Hey,
Coole Idee. Ich würde den anderen hier zustimmen, dass ihr vielleicht erstmal ein Wochenende auf einem Campingplatz Erfahrungen sammeln solltet, aber lass dich nicht gleich von den negativen Kommentaren abschrecken.
Wenn du noch nie campen warst, würde ich empfehlen, nicht gleich alles an Ausrüstung zu kaufen, sondern sich erstmal im Freundeskreis/Familie/Bekannte umzuschauen, was schon da ist (statt Isomatten geht vlt auch ne Yogamatte, Schlafsäcke hat oft irgendwer noch rumliegen, ausreichend großer Rucksack, gute & wasserdichte Schuhe...). Was ist wenn es euch nicht gefällt und ihr Hunderte Euro aus dem Fenster geworfen habt? Lieber erstmal Sachen ausleihen und später hochwertige Sachen kaufen wenn ihr sicher seid, dass es euch langfristig Spaß macht.
Es gibt mittlerweile leichte 2-Personen-Zelte, die man gut tragen kann. Mir wurde im Fachgeschäft z.B. das MSR Elixir 2 empfohlen. Das ist natürlich nicht ganz billig, aber vielleicht kann man sich dieses oder ein ähnliches Zelt irgendwo leihen. Wenn man sich das Tragen aufteilt (eine Person trägt die Stangen, die andere das Zelt) kann man auch etwas schwerere Zelte noch gut tragen. Dazu kommen die Schlafsäcke, die natürlich warm genug sein sollten, da es auch im Sommer nachts noch kalt werden kann. (Die Comfort Temperatur ist die, auf die ihr achten solltet. Beim maximalen unteren Limit würde es sich in der Praxis arschkalt anfühlen. Frauen frieren meistens schon etwas über der Comfort Temperatur, das ist keine Wehleidigkeit, sondern unsere Körper sind anders aufgebaut :D ).
Zum Tragen ist Dosen-Essen unpraktisch, da es viel wiegt. Besser sowas wie Nudeln mit Pesto oder Couscous. Auch hartgekochte Eier halten sich ein paar Wochen.
Vielleicht erstmal ein paar Tage auf einem Campingplatz anfangen, um zu testen, ob die Ausrüstung funktioniert, der Schlafsack warm genug ist, wie viel ihr pro Tag esst usw.
Ihr müsst auch bedenken, dass ihr in der Wildnis aufs Klo gehen müsst. Nehmt eine Hundetüte mit, um darin das benutzte Klopapier wieder mitzunehmen. Auch eine Schaufel (kleine Gartenschaufel reicht) um die K*cke einzugraben. Nach euch kommende Wanderer werden es euch danken, wenn der Spot dann immer noch benutzbar ist und es da nicht mies stinkt.
Ihr könnt zur Vorbereitung auch vor dem Urlaub schon mal eure Rucksäcke so packen, wie sie dann gepackt sein werden (mit Essen, Wasser, Zelt, Schlafsack) und eine Tagestour wandern, um zu sehen, welche Strecke ihr schafft und wie viel Kondition ihr habt. Falls es sehr anstrengend ist, macht das mal ein paar Wochenenden, vielleicht einfach zu Fuß zum nächsten Campingplatz, dort schlafen und wieder zu Fuß zurück. Dann wird die Sommer-Tour später mehr Spaß machen :)
Wenn ihr mehrere Tage unterwegs sein wollt, solltet ihr einen Gaskocher oder Spirituskocher haben, um warmes Essen zubereiten zu können. Auch das ist ein zusätzliches Gewicht, plus Kochtopf & Teller (Campinggeschirr).
Was das Wasser angeht, gibt es Bäche/Flüsse, wo ihr das Wasser entnehmen und mit dem Kocher abkochen könnt, sodass ihr nicht so viel tragen müsst. Oder einen LifeStraw (Filter-Strohhalm) mitnehmen, damit habe ich in Norwegen schon gute Erfahrungen gemacht, ist aber nicht ganz billig. Das kann man sich natürlich sparen, wenn man auf einem Campingplatz ist und dort immer Zugang zu Trinkwasser hat.
Generell würde ich empfehlen, sich auf Outdoor/Bikepacking/Trekking-Blogs umzuschauen, um die Praxiserfahrungen der Leute zu lesen. Ich denke nicht, dass es komplett unmöglich ist, wenn ihr euch vorher gut damit beschäftigt und ein paar Probetouren vorher macht.
Wenn euch das alles nicht abgeschreckt hat, viel Spaß :) falls es euch abgeschreckt hat, gibt es mit Sicherheit auch in Schweden naturnahe Campingplätze, wo man einen abgelegenen Platz findet und seine Ruhe hat, aber gleichzeitig Zugang zu Toiletten und fließendem Wasser.