Was ist an einem Informatik Studium schwer?

9 Antworten

Mathe wird dort für so gut wie alles gebraucht. Ein Informatikstudium ist quasi ein technisches Mathestudium. Programmieren und co. lernst du dort nicht großartig, sowas bringt man sich da eher nebenbei selbstständig bei. Es geht eher um die Theorien und Konzepte.

Wobei Mathe da auch wenig mit dem Mathe aus der Schule zutun hat. Ist eben kein rechnen mehr, sprich die Zahlen verschwinden zunehmend und werden mit Zahlenmengen ersetzt.

Rein von der Praxis ist also eine betriebliche Ausbildung für einen Programmierer z.B. wesentlich hilfreicher, sofern einen die Theorie nicht groß interessiert. Vorteile des Studiums sind natürlich vor allem das höhere Einstiegsgehalt. Auch peilen viele die ein Studium absolvieren höhere Stellen an (Projektleitung/Teamleitung usw.) und wollen nicht zwangsweise als einfacher Entwickler arbeiten.

Ein guter Mix aus einem Unistudium und einer betrieblichen Ausbildung ist natürlich ein Studium an einer Fachhochschule.

Problem beim Informatikstudium ist also, dass die meisten das falsche erwarten. Die Daddeln ein wenig auf dem PC, haben ggf. schon mal eine kleine Website gemacht und denken sie werden da ein toller Programmierer, der das nächste Facebook macht oder tolle Computerspiele programmiert, in der Annahme das Computerspiele entwickeln irgendwas mit Computerspiele spielen zutun haben würde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
InfoFreak644  12.11.2020, 15:58
Problem beim Informatikstudium ist also, dass die meisten das falsche erwarten. Die Daddeln ein wenig auf dem PC, haben ggf. schon mal eine kleine Website gemacht und denken sie werden da ein toller Programmierer, der das nächste Facebook macht oder tolle Computerspiele programmiert, in der Annahme das Computerspiele entwickeln irgendwas mit Computerspiele spielen zutun haben würde.

Einfach wahr haha

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Du gehst sicherlich noch in die Schule.
Da ist es für dich leider völlig unmöglich, auch nur zu erahnen, was im Informatik-Studium konkret gemacht wird.
Die "Themengebiete" würden dir sowieso nichts sagen, auch nicht wenn du Mathe LK hast. Schul-Mathe und Uni-Mathe - das hat wenig miteinander zu tun, da liegen Welten zwischen.
Ich will dir jetzt keine Angst machen, aber es ist einfach nicht möglich, einem Schüler einen realistischen Eindruck davon zu vermitteln, was in einem MINT-Studiengang auf sie/ihn zukommt, insbesondere in Mathe.

In jedem Fall gilt: Wer Informatik studieren will, weil sie/er gern am Computer spielt und gern programmiert, die/der wird sehr enttäuscht sein vom Informatik-Studium.
Trotzdem viel Erfolg!

Informatik ist die Wissenschaft von der Information(-verarbeitung, -speicherung, etc). Nicht "Programmieren".

Für die Informationsverarbeitung muss man sehr stark in Formalismen abstrahieren können, deswegen ist Informatik im Grundstudium fast schon reine Mathematik.

Mathe an der Hochschule hat auch nicht viel mit dem Rechnen aus der Schule zu tun sondern folgt immer dem Schema: Behauptung, Beweis, Satz. Am Ende wird viel Tüftelei daraus, wie man Fragestellung transformieren kann, dann man mathematische Gesetzmäßigkeiten aus einer anderen Teildisziplin der Mathematik an neuer Stelle anwenden kann und damit Rückschluss für das aktuelle Thema zieht.


Das liegt nicht jedem und viele Informatikstudenten haben eben die "Wissenschaft vom Computer" erwartet.

Aber nach dem Grundstudium gibt es dann auch ganz andere und extrem spannenden Themen wie Kryptographie und dabei viel wissenschaftliche Praxis. Also 4 Semester "Dreck fressen" und danach macht es richtig Spaß

NoHumanBeing  22.11.2017, 09:09

Aber nach dem Grundstudium gibt es dann auch ganz andere und extrem spannenden Themen wie Kryptographie und dabei viel wissenschaftliche Praxis. Also 4 Semester "Dreck fressen" und danach macht es richtig Spaß

Das kann ich nicht bestätigen.

Mein Masterstudium war sehr viel "schlimmer", als mein Bachelorstudium, was das "Dreck fressen" betrifft.

Und gerade Kryptographie besteht doch letztlich nur aus "abgefuckter Theorie", abstrakter Algebra, Stochastik und trockenen Beweisen.

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Viele gehen in das Studium, da sie gerne Programmieren. Da ist aber gerade am Anfang fast schon nebensächlich. Außerdem belegt man viele Vorlesungen mit den Mathe Studenten.

Viele sind sich dessen nicht bewusst und schaffen es deshalb nicht.

Die ersten 2 Semester sind meistens das schwerste. Dort lernst du vor Allem Grundlagen der erhöhten Mathematik und wenn du Pech hast auch noch Elektrotechnik.

Das ist so ziemlich das schwerste im Informatik Studium, aber mit etwas fleiß gut machbar. Die meisten lassen sich aber gerne demotivieren, da man diese Fächer zwar besteht, aber nicht mit einer 1 oder vielleicht sogar 2 vor dem Komma. 

Dabei geht es eigentlich nur um bestehen. Die guten Noten schreibt man ab dem 3. Semester.

Sonst gibt es eigentlich nur noch Logik Module und Algorithmen und diese sind weit aus angenehmer als Analysis/Algebra/Numerik/etc.

Das Studium ist also nicht umbedingt "schwer". Es hat halt seine Höhen und Tiefen.

theCapsicum  22.11.2017, 00:44

Ich fand gerade die Elektrotechnikgrundlagen deutlich spannender als partielle Differentialgleichungen und so richtig leicht wurde es bei uns eigentlich auch erst nach dem vierten Semester. Dann waren alle Grundlagenfächer rum und man konnte in die aktuelle Forschung schauen.

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