Frauen müssen länger Schmerzen aushalten als Männer: Frauen erhalten nach dem Aufsuchen der Notaufnahme seltener ein Rezept für Schmerzmittel als Männer – zumindest legt das eine Studie mit Daten aus den USA und Israel nahe. Auch wenn sie unter den gleichen Beschwerden litten. Für den geschlechtsspezifischen Unterschied spielt es offenbar auch keine Rolle, ob ein Arzt oder eine Ärztin behandelt. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachmagazin „PNAS“ veröffentlicht. Notfallmedizin: Frauen müssen mehr Schmerzen aushalten als Männer
Studien zur Häufigkeit von Schmerzen zeigen eindeutig, dass Frauen generell mehr unter Schmerzen leiden als Männer. Dies trifft auf fast alle Arten von Schmerzen zu, wie beispielsweise Kopfschmerzen, Migräne und verschiedene Formen von Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen. Ebenso berichten Frauen über intensivere und länger andauernde Schmerzen und geben mehr von Schmerzen betroffene Körperbereiche an, wenn sie an einer schmerzhaften Erkrankung leiden. Schmerz bei Frauen und Männer
Die Frage, warum Frauen eine erhöhte Schmerzempfänglichkeit aufweisen, wurde bisher nur zum Teil beantwortet. Ein wesentlicher Faktor scheinen die Hormone Östrogen und Progesteron zu sein, die Einfluss auf die Schmerzempfindlichkeit und Schmerzverarbeitung haben. Hormonale Veränderungen in der Schwangerschaft führen dagegen eher zu einer Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen. Das Nervensystem der Frau scheint demnach unter Einfluss der Hormone darauf ausgerichtet zu sein, die Frau unter der Schwangerschaft und Geburt maximal vor Schmerzen zu bewahren, während diese Schmerz-Hemmung in der „schwangerschaftsfreien“ Zeit evolutionär nicht notwendig war, d.h. keinen Überlebensvorteil brachte, und damit nicht aufrechterhalten wurde.
-> Frauen müssen gezwungenermaßen mehr Schmerzen aushalten