Bereitet die Schule gut auf das Leben vor? Welche Note würdet ihr geben?
15 Stimmen
6 Antworten
Bereitet die Schule gut auf das Leben vor?
Das ist primär die Aufgabe der Eltern, nicht der Schule.
Die Schule soll dafür sorgen, dass grundlegendes Wissen und Fähigkeiten vermittelt werden.
Wüsste jetzt nicht wo mich die Schule so wirklich auf das Leben vorbereitet hat.
Trotzdem hat die Schule mich nicht wirklich auf das Leben danach vorbereitet
Das wird immer so bleiben. Du erwirbst (nicht nur in der Schule) Fertigkeiten, die dir im Leben danach nützen. Es wird immer Situationen geben, auf die du nicht vorbereitet bist. Was hat dir denn konkret gefehlt?
Z.B. werden einem je nach Schule nur bestimmte Möglichkeiten gezeigt, die man nach der Schule machen, unabhängig davon was Schüler später machen möchten. Wie waren z.B. in Unternehmen was weit weg war und keinen interessiert hat. Oder irgendwelche grundlegende was ausziehen usw. angeht. Oder auch einfach selbstständig arbeiten und entscheiden, wie man lernt. Ich finde dadurch dass man in der Schule ständig wie ein Kind behandelt wird, lernt man einfach nicht die nötige Selbstständigkeit, die man im Studium braucht. Und jeden zwingen alles zu lernen bringt meiner Meinung auch nichts, später muss man auch nicht 100 Sachen lernen, die man eh nie wieder braucht.
In vielen Punkten hast du recht. Mit "Ausziehen" meinst du sicher das Ausziehen von Zuhause. Da brauchst du doch keine Vorbereitung durch die Schule. Such dir eine WG und zieh dort ein. Und jetzt kommt, was du in der Schule gelernt hast: eine positive Darstellung deiner Person, korrekter Sprachgebrauch, sicheres Auftreten (in Präsentationen geübt)
Dass ich vieles lernen musste, was ich einfach nicht lernen wollte, fand ich als Schüler auch schlimm.
Was man im Studium braucht, ist sehr vielfältig. Jeder Fachbereich hat andere Vorstellungen. Das kann die Schule nicht alles abdecken. Dadurch dass die Lehrer vor langer Zeit in der Uni waren, haben sie natürlich keinen Kontakt zu dem, was heute verlangt wird.
Ich wüsste nicht wo ich so präsentieren, wie in der Schule bräuchte. Ständig musste ich es machen und konnte deswegen Nächte lange nicht schlafen.
Es geht mir nicht darum, alles abzudecken sondern nicht jedem, jedes Fach aufzuzwingen. Ich meinte mit Vorbereitung fürs Studium, dass man einfach mal selbstständig lernen kann und sich nicht Stundenlang Frontalunterricht geben muss. Sondern einfach selbst lernt und das, wo man möchte.
Das ist sicher möglich. Ich kenne deinen beruflichen Hintergrund nicht. Es gibt sicher jede Menge Jobs, in denen man nicht präsentieren muss. Ein Schüler muss allerdings mental so gefestigt sein, dass ihm die Anforderungen der Schule keine schlaflosen Nächte bereiten.
Ich finde es einfach nicht passend, dass die Schule einfach jeden in das System zwängen will. Menschen sind individuell.
Sehe ich ganz genauso. Auch ich habe darunter gelitten, dass ich Fächer hatte, mit denen ich weder damals noch später etwas anfangen konnte. Das Kurssystem heute ist ja schon eine kleine Alternative. Allerdings ist es schwierig, Schüler auf die "Studierfähigkeit" vorzubereiten, da keiner genau weiß, was das ist.
