Im Mittelalter schon am hintertürchen geleckt?
Oder ist dieser Unsinn nur ein unsinn der Pornoindustrie?
4 Antworten
Die Menschen im Mittelalter waren keineswegs so prüde, wie heute allgemein angenommen wird. In Badehäusern usw. ging in den urbanen Gebieten sehr oft ziemlich die Post ab. Nacktheit war dort auch nicht verpönt, sondern Alltag. Und mit ihr steigerte sich auch das Begehren teils dramatisch.
Auch die Kirche im Allgemeinen hat dort nicht den Moral-Zeigefinger geschwungen. Es gab nur Vorgaben, dass Pfarrer es bitte nicht allzu weit treiben sollen, weil sie ja noch von Stand und Rang sind.
Da gibt es auf Arte und in der Rubrik "Timeline" zahlreiche Dokumentationen über "Sex im Mittelalter". Ist wirklich spannend. Da kommen eine deutsche und eine französische Forscherin im Dialog zu Wort. Die berichten über ihre Studienergebnisse zum Thema. Sehenswert und alles auf Youtube!
Die allgemeine Prüderie ist eher ein Keimling des 20 und 21. Jahrhunderts, der in so libertären, emanzipatorisch-konservativen, teils rechtsgrünen amazonisch geprägten Bewegungen keimt.
Ich kenne Mittelalter -Pornos nicht. Aber bis zur Schließung der Badehäuser gab es dort jede Menge (käuflichen) Sex. Die kleine Stadt Höxter an der Weser soll um 1600 ca. 250 Prostituierte gehabt haben.
Du kannst davon ausgehen, dass es jede erdenkliche sexuelle Vorliebe, die es heute gibt, immer schon gab. Die Pornoindustrie setzt ja keine neuen Trends in die Welt, sondern sie bedient eher das, was ihre Kunden wollen. Was hätte sie auch davon, solche Dinge neu zu erfinden und in die Welt zu setzen?
Wird es bestimmt gegeben haben. Die Frage ist, aufgrund der Hygiene damals, wie oft es vorkam.