Sowohl Albaner als auch Kurden sind mehrheitlich Muslime, das stimmt.
Aber es gibt auch andere Religionen.
Bei Albanern gibt es auch Christen und Bektaschis.
Kurden sind neben Muslimen auch Christen, Juden, Zoroastrier, Aleviten, Jesiden und Yarsan.

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Jesiden glauben an einen Gott (Xwedê) und sieben Engel, wobei Tawisî-Melek der höchste ist.
Sie gehen weder in Synagogen, noch Kirchen oder Moscheen. Sie haben ihre eigenen Kulturzentren, welche aber nicht mit Kirchen vergleichbar sind.
Früher wurde draussen Richtung Sonne bei Sonnenaufgang und -untergang gebetet.

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Es gibt ja nicht das eine Alevitentum. Die Religion ist ja von Ort zu Ort unterschiedlich. Ich versuche dir das Alevitentum von Kirmancîye (kurdisch-alevitisches Siedlungsgebiet) näherzubringen.
Also Aleviten glauben an einen Gott. Sie nennen ihn Haq/Heq. Es bedeutet Recht und kommt ursprünglich aus dem iranischen und wurde später ins türkische und arabische übernommen.
Anders als Muslime (Sunniten und Schiiten) glauben Aleviten nicht daran, dass Gott im Himmel ist, sondern Gott wird als eine Art 'universeller Geist' gesehen, der in allem und jedem ist. Dieses Weltbild nennt man Pantheismus. Deshalb können Aleviten beten wo und wann sie wollen, weil Haq überall ist.
Ein wichtiges Symbol bei Aleviten ist die Sonne. Sie gilt als sichtbare Existenz Gottes. Deswegen war es früher üblich, dass Aleviten ihre Gebete Richtung Sonne sprachen und ihr Gesicht mit den Sonnenstrahlen wuschen.
Laut einer Umfrage wussten 95% aller gefragten Aleviten nicht, dass ihre Vorfahren Richtung Sonne beteten.
Weiterhin glauben Aleviten an Xizir und Ilyas. Sie sind zwei Brüder und gelten als Schutzpatronen. Xizir auf dem Land und Ilyas im Wasser. Beide tranken das Wasser der Unsterblichkeit und leben somit in unseren Herzen weiter.
Jeder Satz der mit 'Ya Xizir..' anfängt, ist ein Ruf an Xizir. Zum Beispiel 'Ya Xizir to esta' (Oh Xizir du bist da) oder 'Ya Xizir tu mezin î' (Oh Xizir du bist gross). Diese Gebete gelten zum Schutz. Ähnlich wie Muslime 'Bismillahirrahmanirrahim' sagen.
Andere wichtige Punkte sind Zîyarets. Zîyarets sind Pilgerstätte.
Weil für Aleviten die Natur im Vordergrund steht, sehen sie Berge, Bäume, Flüsse oder Felsen als heilig an. Beispiele dafür sind der Berg Dizgun Bava oder der Fluss Munzir; beide in Dêrsim.
Während für Muslime der Freitag oder für Christen der Sonntag als heilig oder als Ruhetag gilt, ist der Donnerstag für Aleviten heilig. Donnerstags Abend zünden Aleviten immer eine Kerze. Dabei darf sie nicht ausgeblasen werden, ohne dass man den Namen Gottes nennt.
Im Alevitentum gibt es ein Kastesystem. Das heisst, dass die ganze Gesellschaft in Gruppen eingeteilt sind; in die der Mirîd/Taliv, Pîr und Rêber/Rayver.
Mirîd/Taliv sind die Schüler. Die die das Alevitentum lernen. Laien.
Pîr/Seyîd sind die Priester. Die die ein Cem/Civat führen.
Rêber/Rayver sind die Wegweiser.
Sie gelten als Vertreter vom Pîr.
Somit kann man nur ein Pîr (alevitischer Priester) werden, wenn deine Eltern Pîr sind. Es wird somit über das Blut weitervererbt.
Das heisst also, dass du als Taliv kein Pîr werden kannst.
Die Rêber haben noch die Aufgabe, die Talivs auf den Weg zum Insān-i Kamil vorzubereiten.
Insān-i Kamil bedeutet die Vollkommenheit des Menschen.
Im Islam gilt Mohammed als der 'beste' Mensch. Im Alevitentum kann jeder ein guter bzw. vollkommener Mensch werden.
Man durchschreitet 4 Tore und 40 Säulen. Ab dann kann man sich als Insān-i Kamil bezeichnen.

