Warum fällt die AfD nicht? (aktuell 25%)

Weil die anderen enttäuschen 77%
Weil sie Recht haben 15%
Keine Ahnung 8%

13 Stimmen

1 Antwort

Weil die AfD nichts zu sagen hat - und dementsprechend auch nichts "falsch" machen kann.

Die aktuellen Umfrageergebnisse, die nebenbei bemerkt völlig irrelevant sind, sind eine ganz natürliche Folge.

Die Regierung hat vor knapp 100 Tagen ihre Arbeit aufgenommen. Sie hat erste Entscheidungen getroffen, um die angestrebten Änderungen einzuleiten. Es liegt in der Sache der Natur, dass diese Entscheidungen, völlig egal wie sie aussehen mögen, immer Befürworter und Kritiker hervorrufen. Dem einen gehen die Schritte nicht weit genug, dem anderen viel zu weit... der eine befürchtet persönliche Nachteile, der andere erhofft sich Vorteile. Es ist nun einmal völlig unmöglich, es allen Recht zu machen.

Hinzu kommt noch, dass gewisse Änderungen nun einmal auch einen persönlichen Rückschritt bedeuten. Nehmen wir mal die Rente: So wie bisher, kann es nicht weitergehen. Mensche werden dank moderner Medizin immer älter, kassieren immer länger Rente. Dem entgegen sinkt die Zahl der arbeitenden und damit einzahlenden Bevölkerung - aufgund des Ungleichgewichts der Bevölkerungspyramide und moderner Technik, die menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt (hat). Da gibt es dann zwangsweise nur zwei Möglichkeiten: Ein späteres Renteneinstiegsalter oder weniger ausgezahlte Rente. Beide Wege wären für Deutschland als Ganzes gut, aber nicht für diejenigen (zukünftigen) Rentner, die davon unmittelbar betroffen sind. Der Aufschrei wäre und ist also so oder so bei jeder möglichen Entscheidung groß und alle negativ betroffenen Menschen schieben dann der Regierung die Schuld zu.

Die AfD könnte es nicht besser - nur ist sie eben aktuell nicht in einer Situation, wo sie Verantwortung trägt und auch die damit einhergehenden Konsequenzen zu tragen hat. Im Gegenteil: Sie kann, wie jede Oppositionspartei, noch reichlich Öl ins Feuer gießen indem sie philosophiert, was sie alles anders machen würde (aber eben nicht könnte). Auch irgendwo logisch: Sie kann mangels Einfluss aktiv nichts ändern - die einzige Chance, wahrgenommen zu werden ist es, die Regierung zu kritisieren.

Letztendlich sind wir nach knapp 100 Tagen Regierungszeit eben an einem Punkt, wo schwere Entscheidungen getroffen werden müssen, aber die daraus hoffentlich entstehenden positiven Entwicklungen noch längst nicht greifen können. Denn das braucht seine Zeit. Deshalb ist es völlig normal, dass die Menschen aktuell eher auf die Regierung schimpfen und die Oppositionsparteien (und da ist die AfD aktuell nun einmal die stärkste) im Aufwind sind.

Und genau deshalb gibt es eine Legislaturperiode von mehreren (hier auf Bundesebene vier) Jahren, in denen die Regierung arbeiten und ihre Entscheidungen auch wirken können. Und dann kann man das Ergebnis beurteilen und die Regierung bei der nächsten Wahl entweder abstrafen - oder eben ihre Leistung durch Wiederwahl anerkennen.