In wie weit gibt es Stress im Beruf Informatik?
9 Antworten
Kommt auf den speziellen Bereich und auch auf den Arbeitsplatz/Arbeitgeber an. Halbwegs bekannt könnte wohl der Begriff "Crunch Time" sein.
https://en.wikipedia.org/wiki/Video_game_developer#%22Crunch_time%22
Ein Video von Jim Sterling dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=V_f_qe1-75w
Allgemein kann es passieren, dass man gegen Ende eines Projektes sehr viel Stres hat oder sich durch Probleme während eines Projektes welcher ergibt (bspw. wenn jemand gepfuscht hat). Dazu kann es, je nach Bereich, kommen, dass man sehr viel unterwegs ist. Zeiten in denen man mehr Zeit in Hotels verbringt als Zuhause sind mWn nicht gerade selten.
Ebenso kann Streß durch Unterbesetzung (sprich zu lange Arbeitszeiten und zu wenig Urlaub) aufkommen. Dann wäre da noch das Zwischenmenschliche (z.B. Probleme mit Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten).
Das dürfte in den wenigsten Informatik-Berufen der Fall sein.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Aus eigener Erfahrung hatte ich es, dass ich quasi im Zweiwochentakt durch Deutschland unterwegs war. Auch von anderen kenne ich solche Geschichten und teilweise sogar noch stärker. Bereiche davon waren Verkauf, Entwicklung, Administration, Consulting.
Für Arbeits- und Urlaubszeiten gibt es in Deutschland zum Glück sehr strenge (gerade für Home-Office und ähnliches leider sogar teils zu strenge) Gesetze.
Ist richtig, meine Erfahrung ist allerdings, dass einem dennoch Druck gemacht wird und dass das ebenfalls "ziemlich stressig" ist. Von wem? Vorgesetzten, Kollegen, Kunden (also eig. von jedem).
Einen solchen Gesetzesmissbrauch wie in den USA muss man hier eigentlich nicht fürchten
So extrem wie in den Links zum Glück nicht, allerdings wollte ich mit dem Beitrag auch mal ein bisschen was aus dem internationalen Bereich aufzeigen.
Im Grunde ist das im Gesamten Consulting Bereich üblich das man 4-5 Tage die Woche im Hotel ist. Wie soll man sonst beim kunden arbeiten wenn der 300 km vom eigenen AG entfernt ist.
Gut, vielleicht bin ich da etwas elitär, aber Verkauf und Consulting sind für mich keine Berufe im Fachbereich Informatik. Ein bisschen Katalogwissen macht noch lange keinen Informatiker, das ist eher im Bereich BWL o.ä. angesiedelt. Selbst der technische Bereich, also die Administration, ist eher am Rande der Informatik angesiedelt.
Und Entwickler oder Administratoren die hauptsächlich im Hotel leben kenne ich nicht wirklich (und ich kenne ein paar).
Ich dachte ja auch an Berufe in der Informatik, nicht in der BWL.
Und deiner Meinung nach gibt es kein Technisches Consulting?
Consulting gibt es in BWL aber natürlich auch massig in der Informatik. Irgendwo müssen die Externen Informatik-Fachkräfte ja herkommen wenn Firmen spezielles Wissen oder zusätzliche Arbeitskräfte brauchen.
Also ich komme aus dem Automotive-Bereich, also der Softwareentwicklung für große Automobilkonzerne, und hier nennt sich nur "Consultant", wer (etwas überspitzt) überteuert Dinge aus dem Katalog verkaufen will. Wird im Management total drauf abgefahren, die Entwicklungsteams fragen sich dann immer, was denn da oben falsch läuft.
Also diese Art von Consultig kenne ich nicht. Ich war im Technischen Consulting und war darüber über Monate bei Kunden in der Entwicklung. Z.T. um die Mitarbeiter zu schulen z.T. um zu unterstützen.
Ich hab auch mit fachlichen Consultants zusammengearbeitet. Die haben aber keine Prdukte verkaufen wollen sondern Strategieberatung gemacht.
