Bist du ein teuflisches Genie?

Nein 47%
Ja 42%
Anderes 11%

19 Stimmen

7 Antworten

Nein

Allenfalls gelegentlich ein kleines Teufelchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hat sich in meinem Leben herauskristallisiert.
Ja

Ich habe eine sehr dunkle Philosophie und Weltanschauung.

Einige meiner niedergeschriebenen Gedanken sind z.B.

" Das Leben ist ein emotionales Nullsummenspiel"
" Wo das Leid endet, da beginnt die Degeneration"
"Am Ende stellt sich nämlich die Frage: Sind es wirklich die großen Ziele, um die es geht oder geht es letztlich darum, diese einen reibungslosen Alltag + Routine ermöglichen zu lassen?"

oder

"Mitleid gegenüber den Schwachen und Leidenden, das ist mir die größte Sünde."

Und es sei gesagt, dass ich nicht alle dieser mit Herzblut vertrete, nur, dass es sehr dunkle Gedanken sind, die ich in dieser Form häufig habe.


Bergihbfeuvh  11.02.2025, 14:06

Wie kommst du auf das emotionale Nullsummenspiel? Weil ich das Konzept sehr interessant finde😇

Die Spieler sind wahrscheinlich alle Menschen und die eigene Strategiemenge die Menge aller Entscheidungsketten im Leben, oder? Aber warum ist die Summe der Verluste identisch mit der Summe der Gewinne? Das wirkt tatsächlich sehr pessimistisch und ich bezweifele es, aber bin auf deine Begründung gespannt 🙃

Weisskuchen  11.02.2025, 18:01
@Bergihbfeuvh

Dieses Zitat ist quasi eine Intellektualisierung der hedonistischen Adaption. Der Mensch kann nicht nur positive Emotionen fühlen und braucht sogar negative Emotionen als Kontrast zu positiven Emotionen, damit diese Gewicht haben und existieren können. Die Emotionen sind entweder stabil und dadurch bei Null oder sie durchlaufen Schwankungen, die sich auf lange Sicht wieder ausgleichen, wodurch auch am Ende Null herauskommt.

Wenn ich jetzt alles bekomme, was ich mir je gewünscht habe, dann bin ich nach einem Monat enttäuscht, dass es nicht mehr war bzw. dass es nicht viel mehr sein konnte. Mein Lebensstandard aber auch meine Ansprüche sind dann gestiegen und ein Gewöhnungseffekt tritt ein, der in Neutralität mündet. Und auch von Verlusten, die emotionale Tiefpunkte mit sich bringen, kann ich mich auf lange Sicht erholen. Auch diese Münden irgendwann in Neutralität.

Zu dem Thema kann ich das Video vom Schattenmacher: "Triumph und Tragik des Willens" empfehlen.

Bergihbfeuvh  12.02.2025, 02:13
@Weisskuchen

Ok, ich hab mir das Video tatsächlich angesehen. War eine interessante Perspektive auf die menschliche Psyche 😁

Meiner Meinung nach jedoch eine sehr pessimistische Sicht. Das Dilemma war ja, dass wir entweder in unseren Zielen scheitern (schlecht), oder sie erreichen und dann keine Aufgabe mehr haben (noch schlechter).

Allerdings kann man das Dilemma umgehen, indem man sich Ziele setzt, die sich ausbauen lassen. Lustigerweise mache ich mir genau zu diesem Thema schon seit Monaten Gedanken, weil ich grade in der Phase bin, meinen Sinn auf dieser Welt zu finden😇

Beispiele für ein ausbaubares Ziel sind:

Menschen oder Tieren helfen, forschen, Wissen erlernen, Lehren, Menschen inspirieren, ein erweiterbares Projekt aufbauen. Es geht ums Erschaffen.

Beispiele für nicht ausbaubare Ziele wären etwa:

Wohlstand (irgendwann macht es keinen Unterschied mehr und man gewöhnt sich dran, wie du schon meintest), Liebe (irgendwann hat man seinen perfekten Partner und alles ist super), Respekt. Es geht ums Haben.

Verstehst du wie ich meine? Ergibt das Sinn?😅

Ich bin ehrlich gesagt nicht soooooo die Expertin was Menschen angeht, da ich sehr introvertiert bin. Aber ich glaube wir alle können mit dem richtigen Ziel, Disziplin und Leidenschaft glücklich werden😁

Weisskuchen  12.02.2025, 08:15
@Bergihbfeuvh
Meiner Meinung nach jedoch eine sehr pessimistische Sicht. Das Dilemma war ja, dass wir entweder in unseren Zielen scheitern (schlecht), oder sie erreichen und dann keine Aufgabe mehr haben (noch schlechter).

Zweiteres halte ich nicht unbedingt für noch schlechter. Wenn man sein Ziel erreicht hat, dann hatte man zumindest währenddessen den erfüllenden Prozess des Erreichens, den man, wenn man an seinem Ziel gescheitert ist, nicht oder kürzer hatte. Und gar nicht, wenn man es nicht versucht hat.

