Informatik Studium ohne Vorkenntnisse schlecht in Mathe?

5 Antworten

Das wird sehr sehr schwer und vermutlich auch nicht wirklich interessant für Dich werden. Informatik ist ein sehr Mathematik-intensives Studium. Als Beispiel unten mal den Studienverlaufsplan an der Uni Bonn für die ersten Semester. An anderen Unis wird das ähnlich sein.

1.-4. Semester
  • Logik und Diskrete Strukturen (9 LP) 
  • Technische Informatik (9 LP) 
  • Algorithmen und Programmierung (9 LP)
  • Lineare Algebra (9 LP) 
  • Analysis (9 LP) 
  • Praktikum Objektorientierte Softwareentwicklung (6 LP) 
  • Systemnahe Informatik (6 LP)
  • Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens (2. oder 4. Sem.) (4 LP)
  • Angewandte Mathematik: Numerik (6 LP)*
  • Algorithmen und Berechnungskomplexität I (9 LP)
  • Datenzentrierte Informatik (6 LP)
  • Softwaretechnologie (6 LP)
  • Wahlpflichtmodul (z.b. Systemnahe Programmierung) (6 LP)
  • Angewandte Mathematik (Stochastik) (6 LP)*
  • Algorithmen und Berechnungskomplexität II (6 LP)

https://www.informatik.uni-bonn.de/de/fuer-studierende/bachelorstudiengang-informatik/curriculum/studienverlaufsplan-po-2019

Wenn Du mit Mathe Deine Probleme hast bzw. wenn Du einfach keine Freude daran hast, dann würde ich mir das gut überlegen. Auch Studenten die ein gutes Matheabitur haben kommen bei der universitären Mathematik oft ins Schwimmen, das ist nochmal was ganz anderes, Schulmathe ist Pipifax dagegen. Gerade die Mathekurse haben oft enorme Durchfallquoten von deutlich über 50% und kosten einige Aspiranten das Studium.

In einem Informatikstudium ist Denken in komplexen Systemen gefragt. Programmieren ist mehr ein Mittel zum Zweck und oft mehr Voraussetzung denn Inhalt des Studiums, das wirst Du Dir also weitgehend eigenständig beibringen müssen. Um an Informatik Freude zu haben muss man sich gerne in sehr abstrakte komplexe Zusammenhänge reindenken und Programmiersprachen eher als Arbeitsmittel lernen, die sich für manche Anforderungen eignen oder auch nicht.

Viele Studenten wären vielleicht an den Fachhochschulen besser aufgehoben, dort liegt der Fokus mehr auf der Praxis. Viele Ausbildungsberufe kommen den Vorstellungen auch näher als ein Studium.

Du kannst Dir einen Eindruck von dem machen was so verlangt wird indem Du einfach bei Youtube Vorlesungen anschaust, da ist einiges online. Dann kannst Du sehen, ob Du daran Interesse hättest. Hier ein Beispiel, es gibt aber noch viele mehr.

https://www.youtube.com/watch?v=6C6uE4u36Kc

Ja, das ist dann schwer. Gewisse Grundkenntnisse sollten schon da sein. Ist ja kein "Programmierkurs". Aber das heißt nicht, dass es unmöglich ist. Nur der Arbeitsaufwand ist halt für Dich dann wesentlich höher.

Programmieren lernst du im Studium. Zumindest auf meiner Uni hat man bei null angefangen, ich wär überrascht wenn das woanders anders wäre. Wird für dich halt ein bisschen heftiger als für andere, aber geht auf jeden Fall. Du kannst aber auch jetzt ein Tutorial im Internet machen, und so vorarbeiten.

Mathe an der Uni ist sehr anders, als Mathe an der Schule. Und mit Fleiß ist es auch schaffbar. Ich würd sagen probiers einfach.

Es kann eine ordentliche Lernkurve werden.

Die Frage ist, warum genau willst du gerade diesen Studiengang wählen?

Wo siehst du dich in einigen Jahren genau?

Programmieren muss man unbedingt können. Mathe hingegen spielt bei der Programmierung für kaufmännische Anwendungen eine untergeordnete Rolle.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung