Ein solches Gesetz wird es nicht geben: Man wird niemanden dazu zwingen können, etwas zu verschenken - vor allem, wenn der "Schenkende" für dieses "Geschenk" auch noch bezahlen muss. Abgesehen von dem Arbeits- und sonstigen Kostenaufwand müsste der Gastwirt für das kostenlos zur Verfügung gestellte Wasser z.B. bei den Stadtwerken bezahlen.
Außerdem ist es in Deutschland nicht so einfach, Leitungswasser an Gäste abzugeben. Stell Dir vor, das herausgegebene Wasser ist nicht einwandfrei/verunreinigt - der Gastwirt könnte dafür in Haftung genommen werden.
Dann sollte man bedenken, dass die entstehenden Kosten irgendwie umgelegt werden müssen. Das kostenlose zur Verfügung stellen von Wasser ist, abgesehen von dem fehlenden Umsatz - welcher zur Deckung der Betriebskosten notwendig ist, mit erheblichen Kosten verbunden: Anschaffung/Bereithaltung/Ersatz von Gläsern, filtern, befüllen, servieren, spülen...
Ich habe mal ausgerechnet, dass ein Glas Wasser zum Kaffee (in dem letzten Betrieb in dem ich gearbeitet habe), den Kaffeepreis um mind. 30 Cent pro Tasse erhöhen würde. Was soll man außerdem mit einem Glas Wasser, wenn man einen Kaffee trinken möchte? Manche würden es sicherlich trinken, bei Anderen wäre es Lebensmittelverschwendung. Ganz nebenbei: Das Wasser zum Kaffee in den Kaffeehäusern ist nicht zum Durststillen gedacht. Es ist zum ausspülen des Mundes vor dem Kaffeegenuss.
Und um es nochmals zu sagen: Es ist in den seltensten Fällen so, dass Gastronomen ihren Hals nicht voll bekommen. Sie müssen wirtschaften. Die Kosten sind immens und müssen irgendwie gedeckt werden. In Deutschland sind die Mieten und Abgaben (u.a. Steuern, Gebühren, Beiträge) relativ hoch und hinzu kommen die sehr hohen Lohn- und Lohnnebenkosten. Viele Wirte verdienen einen geringeren Stundenlohn als ihre Angestellten und nicht ohne Grund schließen viele (auch neue) Gastronomien.