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Jesiden glauben an einen Gott. Er hat 1001 Namen. Wobei der allgemeine Begriff Xwedê ist. Ezda, Yezdan oder Haq sind auch häufig verwendete Namen.
Neben Gott glauben Jesiden auch an sieben Engel. Der höchste von ihnen ist Tawisî-Melek. Da man sich weder ein Bild von Gott noch von den Engeln machen darf, wird Tawisî-Melek als Pfau dargestellt.
Ein verbreitetes, unwissendes Vorurteil ist das. Seitens radikaler Muslime werden sie unter anderen auch als 'Vogelanbeter' bezeichnet. Viele machen sich auch darüber lustig, dass die Jesiden angeblich einen Vogel als Gott verehren würden.
Weiter werden sie auch als 'Teufelsanbeter' bezeichnet. Das hat mehrere Gründe. Erstens ist vor dem Eingang von Laleş (Pilgerstätte der Jesiden in der Autonomen Region Kurdistan) eine schwarze Schlange. Laut den semitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) ist die Schlange der Teufel.
Die Schlange ist jedoch in der altkurdischen/jesidischen Mythologie ein heiliges Symbol.
Weiterhin ist in den semitischen Religionen, der Teufel ein gefallener Engel der von Gott in Hölle verbannt wurde.
Bei der jesidischen Religion befahl Gott den sieben Engeln sich vor Adam (dem ersten Menschen) zu verneigen. Alle bis auf Tawisî-Melek taten dies. Aber er tat nicht aus trotz, sondern mit der Begründung, dass niemand ausser Gott das Recht habe, angebetet zu werden. Daher kam es zu diesen Missverständnis. Daher wird von radikalen Muslimen Tawisî-Melek als 'Teufel' gesehen. All diese Missverständnisse entstehen durch fehlender Empathie.

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Was redest du da?
Zazakî ist die Sprache der Aleviten. Man sagt 'Zonê Xızıri' auf Zazakî. Das heisst die Sprache von Xizir. Die ganzen alevitischen Gulvangs sind auf Zazakî.

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Sag der Familie deines Freundes, dass Aleviten die nächsten Verwanden der Jesiden sind. Sie stammen beide von der Ezdaî/Yezdanî-Religion. 😅
- Sie drehen beide Sema
- Die Frauen sind den Männern gleichgestellt
- Der Glaube an Xidir/Xizir und Ilyas.
- Die Gebete Richtung Sonne
- Das gemeinsame Fest Xidirellez sowie das Xizir-Fasten
- Çarshema Sor bei den Jesiden und Çarshema Resh bei den Aleviten
- Der Glaube an Zîyarets
- Die drei Kasten (Mirîd, Pîr, Shêx) bei Jesiden und (Mirîd/Taliv, Pîr, Rêber)
- Der hohe Stellungswert des Instrumentes Tembûr/Saz

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Das ist schwer.
Schwärmerei würde ich jetzt sagen ist wenn du eine Person kurzfristig kennst oder sehr wenig kennst und diese Person auch nur von außen kennst (Aussehen, erster Eindruck) und dann anfängst diese äußere mehr als sympathisch zu finden. Aber ist wie eine 'Vorstufe' von Liebe.
Liebe hingehen ist etwas langfristiges was du einer Person gegenüber auslebst, welche du aufgrund des inneren (Charakter) liebst. Sowas entsteht erst Mit der Zeit und hält auch länger.

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Bei solchen Leuten würde ich (wenn ich eine Frau wäre hahah) eine klatschen😂 verpass den einen einmal dann hat er den ruf, dass er von einem Mädchen geschlagen wurde. Dann ist er für immer ruhig hahah

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Die Zazas bilden eine Volksgruppe innerhalb des kurdischen Volkes. Sowie zum Beispiel die Sachsen innerhalb des deutschen Volkes.
Ihre Sprache Zazakî/Kirmanckî bildet einen kurdischen Dialekt, neben Kurmancî, Soranî und Goranî.
Geschichtlich gesehen teilen sich die Zazas mit den übrigen kurdischen Volksgruppen das selbe Schicksal. Zwei der fünf grössten Kurden-Aufstände im letzten Jahrhundert gehen auf Zazas zurück (Dêrsim-Aufstand und Şêx-Saîd-Aufstand).
Religiös gesehen sind etwa 60% der Zazas Aleviten und 40% sind sunnitische Muslime.
Das unterscheidet sie von den Kurmancî und Soranî sprechenden Kurden, die zum grössten Teil sunnitischen Muslime sind und den Goranî sprechenden Kurden, die zum grössten Teil Yarsan/Ahl-e Haq sind.

