Übungen für Pferderücken?


18.07.2023, 10:59

Übungen für das Pferd raussuchen ist nur eine Hausaufgabe für mich. Meine Reitlehrerin (die Besitzerin der Pferde) weiß, was sie tut. Sie kennt sich sehr gut mit Pferden aus.

Ich sollte einfach mal eigentständig ein bisschen Forschen und rumfragen. Die Frage ist vielleicht schlecht formuliert und es stimmt nicht alles genau so, ich selbst kenne mich nicht so gut mit Pferden aus.

Also beantwortet bitte einfach die eigentliche Frage "Weiß jemand vielleicht noch andere Übungen?"

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, ältere/alte Pferde im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch moderat zu arbeiten oder zu beschäftigen. Aber nicht unter allen Umständen und schon gar nicht, wenn vorher nicht klar ist, was dem Pferd überhaupt noch gut tut oder womit man ihm womöglich Schmerzen bereitet oder bereits vorhandene Defizite noch verschlimmert.

Super Idee, ein älteres Pferd einfach mal mehr zu arbeiten ohne überhaupt durch Fachleute (TA, Osteo, Pferdedentist,...) abgeklärt zu haben, ob es das geforderte überhaupt noch leisten kann. Und logo - das Pferd ist "faul", hat kein Bock, ist widersetzlich... nur krank oder schmerzhaft ist es natürlich nicht. Hast du schon mal alte Leute gesehen, die zuckelig und langsam gehen - ja...? Kommst du dann auch auf die Idee, die mal ein bisschen mehr anzutreiben, weil das ja gut für ihren Körper ist...? Versteh nicht was das soll, was ihr da macht. Möchtet ihr dem Pferd wirklich was Gutes tun dann kommt da ein TA ran und ein Osteo und dann wird geschaut, was körperlich überhaupt noch möglich und vor allem sinnvoll ist. Und dann wir planvoll vorgegangen und nicht einfach das Tier iwie vorwärts gescheucht.

Tatsächlich mag es auch den einen oder anderen überraschen... - Pferde haben auch eine Psyche. Eine Seele. Ein gequältes, abgestumpftes Anfänger-Schuli muss doch bitte weiß Gott im Alter keine Höchstleistungen mehr bringen. Wenn der jetzt noch 5 schöne Jahre auf der grünen Wiese verbringt ohne großartiges Programm - wunderbar. Wieso soll so ein Tier denn immer noch ernsthaft arbeiten, muss gestresst und zu etwas gezwungen werden...???

geht er sehr langsam und zuckelig in Schritt und Trab, was nich negativ auf seinen Körper auswirkt

... und diese Weisheit nimmst du woher...? Woher weißt du, was sich negativ bzw. im Umkehrschluss positiv auf seinen Körper auswirkt?

Jetzt ist es so, dass er nicht so gut tritt, er hat nicht genug Aktion in den Hinterbeinen, sein Rücken ist Steif, er hat immer den Kopf oben im Trab (und biegt seinen Hals nicht).

Ohne entsprechend Kraft und Balance sowie mit vermutlich Arthrose in den (Hinter)Beinen und dem Rücken GEHT das einfach nicht! Das hat nix mit Aktion zu tun. Sondern mit der Konstitution des Tieres, die scheinbar nicht mehr die beste ist.

Fachleute ans Pferd! Und dann entscheiden, ob und in welchem Umfang das Pferd sinnvoll gesundheitlich unterstützt werden kann - oder ob es besser einfach nur seinen Lebensabend genießt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
DivingKelpie 
Fragesteller
 18.07.2023, 10:47

Sorry, wenn meine Frage schlecht formuliert ist und so. Ich kenne mich selbst nicht soo gut mit Pferden aus, und hab oben einfach aufgelistet, wie das von meiner Reitlehrerin verstanden habe, was vielleicht nich alls 100% stimmt.

Ich vertrau ihr aber, dass sie nichts falsch macht. Sie holt öfters Fachleute an ihre Pferde, hat Tierkommunikation machen lassen, kennt sich selbst sehr gut mit ihren 4 Pferden aus. Ich bin mir sehr sicher, dass sie weiß, was sie tut.

Es war eine "Hausaufgabe" von mir, im Internet oder Büchern Übungen für den Pferderücken zu suchen. Die werde ich dass selbst auch nicht ausführen, sondern meine Reitlehrerin, die Besitzerin den Pferdes. Sie selbst kennt diese Übungen auch höchstwahrscheinlich schon. Es war einfah ein Auftrag für mich, mal selbstständig zu Forschen.

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Hjalti  18.07.2023, 11:35
@DivingKelpie

Deine Frage ist nicht schlecht formuliert und meine Antwort ist auch nicht böse gemeint. Nur deutlich und ehrlich. Denn es ist mir wirklich wichtig, dass die Leute verstehen dass ein Pferd keine Maschine ist! Da drückt man nicht iwo auf's Knöpfle oder legt iwo einen Hebel um und schon läuft es.... Es bringt auch nichts, hier Übungen für den Rücken aufzulisten (findet man im übrigen eine ganze Menge über google, YT, etc.) solange nicht abgeklärt ist, in welchem Zustand sich das Pferd befindet. Ein Tier mit Arthrose im Rücken, in den Beinen, in der Halswirbelsäule,... kann einfach nicht schmerzfrei untertreten oder den Hals senken - nicht schmerzfrei laufen. Somit ist es unerlässlich, erstmal jmd ans Pferd zu lassen, der den aktuellen Zustand erfasst und ggf gezielte Übungen an die Hand gibt statt auf eigene Faust irgendwas zu machen. Wie heißt es so schön: gut gemeint ist leider oft das Gegenteil von gut gemacht.

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DivingKelpie 
Fragesteller
 18.07.2023, 12:02
@Hjalti

Ja, ich habe mich nicht angegriffen gefühlt :)

Und danke für deine Antwort, du hast ja recht mit allem was du sagst.

Aber ich bin nicht wirklich an der Pflege des Pferdes beteiligt und hab da auch nicht viel zu melden. Ich vertrau meiner Reitlehrerin einfach, dass sie alles richtig macht.

Ich werde da auch nicht auf eigene Faust etwas machen. Und meine Reitlehrein hat genug Erfahrung um den 'aktuellen Zustand zu erfassen'

Also sie und ihr Wallach brauchen es überhaupt nicht, das ich irgendwelche Übungen für sie raussuche, die ich selbst gar nicht wirklich kenne.

Es war einfach eine Aufgabe an mich, zu recherchieren, mich da selbst etwas einzulesen, die Meinungen anderer zu höhren...

Sie erwartet von mir, dass ich morgen einen Zettel mit 10 Übungen für den Pferderücken mitbringe, einfach weil das meine Aufgabe war.

Nicht weil sie es nötig hat und es ihr an Wissen fehlt

😊

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Hjalti  18.07.2023, 12:12
@DivingKelpie

Interessant, kann gerne mal bei mir vorbei kommen, dass ist ja toll - ich kenne niemanden, mich eingeschlossen, der dem Pferd in den Körper schauen kann. Somit kann ich zB das Ausmaß der Arthrose nur erahnen. Ehe ich dann das Ergebnis auf dem Röntgenbild sehe.... Erfahrung hin oder her.

Hier wären dann schon mal 8 Übungen für deine "Hausaufgabe"... https://www.pferderevue.at/magazin/gesundheit_medizin/2015/06/8_uebungen_fuer_rueckengeplagtepferde.html

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DivingKelpie 
Fragesteller
 18.07.2023, 14:05
@Hjalti

Danke

Sie kann natürlich nicht wirklich in das Pferd reinschauen😅

Und eine Tierärztin war auch schon da.

Aber wie gesagt, ich bin nur Reitschülerin, also ich weiß längst nicht alles über die Situation

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Honeysuckle18  18.07.2023, 16:16

@Hjalti:

Danke vielmals - wie immer alles sehr gut und trefflich in Worte gefasst ! ;)

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jeden tag im gelände mit dem pferd 2 stunden wandern - flottes gehtempo von 6 - 7 km/h.

artgerechte haltung, fütterung und tränke sind gut für den rücken. vom boden füttern, vom boden (eimer) tränken, aussichtsmöglichkeit in höhe des buggelenks - alle andern möglickeiten wie stellgitter soviel höhermachen, dass er gar nicht mehr drübersehen kann. bewegungsanreize so gestalten, dass sich das pferd mindestens 8 stunden am tag bewegen MUSS.

es helfen weder mimi noch chichi.

es gibt ein paar einfache manuelle techniken für die verbesserung des rückens bei pferden. diese zeigt dir die manuelle therapeutin. lass dich nicht verwirren, wenn sie essstäbchen auspackt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Dafür nimmt man eigentlich Unterricht - ja, auch am Boden und auch mit einem älteren Pferd.

Mit sinnvollen Übungsabfolgen kann man da sehr viel Gymnastik bieten.

https://www.amazon.de/Kreative-Stangenarbeit-nat%C3%BCrliche-Balance-%C3%9Cbungsbuch/dp/3958470173

Meine Trainerin hat da mal ein sehr gutes Buch rausgebracht, mit jeder Menge Ideen, insbesondere auch für ältere Pferde geeignet.

Wichtig wäre mir bei diesem Pferd eine lange Aufwärmphase von mindestens 20, eher 30 Minuten im Schritt. Teilweise einfach nur gegangen, teilweise gearbeitet mit Übertreten und Seitengängen. Der wird sehr wahrscheinlich irgendwo Arthrosen haben - daher mit Bedacht schauen, was geht und was nicht. Grundsätzlich wäre es schön, wenn man die Gelenke einmal alle "durchbeugt", und das halt nicht auf Teufel komm raus und 5 Minuten am Stück, sondern eben mit sinnvollen Übungsabfolgen ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Was erwartet ihr von einem Pferd, auf dem soviele - finde grade kein Wort dafür - rumgehoppelt sind ?

Schulperde müssen permanent "korrekturgeritten" werden...

Die - vermeintliche - "Faulheit" resultiert offensichtlich aus purer Verzweiflung !

Pferde resignieren und stumpfen ab - an Leib und Seele...

Manche rebellieren - aber viel mehr von ihnen geben einfach auf !

Das ist einfach nur traurig...

Schließe mich ansonsten - vollumfänglich - der Antwort von "Hjalti" an !

*den ich reite

Das Pferd ist nicht faul, es ist stumpf. Heißt: Mit Korrekturberitt ließe es sich wieder an feine Hilfen kriegen.

Die Übungen sind alle schön und gut, aber was erwartet ihr von einem Pferd, auf dem jahrelang Reitschüler herumgezuckelt sind?

Osteo ans Pferd und dann Korrekturberitt sowie Bodenarbeit durch erfahrene Trainer. Außerdem hat der arme in seinem Leben schon genug geleistet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd