Sokrates? Glück?

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Genau genommen kann das niemand sagen, da wir keine Originallehre des Sokrates kennen. Wir kennen nur die Kunstfigur des Platon und wissen nicht, was davon evtl. wirklich von Sokrates stammt und wieviel Platon beigemengt ist. Er hat offensichtlich das Streitgespräch geliebt, was unterschiedlich bewertet wurde. Aristophanes nennt ihn in "Den Wolken" "Priester des kniffligen Worts". Dabei war er wahrscheinlich nicht sehr an materiellen Gütern interessiert und hat eher ein bescheidenes Leben geführt. Dass er nicht dem Spruch der Götter folgt, nicht die verschiedenen Orakelformen nutzt sondern "seinem Daimonion" folgt, war wohl ein Hauptanklagepunkt. Denn es wäre ein wirtschaftlicher Ruin der Tempel gewesen, wenn sich jeder Athener nur noch nach seinem "Daimonion" - was evtl. mit "der Stimme seines Gewissens" übersetzt werden kann - und nicht nach den Sprüchen der Priester (gegen Geld) gerichtet hätte. Insoweit kann vermutet werden, dass sich Sokrates glücklich fühlte, wenn er von seinem Daimonion gelobt wurde, sprich, wenn die Stimme seines Gewissens mit seinem Handeln zufrieden war.

Eine unserer sehr stark ähnelnden. Nur sind unsere Vorstellungen von dauerhafter oder momentaner intensiver Zufriedenheit an andere Dinge und Erlebnisse gekoppelt, weil wir in einer anderen Zeit leben und Sokrates noch keine Vorstellung haben konnte, was es für ein Gefühle ist, zuhause vor einem Riesenbildschirm zu sitzen und sich Avatar stereo reinzuziehen.