Gibt es eine „Kanzlerkandidatur“ der Grünen?
Für mich wirken solche Artikel eher nach Satire:
“Auftritt bei Grünen-KlausurBaerbock über Kandidaturverzicht – »Fühlt sich gut an«Wer führt die Grünen in die kommende Bundestagswahl? Die Frage war lange offen, dann machte Annalena Baerbock den Weg für Robert Habeck frei. Nun sind die beiden gemeinsam aufgetreten – zum ersten Mal seit der brisanten Entscheidung.“
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3 Antworten
Grüß Dich ZehlendorfMitte
Offiziell gibt es noch keinen Kanzlerkandidaten, denn der muss von der Partei aufgestellt, gewählt und erklärt werden und sicher geht kein Weg an Robert Habeck vorbei. Das wird wohl beim Parteitag im November geschehen. Annalena Baerbock will sich der Außenpolitik widmen, vorausgesetzt die Grünen werden Mitglied einer Regierung.
Wenn Habeck und Baerbock führen ist das völlig OK. Bessere Menschen dafür können wir uns als Partei nicht wünschen. Baerbock könnte Vizekanzlerin werden. Ich denke aber, meine Partei wird ganz sicher Robert Habeck ihren Segen geben.
Die Bundesrepublik wird jedenfalls nicht an den Grünen vorbeikommen.
Warum?
Entgegen einem vielleicht ausbrechenden Geschrei erkläre ich dies:
Robert Habeck verfügt neben der ganzheitlichen Denkweise derer wir dringend bedürfen, eine gute Portion Empathie und klarer Vorausschau. Das macht ihn zwar nicht unangreifbar weil er ja ein Mensch und deshalb auch fehlerhaft ist, wie jeder von uns das ist, aber er ist bereit mit seinem Amt zu lernen und dabei die Bevölkerung mitzunehmen. Das wird er auch als Kanzler ganz sicher so tun. Ich glaube daran, das wir alle bereit sein müssen dazuzulernen, umzudenken und uns auf die sozialökologische Transformation deutlicher einzustellen.
Er wird es uns leichter machen, mit den damit zusammenhängenden und nicht wegzudiskutierenden Unannehmlichkeiten und Problemen zu leben, um uns auf eine hoffnungsvolle Zukunft einzustimmen. Das brauchen wir dringend, nach außen aber auch ganz besonders nach innen, denn nur aus dieser Stimmung heraus fließt uns Motivation zu, daran bedeutend mitzuarbeiten. Dieser Einstellung sollten wir uns da auf keinen Fall verweigern, sie hilft definitiv, dass wir uns besser fühlen. Gemeinsam sollten wir diesen notwendigen Weg gehen, über alle Hürden hinweg und mit einem grundsätzlich kritischem Wohlwollen!
Ich glaube daran, dass er ein bedeutender Kanzler werden könnte!
Letztlich wird es aber am Wähler liegen ob dieser auch daran glaubt! Wir als Partei wollen das erreichen. Wenn das nicht gelingt, ist sowieso jegliche Mühe danach kaum wirksam und das Wahlergebnis wird vorher dementsprechend ausfallen, ob mit oder ohne uns!
In der nächsten Bundestagswahl gibt es zwei realistische Optionen: Schwarz - Rot und Schwarz - Grün.
Schwarz - Rot wäre eine Große Koalition. Aber durch die bisherige Legislaturperiode und die sehr oft fiese bis gemeine Behandlung der SPD und den Grünen durch die CDU/CSU, deren mangelnde Vorstellung von der nötigen Politik und sowieso durch die CDU/CSU geführte Bundesregierung davor die alles liegen ließ und uns nun auch politisch schwer zu schaffen macht, scheint mir diese Kombination verbrannt. Bliebe noch Schwarz-Grün. Und da werden dann die Grünen die Marschrichtung vorgeben und sehr hart verhandeln und wenn es Neuwahlen geben sollte. Selbst dann wenn man mit der Dreierkombination BSW, Grüne und CDU/CSU liebäugeln würde. Davon wäre ich momentan jedenfalls kein Freund.
Eine Koalition von CDU/CSU mit BSW reicht nicht aus für eine Mehrheit, selbst nicht mit zusätzlicher Beteiligung der FDP. Und was da jetzt in Thüringen und Sachsen los ist, sollte allen die Augen öffnen, besonders deswegen, wie die AfD mit Höcke und das BSW mit Wagenknecht agiert! Und die FDP fliegt meiner Meinung nach sowieso aus dem Bundestag raus. Das Problem hätte sich wenigstens dann erledigt. Sollte sich aber die CDU/CSU erdreisten mit der AfD zu koalieren, dann ist hier in Deutschland aber was los und die wären dann auch die Totengräber der Nation.
Also Bündnis90/Die Grünen wählen und diese Partei stärken. Aus allen diesen Gründen rate ich dazu!
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻
Die wird es geben, ich finde es aber auch eher albern.
Der Begriff "Kanzlerkanditur" ist in der politischen Debatte eine inhaltsleere Floskel, weil den Kanzler nicht das Volk wählt, sondern die Abgeordneten und erst nach Wahl entschieden wird, wer als Kanzler gewählt wird. Da muss ein Abgeordneter den Vorgaben der Parteiführung dienen, d.h. die Wahl ist nicht frei.