Rein sachlich ist es eine Lösungsmöglichkeit für ein Problem. Es ist aber nur eine Möglichkeit.
Der Punkt bei dieser Frage ist, warum betont wird, dass es ein jüdischer Spruch sei. Den könnte theoretisch jeder sagen, ganz gleich was er oder sie ist. Warum also explizit jüdisch? Was wäre denn die Quelle für die Aussage, dass es ein jüdischer Spruch sei?
Denn, es kann auch missverstanden oder auch bewusst gebraucht werden, um uralte antijüdische Vorurteile bzw. Stereotype zu befeuern, die heute zunehmend an Bedeutung gewinnen, gerade im Bereich der Verschwörungsmythen. Juden und Geld werden da gern miteinander verwoben.
Übrigens gibt es diesen Spruch auch in einer erweiterten Variante, nämlich. „Wenn das Problem mit Geld gelöst werden kann dann ist es kein Problem, sondern eine Ausgabe.“ Und den findet man zumeist ohne den Hinweis auf jüdisch, genau wie bei der kürzeren Version. So hat er eine andere Gewichtung. ...
Und seine englische Version "„If a problem can be solved with money, it is not a problem, it's an expense.“ wird im www auch als russisches Sprichwort gehandelt. Wieder andere schreiben einen ähnlichen Spruch "If you can fix a problem with money, it's not really a problem." Kim Kardashian zu, natürlich auch wieder ganz ohne Quelle.
Echte jiddische Sprüche mit "Gelt" gibts natürlich (ich gehe davon aus, dass ich diese nicht noch übersetzen muss?):
אַז מען האָט געלט, איז מען אי קלוג, אי שײן, אי מען קען גוט זינגען.
Az men hot gelt, iz men aj klug, aj schejn, aj men ken gut zingen.
Oder z. B. diese hier:
די צײַט איז טײַערער פֿון געלט. Di tsayt iz tayerer fun gelt.
אויב צײַט איז געלט האָב איך קיין צײַט ניט. Oyb tsayt iz gelt, hob ikh keyn tsayt nit.
אויף דרײַ זאַכן שטייט די וועלט: געלט, געלט און געלט. Af dray zakhn shteyt di velt: gelt, gelt un gelt.
אין שלעכטע צײַטן איז אַ פּעני אױך געלט. In shlekhte tsaytn iz a peni oykh gelt.
אָן געלט איז קיין וועלט. On gelt iz keyn velt.
Was "Probleme" angeht, finde ich diesen hier recht schön (ausnahmsweise mal mit Übersetzung):
צרות מיט זופּ איז גרינגער צו פֿארטראָגן ווי צרות אָן זופּ. Tsores (hebr. tsarot) mit zup* iz gringer zu fartrogn wi tsores (hebr. tsarot) on zup*. (etwa: Probleme sind mit Suppe leichter zu ertragen als ohne.)
- * Im Jiddischen wird bei P פּ kein finales ף verwendet d. h. nur bei פֿ/פ für F wird es verwednet. Analog gilt das auch für K כּ, während bei CH כ das finale ך zum Einsatz kommt.