Verantwortliche Imker verfüttern kein "Zuckerwasser" (Raffinadezucker, Saccharose), sondern versetzen es mit etwas Milchsäure (1/2 Stunde köcheln). Dabei spaltet sich der Raffinadezucker in andere, leicht verdaulichere, gesündere Zuckerarten um (hauptsächlich in Traubenzucker / Glukose und Fruchtzucker /Fruktose - wie der Nektar). So haben die Bienen selbst weniger Arbeit beim Einlagern dieses Invertzuckers.
Eingelagerter Honig in den Waben kann für die Bienen auch problematisch werden. "Falscher" Nektar (Melezitosehonig: Honigtauhonig von verschiedenen Bäumen) kann zu stark verzuckern, so dass die Bienen diesen im Winter nicht mehr aus den Waben bringen und verhungern - das Volk stirbt. So kann der Imker mit Invertzucker (und auch Zuckerwasser) den Bienen leichter über den Winter helfen.
Nicht ungefährlich ist der Honigtauhonig auch, wenn längere Kältephasen sind, und die Bienen nicht zum Abkoten ausfliegen können, dann besteht die Gefahr, dass beim (nicht reinen) Honigtauhonig auch "Seuchen"-Stoffe im Stock abgekotet werden: z.B. "Amerikanische Faulbrut" - dann müssen alle Völker im Bienenhaus und einem meist 3-5 km-Umkreis in anderen Bienenhäusern abgetötet werden! Und die Magazine, Rahmen, Waben und allen Bienen müssen verbrannt werden! "Sperrzone"! Dies kommt immer wieder vor - und ist eine Katastrophe für viele Imker - den immensen Schaden ersetzt übrigens niemand! So mancher Imker hat dann resigniert aufgehört!
Leider gibt es immer wieder dümmliche Kommentare gegen Imker, die zufüttern, da die Autoren keine Ahnung haben! Und Hobbyimker kommen durch den hohen Kosten- und Arbeitsaufwand lt. Studienberechnungen nur auf einen Stundenlohn von etwa 1€! Wer will dafür arbeiten? Diese Autoren ganz bestimmt nicht!
Hobbyimker (und der größte Teil der Imker sind es), arbeiten nicht wegen Lohn, sondern vor allem aus Liebe zu diesen intelligenten und sehr nützlichen Tieren. Imker sind in der Regel sehr besorgt und tätig um die Umwelt - mehr als die übrige Bevölkerung! Es ist ganz einfach Idealismus! Imker gehören durch Ihre Bienenzucht- und Haltung mit zu den besten Umweltschützern überhaupt!
Und eines ist klar - ohne den immensen Aufwand der Imker würde die Honigbiene zu über 95 % aussterben! Was das für unsere Umwelt bedeutet - und auch für die Erträge der Landwirtschaft - kann sich ja jeder denken - es wäre eine ganz große Katastrophe! In freier Natur können bei uns wegen der Kälte nur sehr wenige Völker den Winter überleben - und mit der eingeschleppten Varroamilbe auf Dauer überhaupt nicht! Ich habe es jetzt erlebt. Ein Bienenvolk nistete in einem Holzboden überm 1. Stock ein - überlebte 4 Jahre sehr gut - im 5. Jahr waren sie schlagartig tot!
Die Imkerei geht ja schon bis in die Antike zurück. Nur durch die Imkerei haben die Honigbienen in so großen Massen die Jahrtausende überlebt. Schon Karl der Große (um 800 n. Chr.) hatte Gesetze zur Förderung der Bienenhaltung erlassen: Jedes kaiserliche Landgut musste durch einen ausgebildeten Imker Bienen halten.
Trotz des hohen Rückganges der Bienenvölker von 40 % in den letzten 40 Jahren - vor allem durch die Ausbringung landwirtschaftlicher "Pflanzenschutzgifte" auf unsere Felder (jedes Jahr über 50 Mill. Tonnen = 17.000 Tankzüge voll!), ist jetzt durch intensive Nachwuchsarbeit der Imkerortsvereine und Imkverbände wieder ein leichter Anstieg an Imker und Völker zu verzeichnen - ganz ohne den Staat und die Politiker!
Der Imker wird für seine Verluste von niemanden entschädigt!