Haben früher Kindermädchen junge Knaben in den Schlaf masturbiert?
Immer wieder hört man Geschichten, dass die Kindermädchen früher die Knaben zum Einschlafen mit der Hand befriedigt haben. Gibt es dazu Aufzeichnungen?
4 Antworten
Ich hab nur von Kindermädchen gehört , die Kindern zum einschlafen Rotwein gegeben haben.
Das mit dem Rotwein , sollen Eltern in Frankreich immer noch machen.
In den Gerichtsakten vielleicht, weil das auch früher schon ungesetzlich gewesen wäre.
echt? Immer wieder? Wo hörst du das wenn du selbst keine Quellen dazu hast?
Bin mehrfach im Internet darüber gestolpert, die einzige Quelle die da mehr sagt:
Über den späteren französischen König Ludwig XIII. (1601–1643) ist dagegen bekannt, dass dessen Leibarzt schrieb, Kindermädchen sollten zur „abendlichen Beruhigung“ Jungen im „Kitzeln des Penis“ unterweisen.
Der betreffende Artikel müsste auf die Qualitätsprüfungsliste, da der gesamte Absatz nur mangelhaft mit Quellen belegt ist. Damit ist er aussagelos.
Ich kenne das von alten Beschreibungen über Naturvölker aus der Zeit der Entdeckungen.
Quellen zu finden scheint wilrich nicht ganz einfach. Vielleicht auch, weil das thematisch eher schwierig ist und auch da historische Quellen, welche oft die digitalisierung noch nicht vollzogen haben, nur in Papierform vorliegen.
Aber aus bekannten Textauszügen sollten man sich keine illusion machen. Die Menschen haben in jeder Zeit ihre eigene Vorstellung von moralisch vertretbarem Verhalten.
Unsere Vorstellung hat zwar sicher seine Berechtigung, anhand einiger Naturvölker lässt sich aber auch heute noch sehen, dass sexualmoral eine sehr flexible Sache ist und Völker auch unter anderen Bedingungen überdauern. Man darf nicht vergessen, dass wir zu großen Teilen in dieser Hinsicht auch von der Kirche geprägt wurden.
Das ist das erste Mal dass ich überhaupt davon höre. Ich persönlich halte derartige Gerüchte für Mythen und Lügen, besonders wenn man in Betracht zieht wie sexuell verklemmt die vergangenen Jahrhunderte waren.
Mein Lieber, so verklemmt war man in früheren Jahrhunderten gar nicht, das fing erst im 19. an. Sieh dir mal Bilder von Rubens an, lies den Simplizius Simplizissimus (in ungekürzter Fassung), auch Goethes "Geheime erotische Epigramme" sind legendär.
Die alte Literatur sagt anderes, vor allem aus gefährlichen Zeiten wie im 30jährigen Krieg, in denen es keine Sicherheit für das Morgen gibt. Das kannst du in der Literatur von der Antike an belegen :Aristophanes, Plautus, Terenz, Apuleius, Petronius. Die mönchische Literatur des Mittelalters ist anders, aber auch da findest du genügend (empörende) Hinweise in den Chroniken. Durch den Medienbruch gab es lange Zeit keine Trivialliteratur, wie es sie in der Antike gab, aber die Hinweise über den Umgang mit den "Sündern" in den Kloster-Quellen sprechen eine deutliche Sprache.
Ob du das glaubst oder lieber den gängigen Klischees vertraust, sei dir überlassen (eine Menge findet man übrigens auch über Google, falls du mal ernsthaft recherchieren möchtest).
Lockere Sitten gab es ja auch in der Nachkriegszeit, bis in den 50er-Jahren die große Prüderie einkehrte, die dann wieder in der 68er-Zeit weggewischt wurde, ehe sie in den 80ern sich wieder verstärkt im Alltag breitmachte. In Sprache und Filmen ist das anders, aber wo siehst du heutzutage in einem normalen Schwimmbad Frauen aller Altersklassen oben ohne, teilweise ganz nackt? In den 70ern gab es das, selbst im Hallenbad.
Alter... Wieso kennst du dich in den Bereichen so aus? Ist das eine art Pornosucht unter Historikern?
Quatsch. Aber wer viel liest, behält manches. Mich beunruhigt ziemlich, wie wenig junge Leute über die Vergangenheit wissen, wie wenig sie eigentlich auch darüber wissen wollen, aber wie sicher sie sich zu wissen glauben. Die erwähnte Literatur ist ganz normale Studienliteratur.
Nur muss man das was man liest auch verstehen.
So sagt die Literatur aus der Antike nichts über den 30 Jährigen Krieg aus.
Das Christentum hatte Europa die meiste Zeit durch das Mittelalter unter einer strengen sexuellen Fuchtel. Die Antike war da durchaus freier, klar, aber nicht während der Blütezeit des Christentums.
Und da Masturbation im Christentum lange lange Zeit als Sünde betrachtet wurde, (Samen sollte nicht verschwendet werden) ist es umso unwahrscheinlicher dass ein Kindermädchen das halbwegs bei Sinnen war dem Kind dass sie hüten sollte als Einschlafhilfe einen runter holte.
Denk mal ganz nüchtern: Familien lebten in einem Raum. Schon den Kindern war nichts Menschliches fremd. Die Kirche war lange Zeit alles andere als prüde, das kam erst so streng nach der Refornation auf.
Von der Kindermädchen-Geschichte habe ich kein Wort gesagt, ich habe nur zu deiner Aussage auf Prüderie geantwortet. Wenn du dich mit der Alltagsgeschichte) Kultur- und Sittengeschichte) zur Zeit des 30jährigen Krieges beschäftigen magst, kannst du dich ja mal mit der Literatur beschäftigen. Lass uns die Diskussion damit beenden.
Das klingt aber nett :)