen; denn dann sind sie nicht zu tadeln. Diejenigen aber, die darüber hinaus etwas begehren, sind Übertreter. [al-Muminun 23:5-7]

Ob es sich um ein Masturbationsverbot handelt, ist strittig:

Der obige Vers im Koran ist aus dem Zusammenhang gerissen und wurde als Beweis für das Verbot der Masturbation verwendet. Der oben zitierte Vers erwähnt nur sexuelle Beziehungen zwischen anderen Personen als den eigenen Ehefrauen und Sklaven und Masturbation ist nur eine Sache, die man mit sich selbst ausübt und nicht mit anderen. Imam Shafi war die erste Person, die diesen Vers benutzt hat, um zu argumentieren, dass Masturbation verboten ist und viele andere haben diese Position von ihm blind übernommen, ohne zu hinterfragen, was er gesagt hat. Wenn Sie den Vers genau beobachten, würden Sie verstehen, dass das Wort Masturbation an keiner Stelle als verboten erwähnt wird. Das Wort "Diejenigen aber, die darüber hinaus etwas begehren, sind Übertreter." wird aus dem Zusammenhang gerissen und so interpretiert, dass der Masturbierende ein Übertreter ist, da er etwas sucht, das über das hinausgeht, was seine rechte Hand besitzt. [...] Im Koran und in den authentischen Hadithen werden als sexuelle Übertretungen Ehebruch, Unzucht und Homosexualität erwähnt. Dies sind die Dinge, die im Koran und in der Sunna verboten sind. [...] Wenn Allah (swt) und sein Gesandter (sal) etwas im Islam nicht sanktioniert haben, dann hat niemand das Recht, es nach seiner persönlichen Meinung zu verbieten. [...] Der Islam schweigt eindeutig zur Masturbation und es wurde nichts authentisch vom Propheten (sal) überliefert, das sie verbietet. [...] "Der Prophet (sal) sagte: "Wahrlich, Allah hat die Pflichten auferlegt - so vernachlässigt sie nicht. Und Er hat die Grenzen begrenzt - so überschreitet sie nicht. Und Sein Schweigen über die Dinge ist aus Seiner Barmherzigkeit, nicht aus Vergesslichkeit - so erforscht sie nicht." (Hasan Sahih-Ad-Darqutni Nr. 4/199 und auch Al-Baihaqi Nr. 10/122).

Auch stellt sich die Frage, ob das Verbot nicht im Widerspruch zum Koranvers 6:119 steht:

Sayyid Sabiq Al-Azhari schreibt: „Dass man mit seiner Hand masturbiert (Istimna’), widerspricht dem Anstand und guten Charakter [...] und die Rechtsgelehrten unterschieden sich in der Beurteilung davon. So gibt es jene von ihnen, die es als absolut verboten (Haram) erachten und jene von ihnen, die es unter gewissen Umständen als verboten (Haram) und unter anderen als erforderlich erachten und jene von ihnen, die es als verpönt (Makruh) erachten.” [...] „Was Ibn Hazm betrifft, so erachtete er die Masturbation (Istimna’) als verpönt (Makruh) und nicht als Sünde, da es einem Mann mit Konsens des ganzen Volkes zulässig (Mubah) ist, sein Genital mit seiner Linken anzufassen und wenn es zulässig (Mubah) ist, so gibt es nichts über dem Erlaubten hinaus, außer dem Vorsatz, zu masturbieren, was grundsätzlich nicht verboten (Haram) ist, da Gott sagt: "Er legte euch bereits im einzelnen dar, was Er euch verbot." (6:119) Und dies ist nichts, über das uns Gott im einzelnen darlegte, dass Er es für verboten (Haram) erklärte, weswegen es erlaubt (Halal) ist [Fiqh us-Sunnah, Seite 732]

Ob es nun erlaubt oder verboten ist, kann man daher nicht ultimativ sagen.