Bei der Mittleren Reife geht es darum, Schüler dazu zu bringen, auch Unangenehmes zu ertragen. Man spricht hier vom "Hidden curriculum". Nur wenn der Schüler gelernt hat, Dinge zu tun, die ihm vielleicht nicht gefallen, kann er mit Erfolg eine betriebliche Ausbildung durchlaufen. Von daher bereitet die Schule schon in recht merkwürdigerweise "auf das Leben" vor. Ob das so sein muss, wage ich zu bezweifeln.
Auf das Leben sollten schon mal primär die Eltern vorbereiten. Auch gutes Benehmen und Tugenden wie Fleiß, Anstand und Respekt weitergeben, das geschieht aber leider immer seltener. Und so wird die Schule immer mehr dazu hergenommen oder sie verbringt viel Aufwand damit, zumindest einige grundlegen Regeln des Zusammenlebens zu vermitteln. Das ist ja eigentlich gar nicht Ihr Auftrag.
Und schon sind wir bei der Vorbereitung auf das Leben, welches in der Schule nur bedingt geschieht.
Dazu zwei Aspekte die meiner Meinung da hineinfließen:
- Die Vermittlung von Wissen
Eigentlich ja die Hauptaufgabe der Schule, sollte man meinen. Aber immer wieder ist festzustellen dass das Niveau der Bildung bei vielen jüngeren Leuten mehr und mehr sinkt. Gerade auch in den weiterführenden Schulen. Das ist sicherlich nicht allein ein Verdienst der Schule sondern hängt von vielen Faktoren ab. Aber selbst zu meiner Schulzeit gab es sicherlich Fächer und Schulstoff den man in seinem Leben gar nicht mehr benötigt. Also ich habe seit Schulzeitende nie mehr eine Binomische Formel gebraucht (außer vielleicht nochmal beim Fachabitur), aber können muss man die Dinger ja wenn man einen Schulabschluss haben möchte. Und der ist ja in Deutschland das höchste Gut: Hauptsache einen bestandenen Abschluss, das muss sein um weiterzukommen. Ob man nun schlau ist oder doof wie 5 m Feldweg kann dir kein Zeugnis der Welt aussagen.
Mancher Unterrichtsstoff ist schon OK, ich fand das ich die Fremdsprachen schon immer gut gebrauchen konnte und auch etwas Erdkunde hilft beim Orientieren und dient der Allgemeinbildung. Das ist es dann doch worauf es ankommt; etwas Allgemeinbildung schadet ja nie !
2. Vermittlung sozialer Kompetenzen
Das sollte Schule ja auch machen, das Lehren wie man miteinander umgeht, zusammenlebt sich an Regeln hält und einen geregelten Tagesablauf nachkommt. Das man motiviert und gutes Vorbild gegenüber Jüngeren abgibt. Diese wiederum etwas mehr Respekt vor den Älteren haben, so sollte es meiner Meinung sein. Wir waren in meiner Jugend und Kindheit sicherlich keine Engel, aber wir wussten immer wo unsere Grenzen sind. Das ist heute ja zum Teil echt verloren gegangen.
Auch die Motivation mancher Lehrkräfte ist da zu nennen. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt sicher sehr viele gute Lehrer, aber in Anbetracht des Lehrermangels, der schlechten Austattung der Schulen, übervollen Klassen usw. nagt natürlich an der Berufsethik.
Nicht nennen möchte ich hier jetzt die allgemeinen gesellschaftlichen Probleme die in die Schule noch mit hineinstrahlen (z.B Migration )
Alles in allem finde ich das es besser sein könnte aber durchaus noch schlechter geht mit den Schulen die unsere Kinder auf die Wirklichkeit vorbereiten sollen
Vorbereiten auf die Zukunft? Wenn man wüsste, wie die aussieht, könnte man sicher Menschen darauf vorbereiten. Folge: die Schule muss sich auf Basiskompetenzen konzentrieren.
Mehr schlecht als Recht. Vieles mit wenigen Ausnahmen ist für den weiteren Werdegang unnötig.
Es gab in den USA Auto-Aufkleber mit folgendem Text: "If you can read this, thank a teacher"