Informatik studium schaffbar mathe?


20.04.2020, 21:48

Noch eine edit-frage:

hat man bessere Aussichten in der Job-Zukunft wenn man Informatik auf der Uni studiert hat wie wenn man auf der FH war? Wo ist es empfehlenswerter (Richtung it-Projektmanager)

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mathe ist einer der Grundpfeiler des Informatik-Studiums, egal ob FH oder Uni oder so. Auch bei Dualem Studium, Ausbildung zum Matse usw. kommt Mathe vor (wenn auch da ggf. weniger stark).

Gerade beim Studium ist Mathe auch eines der Filterfächer, sprich ein Teil der Studenten wird durch Mathe ausgefiltert. An der RWTH Aachen z.B. wurden 20 - 40% der Studenten durch Mathevorlesungen ausgefiltert (drei Versuche, dann wars das mit dem Studium).

Du musst kein Mathe-Ass sein, um das Studium oder so zu schaffen. Aber du darfst keine Pfeife auf dem Gebiet sein, und dir muss bewusst sein, dass du da im Bachelor viel Kraft und Grips reinstecken musst.

Im Ergebnis hast du dann den Uni-Abschluss in Informatik. Das hat einen sehr hohen Stellenwert. Du wirst deutlich bessere Jobchancen haben, höhere Einstiegsgehälter fordern können und mehr möglickeiten haben als als einfacher MATSE oder Fachinformatiker.

Es gibt viele Unis mit einem guten Ruf für Informatik. Eine sehr bekannte und gute ist z.B. die RWTH Aachen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
12345p250 
Fragesteller
 21.04.2020, 09:45

sind die job chancen so viel höher? man kann sich ja in der firma noch hocharbeiten wo es dann nicht auf uni,... ankommt sondern auf können

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Freestila  21.04.2020, 10:01
@12345p250

Ja die chancen sind höher.

  1. hast du eine deutlich bessere Ausbildung. Informatik ist nicht einfach nur Programmieren, da kommt noch einiges dazu. Die Uni bietet da eine vertiefendere und umfassendere Ausbildung als die anderen Wege.
  2. Schauen viele HR Leute auf solche Buzzwords. Doktor ist besser als kein Doktor, Uni besser als FH, FH besser als Ausbildung.
  3. Wenn die Uni bekannt ist / einen guten Ruf hat, dann hast du nochmals höhere Chancen. Ist ähnlich wie bei Noten, ne gute Note an einer Uni die bekannt ist für die gute (und oft schwere) Ausbildung besagt, dass du selber mit hoher Wahrscheinlichkeit besser bist als andere.

Das ganze gilt natürlich nicht mehr so stark nach 10-15 Jahren Berufserfahrung (hat aber da immer noch nen Einfluss). Aber wenn du von Anfang an bessere Chancen willst, dann hilft das ungemein.

Wenn du bei einer Firma als Entwickler o.ä. anfängst, dann müssen die am Anfang erst mal Zeit und Geld in dich stecken. Grob das erste halbe Jahr ist Einarbeitung. Die Firma will das Geld natürlich in die Person stecken, bei der sie hoffen die größte Chance auf nen starken Mitarbeiter zu haben. Klar ist Studium keine Garantie dafür, aber statistisch sind die Chancen höher.

Und: je nach Firma bekommst du evtl. lange Zeit nicht die Chance zu zeigen, was du kannst. Wenn du als einfache Programmierdrohne oder so eingesetzt wirst mit engen Vorgaben, was du wie umsetzen sollst, gibt es da nicht viele Wege.

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Wenn du bloß Projekt-Manager werden möchtest, reicht auch ein Bachelor-Abschluss an einer FH.

Was notwendige Mathematik betrifft, so ist die gut beschrieben im Vorlesungsskript http://page.mi.fu-berlin.de/baumeist/Mafi-Skript.pdf.

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Fragesteller
 21.04.2020, 08:21

Vielen dank

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12345p250 
Fragesteller
 21.04.2020, 09:08

wird an einer fh auch sehr viel mathe gefordert? also ist es empfehlenswerter an einer fh zu studieren wenn man es "leichter" haben will?

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grtgrt  21.04.2020, 09:29
@12345p250

Ja, an der FH wird das, was du an Mathematik lernen musst, weit weniger sein. Fachhochschulen sind das, was man früher die "Ingenieurschulen" nannte. Sie verzichten sehr weitgehend auf Theorie und alles, was nicht unbedingt notwendig erscheint. Wer sich vor allzu viel Theorie fürchtet, der sollte sich wirklich eine FH zum Studium aussuchen.

An Universitäten und Technischen Hochschulen aber kommt es nicht selten noch vor, dass man dort Physiker wie Informatiker in den ersten beiden Semestern in dieselbe Einführungsvorlesung für Mathematik schickt wie die Mathematiker auch. Das wird für so manchen Informatiker dann aber wirklich schwierig. Mit dem bisschen Mathematik wie im oben genannten Skript beschrieben, kommt man da nicht mehr aus.

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12345p250 
Fragesteller
 21.04.2020, 09:33
@grtgrt

okay,in der "berufswelt" wird einem ja ein uni studium höher angerechnet wie wenn man an der fh war oder?

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12345p250 
Fragesteller
 21.04.2020, 09:45
@grtgrt

man kann sich ja in der firma auch hocharbeiten

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grtgrt  21.04.2020, 09:54
@12345p250

Ja, das kann man. Wobei die Möglichkeiten hierfür je nach Art des Unternehmens aber recht verschieden sein können:

Als jemand, der Informatik studiert hat, wirst du in einem großen IT-Beratungs-Unternehmen ganz andere Möglichkeiten haben als jemand, der direkt nach Studienabschluss zu einem kleinen Endanwender von IT ging. Für Informatiker – so denke ich – sollte der erste Arbeitgeber nie ein End-Anwender sein. So einen kann man sich später, wenn man schon Erfahrung gesammelt hat, immer noch als Arbeitgeber aussuchen.

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bluebird5  21.04.2020, 09:55
@grtgrt
Im Allgemeinen schon.

Da würde ich nicht unbedingt mitgehen. Mein FH-Master berechtigt mich zur Promotion, und wenn es jemanden gar nicht in die Forschung zieht, dann hat ein FH-Abschluss aufgrund der verstärkten Praxiserfahrung in der freien Wirtschaft durchaus Vorteile. (weswegen ich persönlich es den meisten Leuten, die Informatik studieren wollen, raten würde, an eine FH zu gehen). Und die verstärkte mathematische Theorie an der Uni ist nicht Jedermanns Sache, zumal nach ein paar Jahren im Beruf auch keiner danach fragt, wo man denn nun studiert hat.

Die Zukunftssicherheit steht und fällt mit dem jeweiligen Dozenten und da gibt's sowohl an der FH als auch an der Uni solche und solche - manche sind auf Zack, andere erzählen in ihren Vorlesungen davon, was 1997 aktuell war. Und als Informatiker muss man eh auf dem neuesten Stand bleiben, sogar wenn man "nur" eine Ausbildung zum Fachinformatiker macht.

Dem Fragesteller würde ich raten, sich mal weniger 'nen Kopf zu machen, und an seiner Matheschwäche zu arbeiten, anstatt irgendeinen leichten Weg zu suchen. Die FH-Mathematik ist einfacher als die an der Uni, aber auch dafür sollte man schon ein Faible für Mathe mitbringen und in der Oberstufe im Mathe-LK gute Noten erzielen. Wenn's ganz schlimm wird, dann sollte der Fragesteller über eine Ausbildung zum Fachinformatiker nachdenken, aber wie gesagt - bis dahin ist noch ziemlich viel Zeit.

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12345p250 
Fragesteller
 21.04.2020, 09:56
@grtgrt

ich meine sich zum ITprojektmanager hocharbeiten, welche aufgaben/jobs bieten sich an davor zu machen?

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grtgrt  21.04.2020, 10:06
@12345p250

Das ist schwer zu sagen, da es ja völlig unterschiedliche Management-Aufgaben gibt. Notwendig sind Management-Talent und ein gewisses Maß an Erfahrung, so dass du stets klar wirst unterscheiden können, zwischen Situationen, in denen deine Meinung zu steuern hat und anderen Situationen, in denen du die entscheidende Meinung besser Experten überlassen solltest.

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grtgrt  21.04.2020, 11:29
@grtgrt

Man könnte es wohl so sagen:

Als Manager ist man für ein ganzes Team verantwortlich und dafür, dass dieses Team eine meist (aber nicht immer) recht genau bestimmte Leistung erbringt und dabei einen – stets gut definierten – Zeit- und Kostenrahmen nicht überschreitet.

Zu diesem Zweck muss der Manager sich überlegen

  • wie seine Mitarbeiter optimal einsetzbar sind,
  • was sie benötigen, um optimal arbeiten zu können,
  • aber auch, was sie an notwendiger Leistung nicht erbringen werden, wenn nicht er selbst diesen Rest als seine eigene Aufgabe sieht (und sich selbst als notwendiges Team-Mitglied).

Mit anderen Worten: Die Fähigkeiten seines Teams bestimmen, was der Manager selbst zu erledigen haben wird. Dies erkannt, muss er sich überlegen, ob seine eigenen Fähigkeiten dazu ausreichen:

Wenn nicht, muss er das Problem eskalieren an seine Vorgesetzten.

Wenn doch, muss er "die Ärmel hochkrempeln" und bereitwillig erledigen, was seine Mitarbeiter nicht – oder in nicht ausreichender Qualität – erledigen werden (aus welchen Gründen auch immer). Was er selbst dazu an Fähigkeiten benötigt, bestimmt, welche er sich vorher angeeignet haben sollte.

Du siehst also: Deine Frage zu beantworten ist nicht wirklich einfach.

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Natürlich braucht man für Informatik sehr viel Mathe. Deswegen sollte man auch gewisse Fähigkeiten in und Interesse für Mathematik aufweisen. Die Note muss noch nicht viel aussagen, du kannst/solltest noch besser werden bis zum Studium. Ich war in der 8. auch auf ähnlichem Niveau.:)

Was erwartest du von Informatik? Das ist eine Wissenschaft mit Forschung und Mathematik für Mathestudenten.

Das ist mit Schulmathematik überhaupt nicht zu vergleichen.

Die Schulnote in Mathe kann auch von Vorteil sein. Dann ist der Wechsel von Schulmathematik zu Unimathematik nicht so gravierend.

Den Unterschied sollte man nicht unterschätzen.

Schaffbar? Ja, bestimmt. Wird aber sehr schwer. Solltest also dringend an daran arbeiten.