Drogenkonsum in der Freizeit, sind Pflegekräfte nicht auch einfach nur Menschen?
Ich will mal eure Meinung bzw. Sichtweise zum oben genannten Thema hören. wie steht ihr dazu, wenn eine Pflegekraft (natürlich in der Freizeit oder dem Urlaub, niemals vor dem Dienst!) sich einen Joint genehmigt oder auch mal gelegentlich andere Sachen nimmt, um 2-3 Mal im Jahr ein Wochenende durch zu feiern? Der Großteil stützt sich ja auf die Annahme, eine Pflegekraft hätte ne Vorbildfunktion und sollte selber nen gesunden Lebensstil führen. Was aber schnell vergessen wird, das sind auch nur Menschen. Die machen 8-9 oder mehr Stunden nen verdammt harten Job, danach haben die meisten ihr eigenes Leben.. ich denke, ist doch egal was jemand daheim tut. Solange es keine Auswirkungen auf den Arbeitsplatz hat oder was denkt ihr?
11 Stimmen
3 Antworten
Warum sollten die eine Vorbildfunktion haben? Ich halte es einfach für Unsinn.
Genau wie bei jedem Job. Drogenkonsum hat nie etwas während der Arbeit zu suchen - oder sollte es nicht haben. Außer man hat als Beruf Braumeister oder Winzer und testet sein Gebräu (dann kann ich es verstehen...)
Die Vorbildfunktion halte ich für absolut nachrangig. Das Problem sehe ich aber eher darin, dass viele Drogen ja keinen Ein-Aus-Schalter haben, sondern sehr individuell unterschiedlich noch "nachwirken". Jemand mit einem entsprechenden Pegel "Restalkohol" hat halt immer noch stark verzögerte Reaktionszeiten und so, ist also eigentlich immer noch betrunken. Und das kann auch bei allerlei anderen Drogen der Fall sein. Oder eben die anschließende gegenteilige Reaktion auf den Rausch - massive Müdigkeit und dadurch fehlende Konzentration.
Mit genau diesen Rest- und Nachwirkungen sollte jemand auf gar keinen Fall einen Job machen, wo es tatsächlich um Leben und Tod geht! Komplett müde vor der Exceltabelle zu sitzen, wäre zwar auch schon eher doof. Aber eine falsch eingetragene Formel hat eben bei weitem nicht so dramatische Konsequenzen wie ein falsch dosiertes Medikament...
Wenn also auf das durchgefeierte Wochenende oder den Joint nicht noch einige freie Tage folgen, in denen dann nichts mehr konsumiert wird, dann sollte man insbesondere in solchen Berufen unbedingt auf solche unberechenbaren Rauschmittel verzichten.
Und übrigens - wenn man den Rausch als Flucht aus dem Arbeitsstress nutzt, ist das extremes Glatteis, auf das man sich dort begibt, mit dem man sich erst recht in Burnout oder Sucht katapultieren kann! Somit auch für die eigene körperliche und psychische Gesundheit definitiv kein gutes Mittel zur Entspannung und Erholung...
Fakt ist aber auch, dass besonders Pflegekräfte ein sehr hohes Risiko haben, wegen dem leider herrschendem Personalmangel und dem daraus resultierenden Stress eher in eine Abhängigkeit zu rutschen, als Beschäftigte sonst wo in anderen Branchen.. ich bin der Meinung, dass da viele unverschuldet rein rutschen..