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Bruder, zum Alevitentum kann man nicht konvertieren!
Aber du kannst Schiite werden. Das heisst, dass dein Leben wie es jetzt ist, gleich bleibt, nur du lehnst das Kalifat ab und akzeptierst hingegen das Imamat.
Mohammedaner differenzieren im Normalfall keinen Sunniten von einem Schiiten. Die Schahada ist in dem Fall das selbe!

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Ein Alevit sollte immer eine Alevitin heiraten. Bis vor 1-2 Generationen wurde darauf streng geachtet. Das Alevitentum beinhaltet eine starke Endogamie (nur untereinander Heiraten). Erst seitdem die Aleviten in die türkischen Großstädte und nach Europa ausgewandert sind, kommt ist häufiger vor, dass Aleviten auch Muslime (Sunniten) oder Christen heiraten. Das ist ein starkes Verbot. In der Generation unserer Großeltern war das sehr untypisch. Daher finde ich, dass man die alten Traditionen aus Respekt weiterpflegen sollte.
Aleviten sind aufgrund der Endogamie nichts so stark vermischt wie Sunniten. Da ein sunnitischer Türke zum Beispiel problemlos eine sunnitische Araberin heiraten kann.
Bei Aleviten ist dies nicht der Fall.

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Ja stammen sie.
Der Begriff Iraner hat heute zwei Bedeutungen. Einerseits sind Iraner alle Menschen mit iranischer Staatsbürgerschaft und alle in Iran lebenden Menschen. Dazu gehören auch Aserbaidschaner und Turkmenen, welche ethnisch gesehen keine Iraner sind.
Die zweite Bedeutung ist Iraner im ethnischen sinne. Dazu gehören Kurden, Perser, Belutschen, Paschtunen und Luren. Sie stammen von den Indoariern, welche sich vor 6000 Jahren aus dem Gebiet des Kaukasus über Chorasan ins Gebiet zwischen Kurdistan und Indien ansiedelten. Somit sind Kurden Iraner im ethnischen Sinne.

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In Nordkurdistan (Türkei) sind die beiden vorherrschenden kurdischen Dialekte Kurmancî und Kirmanckî (Zazakî, Dimilîkî).

Kurmancîsprachige Provinzen:

- Dîlok (Gaziantep)
- Gurgum (Kahramanmaraş)
- Meletî (Malatya)
- Rîha (Urfa)
- Amed (Diyarbakır)
- Semsûr (Adıyaman)
- Mêrdîn (Mardin)
- Êlih (Batman)
- Sêrt (Siirt)
- Şirnex (Şırnak)
- Colemêrg (Hakkari)
- Wan (Van)
- Bidlîs (Bitlis)
- Agirî (Ağrı)
- Îdir (Iğdır)
- Qers (Kars)

Kirmanckîsprachige Provinzen:

- Dêrsim
- Erzingan (Erzincan)

Gemischte Provinzen:

- Sêwas (Sivas)
- Elaziz (Elazığ)
- Çewlik (Bingöl)
- Erzîrom (Erzurum)
- Mûş (Muş)

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Das behauptet man, weil Êzîden Kurden sind :)
Ein genetischer Test des Max-Planck-Institut hat bewiesen, dass Êzîden, Zazas, elewîtische Kurden sowie alle anderen kurdischen Volksgruppe die selben Gene und Haplogruppen haben und somit das selbe Volk sind :)
Das Êzîden keine Kurden sind, wird immer wieder von êzîdischen Fanatikern behauptet um sie von den mehrheitlich muslimischen Kurden zu trennen, da bei diesen Fanatikern ein Hass gegen den Islam besteht.

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Aleviten unterscheiden sich stark vom Islam.
Der Islam wird in zwei Hauptkonfessionen unterteil; das Sunnitentum und das Schiitentum.
Beide Konfessionen akzeptieren die 5 Säulen des Islams, den Koran sowie die Sunnah.
Die 5 Säulen des Islams besagen:
- Die Aussprache der Shahada (Glaubensbekenntnis)
- Das Fasten im Monat Ramadan
- Die Almosensteuern
- Das Salat (Gebet)
- Die Pilgerfahrt nach Mekkah

All dies sind wichtige Punkte im Islam und werden sowohl von den Sunniten als auch von den Schiiten akzeptiert und praktiziert; egal welche Rechtsschulung (Maddhab).
Sowohl der Koran, die Sunnah, als auch die 5 Säulen des Islams sind die wichtigsten Aspekte im Islam.
Und als diese wichtige Aspekte werden von den Aleviten abgelehnt.
Die Aleviten beten in ihren eigenen Gebetshäusern (türkisch: Cem evi; kurdisch: Malê Elewîyan) und nicht in Moscheen. Das wäre so als würde ein Christ sagen: „Ich bin Christ, aber bete nicht in der Kirche, sondern in einer Synagoge”.
Die Aleviten verrichten auch kein Gebet (Namaz) wie die Muslime. Während die Muslime 5 mal am Tag beten, auf einem Teppich Richtung Mekkah, sprechen die Aleviten Ihre Gebete im Herzen und dies oftmals mit Kerzenlicht. Der Grund hierfür ist, dass die Aleviten Gott nicht im Himmel oben sehen, sondern als eine Art 'universeller Geist', welcher überall und in jeder Person ist. Es besteht eine Art mystische Gottheit, welche die Aleviten als 'Haq' (das Recht/die Wahrheit) bezeichnen.
Das Alevitentum ist vom Universalismus, Pantheismus, Dualismus sowie von der Transzendenz geprägt.
Die Rolle der Frau hat in Alevitentum auch einen ganz anderen Stellungswert als in Islam; die Frau ist dem Mann gleichgestellt und es gibt keine Verschleierung.
Aleviten Pilgern auch nicht nach Mekkah, sondern nach Hacıbektaş (Bektaşi-Aleviten) bzw. nach Dizgun Bava in Dêrsim (Qizilbaş/Serêsur-Aleviten).
Weiterhin besteht ein starker Bezug zur Natur. Daher werden viele Bäume, Steine, Berge und auch Flüsse von den Aleviten als heilig anerkannt. Man spricht von sogenannten Zîyarets. Ein Beispiel für so ein Zîyaret ist der Fluss Munzur in der Provinz Dêrsim, welcher aus dem Euphrat entspringt. Aleviten pilgern zu diesen heiligen Stätten und fühlen sich durch die Natur Gott näher hingezogen.
Weitere Punkte die Aleviten von ein Muslimen unterscheiden sind der Glaube an die Schutzpatronen Xizir und Ilyas (zwei Brüder die das Wasser der Unsterblichkeit tranken), der Glaube und sogar Anbetung der Sonne, der hohe Stellungswert des Saiteninstrumentes Tembûr/Saz sowie die gesellschaftliche Einteilung in Taliv/Mirîd, Pîr und Rêber.

Fazit:

Das Alevitentum und der Islam haben sehr wenige Gemeinsamkeiten. Es wäre falsch zu behaupten, die Aleviten seien 'moderate Muslime'. Die wichtigsten Punkte in Islam (Koran, Sunnah, 5 Säulen des Islams) werden von den Aleviten abgelehnt.
Die meisten Muslime lehnen die Aleviten auch ab.

Hoffe ich konnte helfen :)

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Kurmancî ist neben Soranî, Zazakî und Goranî, eines der grössten kurdischen Dialekte. Man kann es sich wie Hochdeutsch, Schweizerdeutsch, Bairisch, etc. vorstellen. Es sind verschiedene Dialekte der selben Sprache.
Kurmancî bedeutet 'starker Meder' auf kurdisch (die Meder sind die Vorfahren der Kurden) und wird von etwa 65% aller Kurden gesprochen. Es wird im lateinischen Alphabet geschrieben. Hier ist eine Karte zu den Dialekten in Kurdistan:

- grün = Kurmancî
- gelb = Zazakî
- rot = Soranî
- blau = Goranî
- lila = gemischte Gebiete

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Das Êzîdentum ist eine Religion.
Sie glauben an einen Gott (Xwedê/Haq/Ezda) und an sieben Engel.
Der höchste unter ihnen ist Tawisî-Melek (Engel Pfau). Von der Volkszugehörigkeit sind nahezu alle Êzîden, Kurden.
Das Êzîdentum wurde im 11. Jahrhundert von dem Sufi-Mystiker Şêx Adî reformiert. Er führte unter anderem das Kastensystem und die Regel ein, dass man zum Êzîdentum nicht konvertieren kann. Neben der Reformierung durch Adî, gründete er auch den Sufi-Orden der Adawiyya, welche sich im ganzen Orient verbreitete und später von den orthodoxen Muslimen verfolgt wurde.
Seine Grabstätte, Laliş, liegt im heutigen Nordirak in der Provinz Ninawa. Sie gilt als Pilgerstätte der Êzîden. Wobei es den Tempel Laliş schon viel länger gab. Es gibt Theorien, dass es früher ein zoroastrischer Sonnentempel war.
Jeder Êzîde sollte Laliş einmal im Leben besucht haben.
Weiterhin wird die Êzîdische Gesellschaft in drei Kasten unterteilt. In die Laienkaste der Mirîds. Und den Priesterkasten Pîr und Şêx.
Wobei die Kaste der Şêx in drei weitere Gruppen unterteilt wird. Unzwar in Şamsanî, Adanî und Qatanî.
Ein Êzîdî darf nur eine Person von der selben Kaste heiraten. Also als Mirîd darf man kein Pîr heiraten oder als Adanî keinen Qatanî.

Das Êzîdentum, welches früher auch als Şerfedîn bezeichnet wurde, bildet mit der Religionsgemeinschaft der Yarîsanîs und den Elewîten (Aleviten), den altkurdischen Glauben 'Yezdanî' (Yazdânism/Cult of Angels). Somit sind diese drei Religionen, die Religionen der Kurden vor dem Islam.

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Die Ursprungsreligion der Kurden ist das Yezdanîtum (Yedanîtî/Yazdânism/Cult of Angels). Diese Religion hat den selben Ursprung wie der Zoroastrismus (siehe das Buch 'The Kurds' von Mehrdad Izady).
Aus dieser altkurdischen Religion Yezdanîtî sind die heutigen Religion Êzîdentum/Jesidentum (Şerfedîn), Yarîsanîtentum/Yarsan (Ahl-e Haq) und das Elewîtentum/Alevitentum (Raa Haq/Rêya Heq) entstanden. Sie alle haben den selben Ursprung und heute noch sehr viele Gemeinsamkeiten.
Zu erwähnen wäre noch, dass das kurdische Alevitentum nicht mit dem türkischen Alevitentum und dem arabischen Alevitentum zu verwechseln ist. Denn das türkische Alevitentum ist ein Sufi-Orden von Hadschi Bektasch Wali (Bektaschiyya) und gehört somit zum Islam. Das arabische Alevitentum hingegen ist eine direkte Untergruppe des schiitischen Islams und ihre Anhänger werden als Nusairier bezeichnet. Sie beten auch in Moscheen aber sind nicht so orthodox wie die Schiiten im Iran oder in Libanon.
Alle diese drei Religion, welche aus dem Yezdanîtum entstanden sind (Kurdisches Alevitentum, Jesidentum und Yarsanitum) haben sehr viele Gemeinsamkeiten unter anderem:
- das Gebet Richtung Sonne
- der Glaube an Xizir und Xeylas
- das Semah als religiöses Ritual
- die Jenseitsbruderschaft (Axetê Birayê)
- die religiösen 'Kasten' in 'Mirîd', 'Pîr' und 'Rêber' (oder bei Êzîden in 'Şêx')
- das Gebet mit den Kerzen
- die Gebete werden größtenteils auf kurdisch (Aleviten: Kurmancî/Zazakî, Jesiden: Kurmancî, Yarsan: Goranî) gesprochen
- Gott wird im Menschen gesehen
usw.

Somit waren alle Kurden vor dem Islam Anhänger des Yezdanîtum.
Der Grund weshalb Aleviten und Yarsan oft nicht dazu gezählt werden ist, dass beide Religionen stark von schiitischen Islam beeinflusst werden und teilweise auch als 'Untergruppe des Islams' angesehen werden.

Hoffe dass ich helfen konnte :)

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