wer ist beschnitten?

beschnitten 54%
unbeschnitten 46%

93 Stimmen

11 Antworten

beschnitten

Ich wurde als zehnjähriger christlicher Deutscher mit kleinem Teil jüdischer Vorfahren (dazu siehe unten) beschnitten (low&tight, Frenulektomie: alles glatt und faltenlos). Das ist inzwischen mehrere Jahrzehnte her.

Meine Eltern folgten dem Rat von zwei Ärzten, als sie mich baten, mir die Argumente, die sie und ich selbst dabei gehört hatten und die für eine Beschneidung sprachen, durch den Kopf gehen zu lassen und dann selbst zu entscheiden, ob ich beschnitten werden will.

Insofern wollten sie es selbst wohl schon, aber überließen mir die Entscheidung. Und ich stimmte gern und überzeugt zu.

Die OP war ambulant. Nach wenigen Tagen, in denen es etwas „zwickte“ (keine „richtigen“ Schmerzen) war es völlig beschwerdefrei. Als nach etwa zwei Wochen die Fäden raus waren, begann meine „Entdeckungsreise“ mit dem neuen, herbeigesehnten Zustand …

Mit dem Zustand des Beschnittenseins bin ich überaus zufrieden und glücklich.

Ich hatte vorher, an meiner extrem langen und fleischigen Vorhaut, wiederkehrende, stark juckende Entzündungen an Eichel und innerer Vorhaut (Balanoposthitis) und hatte die Wahl zwischen langfristiger Salbentherapie mit „ungewissem Erfolg“ und einer Beschneidung. Da ich vom FKK auch einige wenige beschnittene Penisse Erwachsener kannte, die ich schon damals attraktiver fand als mein (in Deutschland leider Mainstream)-Zipfelmützending, willigte ich sofort und freudig in meine Beschneidung ein. Sie fiel Low&tight aus, was ich sehr gut fand und finde (zwischen Oberseite der Eichel und der Narbe sind 5 mm inneres Vorhautblatt erhalten; seitlich mehr und unten/hinten über 10 mm).

Zusätzlich gab es einen familiären Hintergrund, der für meine Eltern (und Ihre Haltung, auf die ärztliche Empfehlung zu meiner prophylaktischen Beschneidung zuzugehen) und dann auch für mich und meine sofortige und überzeugte Zustimmung bedeutend war:

Meine Oma hatte eine jüdische Mutter gehabt, die die Nazizeit in Deutschland wie durch ein Wunder mit falschen Papieren überlebt hatte. So bekam ich durch die Erzählungen meiner Oma einen ganz persönlichen „Überbau“ für mein Beschnittensein, den ich bis heute als sehr wertvoll erachte. Obwohl ich evangelischer Christ bin, bedeutet mir diese jüdische Wurzel sehr viel und ich bin froh und stolz, das Zeichen für den Bund Gottes mit Abraham unveränderlich an meinem Körper zu tragen. Obwohl es kein ritueller Akt war, sondern „nur“ ein medizinischer - den allerdings ein Chirurg ausführte, der auch als Mohel für die Jüdische Gemeinde tätig war, weshalb es bei mir ganz entsprechend der Vorschriften der Mischna durchgeführt wurde.

Psychisch, physisch-körperlich und sexuell bin ich mit meinem Beschnittensein äußerst zufrieden. Und meine seither nicht wenigen Sexualpartner waren und sind es auch. Ich kann es mir nicht besser vorstellen. Es ist Teil meiner Persönlichkeit und meines Selbstverständnisses.

beschnitten

Erst wurde ich wegen Problemen mit der Vorhaut mit 12 Teilbeschnitten. Ich wäre lieber direkt ganz beschnitten worden. Erst fand ich es okay so aber nach 1,2 Jahren hat es mich genervt, weil halt dieser Vorhautrest mal vorne und mal hinten war und nicht mehr durch das Bändchen gehalten wurde. Mit 20 habe ich mich diesen Sommer dann ganz straff low and tight beschneienden lassen und es ist einfach nur toll jetzt, und viel angenehmer :)

Reicht nicht die Frage nach dem Grund der Beschneidung und dann eben nur an alle beschnittenen Männer?
Ich habe es schon einmal gesagt, ich sage es wieder: Unbeschnittenen Männer sind in der Regel von so einer Frage nicht verleitet zu antworten. Sie sehen sich als die Norm (in Deutschland) und verschwenden außer in der Pubertät vielleicht niemals einen Gedanken an Beschneidung. Bei beschnittenen Männern sieht es ganz anders aus. Sie werden an allen Orten, wo es Nackte gibt, wieder daran erinnert, dass sie die Ausnahme sind. Daneben haben sie sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Dabei ist es egal, ob sie beschnitten werden wollten, oder es gegen ihren WIllen passiert ist, und ob sie das Resultat mögen oder nicht. Mit diesem gänzlich anderen Zugang werden sie bei solchen Fragen eher antworten als Unbeschnittene. Das führt dazu, das man bei der bloßen Betrachtung einer solche Frage bei GF den EIndruck gewinnen könnte, es gäbe mehr Beschnittene in Deutschland, als es in WIrklichkeit der Fall ist.

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Bin 28 und wurde mit 6 wegen Phimose und Entzündungen beschnitten

beschnitten

Und bin mega zufrieden damit. Erst mit 20 und Korrektur mit 26.


Dedros  26.10.2024, 18:58

Aus welchem Grund war die Korrekturbeschneidung?

Drevin  26.10.2024, 20:19
@Dedros

Die Korrekturbeschneidung war aufgrund von mehreren Gründen: Schmerzen bei Erektion (das untere Gewebe war zerfetzt und musste korrigiert werden), Optik und letztendlich eigener Wunsch.