Dann ist der Begriff vielleicht branchenabhängig unterschiedlich besetzt. Das was du da aufzählst nennt sich bei uns einfach nicht Consulting.
Werden sie eigentlich nicht. Ich war zwar zumeist im Versicherungsbereich unterwegs, andere Consultants aber z.B. bei Banken, beim Rundfunkservice usw.
Was du beschreibst klingt nach Verkauf.
Informatik ist kein Beruf.
Wenn man in dem Bereich arbeitet und dabei Stress hat, hängt das vor allem von einem selbst, aber auch von der Stelle ab, die man hat. Es kann sein, dass man viel zu tun hat in kurzer Zeit, aber auch Kontakt mit anstrengenden Kunden bekommt. Vielleicht sind die Kollegen nervig oder der Chef, vielleicht auch nicht. Das lässt sich vorher nicht sagen.
Wie in jedem Beruf hängt der Stress dabei nicht vom Beruf, sondern vom Arbeitgeber ab.
Im Berufsbild eines Fachinformatikers oder Programmierers wird es definitiv Stress geben - du wirst in Projekten arbeiten, und ich muss das Projekt noch sehen, in dem es gegen Ende nicht stressig wird.
Informatik ist eine Wissenschaft. Darin kann man promoviert werden und es gibt Professoren. Informatik bedeutet auch Forschung.
Was du meinst sind Berufe wie
- Software-Entwicklung in verschiedenen Ebenen (Core / UI / ...)
- Projekt-Management
- Problem-Analyse
- Software-Design (OOA, OOD, ...)
- Datenbank-Anbindungen
- System-Operator
- ...
Das Aufgabengebiet ist mindestens so differenziert wie auch speziell wie in der Medizin. Möchtest du von einem Augenarzt am Knie operiert werden?
Nehme ich mal nur den ersten Punkt: auch hier kann es von...bis geben, weil einige Projekte Auftragsarbeiten mit Endzeitpunkt sind (hier kann es deshalb zum Ende hin Stress geben), andere sind Produktarbeiten, wo ein Software-Produkt Stück für Stück weiter entwickelt wird.
In beiden Bereichen sind viele Abstimmungen notwendig.
Dann denke mal an die Denkaufgabe: Wenn sich n Personen die Hände schütteln, wie oft werden die Hände geschüttelt? n(n-1) mal. Es geht also quadratisch.
So ähnlich ist es mit der Anzahl der Entwickler an einem Projekt, wobei nicht jeder mit jedem unbedingt was zu tun hat. Aber die Schnittstellen bei großen Projekten müssen passen und abgestimmt sein und das kann, muss aber keinen Stress bedeuten.
Auch wirst du mit einem abgeschlossenen Studium ein Anfänger sein, denn du musst noch den Wechsel von der Wissenschaft in das Wirtschaftsleben stemmen. Sprich, dich in Aufgaben und Entwicklungsgrundsätze einarbeiten. Viele Bücher lesen wäre von Vorteil, aber nur die relevanten.
Fazit: die Frage ist so nicht zu beantworten. Software-Entwicklung ist auch eine Art künstlerische Tätigkeit, weil man kreativ sein muss und nicht jeden Tag einen kreativen hat. Daher empfinde ich eine Gleitzeitregelung als unbedingt notwendig. Ich kann nicht nach Steckuhr kreativ sein.
"Zeiten in denen man mehr Zeit in Hotels verbringt als Zuhause sind mWn nicht gerade selten."
Das dürfte in den wenigsten Informatik-Berufen der Fall sein.
Für Arbeits- und Urlaubszeiten gibt es in Deutschland zum Glück sehr strenge (gerade für Home-Office und ähnliches leider sogar teils zu strenge) Gesetze. Einen solchen Gesetzesmissbrauch wie in den USA muss man hier eigentlich nicht fürchten und wenn doch, dann kann man sich einfach bei den zuständigen Behörden melden.