Lustigerweise mache ich mir genau zu diesem Thema schon seit Monaten Gedanken, weil ich grade in der Phase bin, meinen Sinn auf dieser Welt zu finden😇

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass die Frage nach dem Sinn an sich nicht zielführend ist. Ich meine, der Lebenswille ist ja schon da. Man könnte diesen durch ein abstraktes Konzept wie einen Sinn rechtfertigen, aber warum muss man das? Wenn ich mich fragte: "Was ist der Ursprung meines Willens zum Sinn?", dann kam soetwas heraus wie: "Ich will glücklich sein." oder "Ich will meinen Alltag auf die Reihe bekommen.". Und wenn es das ist, was ich will, warum sollte ich für dessen Erreichung nach etwas suchen, das wohl nicht existiert und das, wenn es existiert, nicht unbedingt mein Ziel erfüllt. Da eignet sich doch Pragmatismus d.h. eine Selbst-Analyse besser, was man denn braucht, um glücklich zu sein. Und da wird man wohl zuerst auf biologischer Ebene ansetzen müssen z.B. was Ernährung oder Sport betrifft, nicht auf geistiger. Denn ein Mangel in der Erfüllung der Grundbedürfnisse, das ist wohl in den meisten Fällen die Ursache für das Gefühl der Sinnlosigkeit, das später lediglich vergeistigt und dann durch Philosophie gerechtfertigt wird, weil es identitätsstiftend ist, dadurch aber auch gefestigt wird. So meine Vermutung jedenfalls. Wenn wir nach dem Sinn fragen, dann wissen wir letztlich gar nicht, nach was wir da eigentlich fragen.

Man kann zwar Werte immer wegrationalisieren und sich fragen: "Warum sollte ich glücklich sein wollen?", aber so eine Frage basiert ja wiederum auch auf einem Wert d.h. auf einem Antrieb. Am Ende wird man keine andere Erklärung für seine Handlungen finden können als: "Ich will/wollte es so.", denn dieser Wille ist es ja, der jeder Handlung vorrausgeht und jede Handlung rechtfertigt. Warum also den eigenen Willen durch einen äußeren Sinn zu rechtfertigen versuchen, statt einfach durch sich selbst? Ist der Wille sich selbst denn nicht genug?

Wir philosophieren ja auch mit der Grundmotivation, das beste für uns selbst schaffen zu wollen. Doch wenn das misslingt, warum weitermachen? Dann war die Philosophie eben ein biologischer Irrtum, so wie auch der Nihilismus ein biologischer Irrtum ist.

Allerdings kann man das Dilemma umgehen, indem man sich Ziele setzt, die sich ausbauen lassen. Lustigerweise mache ich mir genau zu diesem Thema schon seit Monaten Gedanken, weil ich grade in der Phase bin, meinen Sinn auf dieser Welt zu finden😇
Beispiele für ein ausbaubares Ziel sind:
Menschen oder Tieren helfen, forschen, Wissen erlernen, Lehren, Menschen inspirieren, ein erweiterbares Projekt aufbauen. Es geht ums Erschaffen.

Wenn man das macht, dann sollte man, der Authentizität und dadurch auch der Funktionalität willens, dieses Wissen, dass es sich strategisch um ein unendliches Ziel handelt, vor sich selbst geheimhalten. Denn sonst hat das Ganze einen schalen Beigeschmack. Wenn man aber einmal so weit gedacht hat, dann ist ein nachträgliches Geheimhalten nicht mehr möglich. Das ist die Tragik des Hinterfragens.

Und was, wenn man nach einer Zeit merkt, dass die eigene Tätigkeit eine Grenze hat und nicht weiter ausgebaut werden kann?

Was macht diesen Wissen mit dir, eine Tätigkeit zu haben von der du weißt, dass deren gefühlte Sinnhaftigkeit von ständiger Modifikation oder Erweiterung dieser abhängig ist.

Ich persönlich habe nicht den Anspruch an mein Leben, dass dessen Ende ein happy end sein wird. Warum darf es keine Tragödie sein? Wenn schon zu Grunde gehen, dann richtig.

Aber ich glaube wir alle können mit dem richtigen Ziel, Disziplin und Leidenschaft glücklich werden😁

Dass das geht, dahingehend habe ich meine Hoffnung noch nicht aufgegeben. Auf meine pessimistischsten Gedanken antwortet oft ein Gegen-Gedanke: "Was, wenn es genau andersherum ist?"

Bergihbfeuvh  12.02.2025, 14:13
@Weisskuchen

Hast du super formuliert 👏
Ich kenne diese Gedanken sehr gut. Die sind leider auch echt hartnäckig, weil es so viel Sinn ergibt😑

Aaaaaaaber: Es gibt einen. Und ich glaube das ist weder glücklich zu werden, noch seinen Alltag zu meistern.

Der Sinn ist es, sich selbst zu erschaffen😇

Klingt wahrscheinlich komisch, aber ich bin fest davon überzeugt. Wir selbst sind das einzige, auf das jede einzelne unserer Handlungen eine Wirkung hat. Deshalb muss es das sein.

Nein

Hii,

Ne,bin ich eher nicht.Meine Noten sagen dasselbe.😅😂

LG Maike^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beantworte gerne eure Fragen🌼🫶🏻
Ja

Genie auf jeden Fall. Und Teufel zumindest für viele.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung