Welche Erfahrungen habt ihr mitReitbeteiligungen gemacht?

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Sowohl als auch. Meine erste RB bekam ich mit 12 auf dem Pferd meiner damaligen Reitlehrerin. Die Kombi war ideal: regelmäßiger Unterricht und wenn ich alleine geritten bin war trotzdem jemand in der Nähe den ich im Notfall hätte um Hilfe bitten können. Da meine Eltern mit Pferden nichts am Hut haben war das super so. Ich war beschäftigt, aber nicht auf mich alleine bestellt.

Später folgten einige weitere RBs - vom Durchgänger bis zum Steiger war da alles dabei. Alle Pferde wurden als „nett und unkompliziert“ betitelt. Insgesamt aber meist Besitzer, die sowieso nicht kamen und / oder vom Reiten keinen Dunst hatten. Nach einem schweren Sturz inkl mehrwöchentlichem Krankenhausaufenthalt war es mir dann zu bunt und ich entschloss mich mitten in der Ausbildung ein eigenes Pferd zu kaufen. Im Nachhinein nicht die beste Idee. ich hatte damals aber eine Menge Glück - sowohl finanziell als auch fachlich - dass ich nie ernsthafte Probleme hatte.

Auf meinen eigenen Pferden habe ich mehrmals Versuche gestartet eine RB zu vergeben. Leider mit durchweg schlechten Erfahrungen. Unterricht möchte gefühlt niemand mehr nehmen. Am liebsten nur reiten, nichts zahlen und dann sollte aber bitte Turnier- und Kursteilnahme inklusive sein. Das war mir irgendwann ehrlich gesagt zu doof. Seitdem kommt niemand außer mir und meine Trainer mehr auf die Pferde. Habe ich mal länger keine Zeit - wie beispielsweise während meiner Schwangerschaft - stelle ich sie in Beritt und / oder einfach ein paar Wochen auf die Koppel. Lediglich zwei Pflegebeteiligungen habe ich behalten - das sind aber auch wirklich tolle, meist zuverlässige Mädels die ihre Freude daran haben die Pferde einmal die Woche einfach nur zu betüddeln.

Ich hatte am Pferd eine Reitbeteiligung. Die hatte 10 Jahre Reiterfahrung, war eine Studentin, ca 20 Jahre alt. Sie hat 8 km vom Stall entfernt gewohnt und ihr Sitz war lehrbuchmäßig. Eine vorsichtige, umsichtige Person.

Sie hat ihre beiden Wochentage fest vereinbart bekommen und durfte mich am Wochenende vertreten, wenn ich mal weg gefahren bin.

Oft kam kurzfristig, sie habe kein Auto, ihre Eltern wären damit unterwegs und sie wisse nicht, wann die zurück kämen. OK, sie wollte die Beteiligung, meine Pferde waren auch so versorgt. Mir hat's nur gestunken, weil ich Zeit hatte, das Wetter gepasst hätte und ich nicht hin gefahren bin, weil sie ihren Tag haben sollte. Erfahren habe ich es so spät, dass ich vor Stallschluss den Stall nicht mehr erreicht hätte.

Ich hatte mal gebeten, ein Sprunggelenk mit Tonerdepaste (fertig. Deckel auf, drauf schmieren, Deckel zu) einzureiben. Ich kam in den Stall, war das halbe Pferd eingeschmiert, das Sprunggelenk nicht. Es stellte sich heraus, sie wusste nicht, wo das Sprunggelenk ist.

Dann saß ich mal auf dem Pferd, als sie dazu kam. Ich war gerade am locker Traben, nichts wesentliches, einfach nur dahin trabseln. Sie fragt ganz erstaunt, warum der Wallach nicht schwitzt. Der würde doch immer so schnell schwitzen. Zack, Alarmglocken. Reitlehrerin befragt: "Sie macht das super! So eine gute Schülerin, die so genau ausführt!" Ich sah ihr das nächste Mal wieder gezielt zu. Tatsächlich war sie in ihrer "nach Lehrbuch funktioniert das so"-Art so fixiert auf das Lehrbuch, dass ihr Sitz ein abspulen von Dingen war, aber in keiner Sekunde funktional auf das Pferd einging. Also Sitz einzig und allein auf Optik gerichtet und nur ja nicht dazwischen einsitzen oder mal die Hilfe bestätigen, um dem Pferd Sicherheit zu geben. Er schwitzte Tropfnass aus Unsicherheit. Ich übernahm, machte dasselbe, Pferd bettelte regelrecht um Hilfen, darum, dass ich viel, viel hilfenbetonter reite als sonst, wurde damit ruhig und ich konnte zu meiner normalen Reiterei zurück kommen. Er tat mir leid. Eine Woche später zog sie an einen anderen Studienort und kündigte.

Seither habe ich meine Pferde für mich und brauche niemanden mehr. Dadurch wurden die Sorgen und Kosten deutlich weniger. Das Geld ist es nicht wert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

schlechtes, wie auch positives - sowohl als RB früher als auch als Besitzer inzwischen.

Ich habe eine RB an meinem Pferd - inseriert damals als "Ausreitbeteiligung" nimmt sie ihre Aufgabe sehr ernst und freut sich immer, dass sie keinen "Druck" von mir bekommt und ins Gelände kann und darf und auch soll. Wir treffen uns alle paar Wochen, dann bekommt sie Unterricht von mir und ansonsten geht sie 90% ins Gelände. Für mich perfekt momentan, weil mir genau das für mein Pferd etwas fehlt. Wenn sie Ansage bekommt, zu Longieren (worin ich sie selbstverständlich eingearbeitet habe), macht sie auch das.

Die RB davor hat mich schlichtweg hängen lassen - obwohl mit Ü40 auch kein Kind mehr... Ein Teenie hat mir mein Pferd für viele Jahre versaut, indem sie ohne Absprachen ausreiten ging, alleine, und ich danach viele viele Jahre gebraucht habe, um das nach Hause rennen in den Griff zu bekommen.

Meine SB wollen keine Kinder und Teenies alleine am Hof rumlaufen haben. Daher für mich eh nur noch Ü18 - macht auch Sinn, denn in der Pampa fährt zwar ein Bus, aber so richtig erreichbar wäre der Stall nicht. Ist auch kein Kriterium für mich je gewesen. Und ich gucke mir die Leute halt wirklich genau an. Meine Anzeigen sind auch immer etwas "speziell", sodass sich sowieso nur wenige melden ;)

Ich selbst als RB früher (als Teenie) war immer zuverlässig, habe immer Unterricht genommen (mich auch teilweise selbst um Unterricht gekümmert, also meinen alten Reitlehrer aktiviert damals oder mir jemand ganz neuen gesucht), war fast immer sehr verantwortungsbewusst. Natürlich hab ich auch mal Mist gebaut, das muss man auch in dem Alter. Als 13jährige mit nem super braven Pony mit Halfter und Strick ohne Helm ausreiten gehen.... Jawoll, ist nie was passiert, heute würde mir das nicht mehr einfallen und da gibts als Ärger mit mir, wenn ich sowas an meinem Pferd mitbekomme. Ansonsten hatte ich oft freie Hand.

Es ist also immer durchmixt - kommt ja auch immer auf die Personen selbst an. Man kann den Leuten nur vor den Kopf gucken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ich hatte bisher zwei Reitbeteiligungen.

Die 1. mit 18 Jahren, die hatte ich 7 Jahre lang bis ich umgezogen bin, die neue habe ich jetzt seit 2 Jahren.

Ich bin und war immer 3x die Woche da und habe meine festen Tage, die aber auch mal getauscht werden können.

Wenn die Pferdebesitzerin im Urlaub ist oder anderweitig ausfällt, übernehme ich die Vertretung.

Zu den Aufgaben gehört reiten, Bodenarbeit, Spazieren gehen, Putzen und die allgemeine Pflege, Füttern und ggfs. Medikamente geben – Bein kühlen oder was eben krankheitsbedingt mal ansteht.

Ich hab auch immer Unterricht gehabt, bei der 1. war es auch von der Seite der Besitzerin so gewünscht – wollte ich aber eh so haben.

Bin auch schon mal bei Schmied Terminen eingesprungen wenn die Besitzerin kurzfristig nicht konnte.

Achso und Abmisten hat bei der 1. auch mit dazu gehört, bei der jetzigen mache ich es ab und zu als Vertretung aber nicht jedes Mal wenn ich da bin.

Wichtig fand ich immer bei der Suche auch auf das Bauchgefühl zu hören. Ich war auch bei Probereiten wo mir die Besitzerin oder das restliche Umfeld im Stall nicht optimal vor kamen, dann lieber gar nicht erst dort anfangen,dass wird in der Regel nicht besser und man tut sich keinen Gefallen.

Ic h habe schon als Kind ab etwa 10 Jahren ohne wirkliche Erfahrung anderer Leute Ponys /Pferde gepflegt und auch geritten. Damals gab es dafür allerdings keine besondere Bezeichnung. Man hat sich einfach eingebracht, und wurde geduldet, mit der Zeit geachtet. Mit 12/13hat mir ein Besitzer sogar immer wieder mal Geld in die Tasche geschoben, weil er sich freute, dass ich mich regelmäßig um seine Ponys kümmerte.

Heute ist das viel schwieriger. Da gibt es Leute, die sich Pferde anschaffen, obwohl sie weder Zeit noch Geld dafür haben, und das soll dann alles eine Reitbeteiligung ausgleichen, die dann doch nix recht machen kann. Oder, wenn Pferd und Besitzer passen, fällt man dem Zickenkrieg im Reitstall zum Opfer.

Sollte ich je wieder ein eigens Pferd haben, wäre mir das Alter ziemlich egal. Ich würde aber keine fremden Leute inserieren, sondern jemanden nehmen, den ich kenn, und der einfach passt. Und wenn mein Pferd es von Charakter und Größe her zuläßt, durfte es gern auch ein Kind mit Herz und Verstand sein. Allerdings würde mein Pferd in einer professionellen Reitanlage stehen, so dass die Reitbeteiligung überwiegend im Unterricht reiten würde, uns auch sonst angemessene Betreuung bekommt.