Biologie Peptidbindungen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Abend Yoyo :-)

Das was du hier gezeichnet hast ist die Verbindung, welche Aminosäuren miteinander eingehen können. Ich versuche es dir hier einfach und anschaulich darzustellen :-D

Bild zum Beitrag

Aminosäuren haben auf der einen Seite eine Aminogruppe (die als Base reagiert) und auf der anderen Seite eine Carboxygruppe (die als Säure reagiert). Das bedeutet, dass die Säure ein Proton (H+) abgeben kann und die Base dieses Proton aufnehmen kann. [Säure = Protonendonator; Base = Protonenakzeptor)

Bild zum Beitrag

Wenn das passiert, dann wird aus der -COOH Gruppe (Carboxygruppe) eine -COO- Gruppe (mit einer negativen Ladung). Die -NH2 Gruppe (Aminogruppe) wird zu einer -NH3+ Gruppe (positiv geladen). Die Aminosäure ist jetzt wie ein kleiner Stabmagnet aufgebaut :-) mit einer Plus- und einer Minusseite.

Bild zum Beitrag

Jetzt können sich die positiven und negativen Gruppen verschiedener Aminosäuren gegenseitig anziehen und es kommt zu der Reaktion, die dein Lehrer an die Tafel geschrieben hat. Zwischen der COO- Gruppe und der NH3+ Gruppe kommt es zu einer Reaktion (Polykondensation) durch welche eine Peptidbindung entsteht. Dabei fällt auch das Restprodukt Wasser an (deswegen nennen wir es eine Kondensationsreaktion).

Aber auf jeder Seite von diesem Peptid befindet sich noch immer eine NH3+ Gruppe oder eine COO- Gruppe ^^ Deswegen können sich nun weitere Aminosäuren anlagern.

Bild zum Beitrag

Die Aminosäuren bilden so eine lange Kette - die wir ab einer Länge von 100 Stück als Protein bezeichnen. Jetzt können die sich falten und eine endgültige Form annehmen. Je nachdem welche Aminosäuren sich in der Kette befinden können sich so alle möglichen Proteine aufbauen: Hormone, Antikörper, Kanalsysteme, Muskulatur, Enzyme, Steroide, ... Denn Form = Funktion ^^ Viele verschiedene Formen = viele verschiedene Funktionen.

Jedes Protein hat dann aber nur genau eine bestimmte Form und nur eine bestimmte Funktion.

Bild zum Beitrag

Hier z.B. siehst du ein Hämoglobin (rotes Blutkörperchen), welches sich aus vier Proteinen zusammensetzt :-) und jedes dieser Proteine sind sehr viele Aminosäuren, die sich durch die Reaktion verbunden haben (Peptidbindung), die dein Lehrer an die Tafel gezeichnet hat :-D

Ich hoffe es ist nun ein wenig klarer ;-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Schule, Biologie, Bio)  - (Schule, Biologie, Bio)  - (Schule, Biologie, Bio)  - (Schule, Biologie, Bio)  - (Schule, Biologie, Bio)
yoyoy16 
Fragesteller
 29.11.2019, 18:11

Wow... Vielen vielen Dank für die wirklich tolle ausführliche Antwort... ^^ 👍

1

In welcher Klasse bist Du und hattest du organische Chemie in der 10. oder 11. ?

Die Peptid-Bindung, auch Amid-Bindung ist das Stickstoff/Amin Analogon des Esters.

Aus Alkohol und Säure bilden sich unter Wasserabspaltung Ester und auf die gleiche Art bilden sich aus Aminen und Säuren Amide, bzw. die PeptidBindung.

Da Aminosäuren ja sowohl eine Amino- wie auch eine SäureGruppe enthalten, kann man ein unendlich lange Kette mit der immer gleichen VerknüpfungsArt bilden.