In wie weit hat man Stress im Beruf nach dem Studium Informatik?
Ist es angenehm und unproblematisch?
7 Antworten
Stress gibt es immer und überall, in jedem Beruf.
- Die Software muss fertig, der Kunde wartet.
- Das darf aber nicht mehr als einen Manntag dauern, das wird sonst zu teuer.
- Egal, ob Du schon fertig bist, schmeiss weg und mach nochmal, der Kunde hat im letzten Moment die Definitionen geändert. Aber die Deadline steht, das ist also morgen fertig, ja?
- Wie, Wochenende? Die Updates der Software müssen natürlich jeweils Samstags ab 19:00 eingespielt werden, da arbeiten unsere User nicht mehr. In der Woche brauchen wir das System.
- ...
Auch da gibt es irgend jemanden, der dafür bezahlt. Und der stellt Forderungen, was die Kosten, die Zeit etc. angeht.
Das hat ja mit dem Inhalt was Du da machst nichts zu tun.
Das hängt vom Betrieb, der Verantwortung und vielen weiteren Faktoren ab. Es gibt Leute in einer überbezahlten Inhouse-IT, die Däumchen drehen, wo alles über 10 Tische geht, in Ticketsysteme die irgendwann mal bearbeitet werden.
Und es gibt Leute die arbeiten in kleinen Läden, die direkte Lösungen für Kunden umsetzen, wo der Kunde anruft und sagt alles steht, du quasi einhändig probieren musst den Fehler zu finden, während er alle 2 Minuten anruft und du jeden Anruf ein höheres Tier am Apparat hast, bis zum Geschäftsführer, der mit Wörtern wie Regressansprüchen, Verdienstausfall und co. um sich wirft. Gerne natürlich auch aus einem Supportfall der Rufbereitschaft heraus um 3 Uhr nachts.
Oder eben Crunch Times, weil ein Projekt droht gegen die Wand zu fahren und ein größeres Gewerk über einen den Druck weiter nach unten gibt, was kurzzeitig für exzessive Überstunden sorgen kann.
Gibt eben alles im IT-Bereich. Da sagt das Studium wenig drüber aus, sondern die anschließende Tätigkeit und der Arbeitgeber.
Es ist auch in Big Data oder Machine Learning oder Cloud etc?
Es gibt in jeden Bereich Unternehmen und Positionen, wo du eine ruhige Kugel schieben kannst und welche, wo man nah dran ist an Produktivsystemen und bei Problemen die K.. am dampfen ist.
Das kommt auf die Brache und das Unternehmen an wahrscheinlich sogar auf das Team in dem du arbeiten wirst. Wenn du z.B. Berater wirst ist es vermutlich Recht anstrengend.
Ansonsten kannst du das nur in den Bewerbungsgesprächen herausfinden.
Du kannst in Grenzen wählen, wie stressig es wird.
Meist überschätzt man, wie schnell man vorankommt. Das macht dann Stress, wenn man die Ziele nicht erreicht. Der Schlüssel ist also, dahin zu gehen, wo die Manager nicht überschätzen, was erreichbar ist.
Ob "man" Stress im Beruf hat, bestimmt man weitestgehend selbst.
Man kann sich natürlich hetzen lassen, aber man kann sich auch selbst ein angemessenes Tempo vorgeben, DANN muss man dieses natürlich auch einhalten.
Das ist auch bei Big Data oder Machine Learning?