Sich nicht unter dem Schlagwort Schlägerei, sondern unter dem Schlagwort Staatshaftung.

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Bevor die Diskussion noch in den völligen Tiefsinn abdriftet, möchte ich zum Besten geben, dass es durchaus Kulturunterschiede gibt:

Wenn in einer türkischen Familie ein Junge mit 11 sagt, dass er gerne Kickboxen machen möchte, dann ist - auch hier bitte keine Stereotypen - die Chance groß, dass der Vater oder irgendein Onkel sagen: Guter Sport für einen Jungen!

Wenn derselbe Junge in einer deutschen Familie das sagt, bekommt Mama eine Sorgenfalte auf der Stirn und sagt: „Warum denn so was Brutales? Kannst Du nicht in den Schwimmverein gehen? Beim Schwimmen trainiert man auch den ganzen Körper.“ Vater weiß nicht so recht und dann wird diskutiert ohne Maß und Ziel und Streitkultur und dann hat Sohnemann irgendwann keine Lust... (weil er es ja auch nicht lernt, für seinen Wunsch zu „kämpfen“).😉

Ob es Macho-Kult ist, wenn ein Junge in dem Alter seine Grenzen austesten will: Ich weiß nicht. Wenn es im Rahmen eines Vereins stattfindet, wo Trainer einen Blick für junge Menschen haben, ist es sowieso besser als wenn sie im Umfeld ihrer Schule oder auf der Straße den großen Mann markieren - oder die große Frau, auch das gibt‘s, immer mehr, mit und ohne Migrationshintergrund.

Fakt ist, dass ich über das Kickboxen sehr viele nette Sportskameraden mit Migrationshintergrund kennengelernt habe, die ich sonst nicht kennengelernt hätte. Allerdings auch Menschen, mit denen ich nicht so viel Gemeinsamkeiten habe, mit und ohne Migrationshintergrund.

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Ja, Jungs die in ihrer Kindheit und Jugend die Sicherheit entwickelt haben, sich zur Not auch körperlich durchsetzenzu können, treten auch später oft selbstbewusst auf. Manchmal haben gerade solche Alpha-Männchen aber auch ein falsches Selbstbewusstsein.

Manche Kampfsportler, die ich kenne, haben eine große Klappe. Andere stehen mit beiden Beinen und stehen auf dem Boden. Die letzteren sind mir die sympathischeren.

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Kampfsport mit 46 - bin ich ein asozialer Ersatzdady?

Ich bin 46 und trotz meines fortgeschrittenen Alters leidenschaftlicher Kickboxer. Ich liebe diesen Sport, weil er so ein toller Ausgleich zu meiner Arbeit an der Hochschule ist. Seit zwei Jahren lebe ich in einer Beziehung mit meiner Partnerin, die zwei Töchter, 13 und 15, hat. Meine Partnerin hat damit kein Problem, sie hat mich sogar schon bei Kämpfen angefeuert.

Aber ihre Töchter zeigten mir neulich, dass in einer WhatsApp-Gruppe ein Bild von einem Kampf von mir kursiert. Darauf ist zu sehen, wie mein Gegner mir einen KO-Schlag verpasst. Die Kommentare sind unterirdisch, so a la „Und so ein Schwächling will Dein Ersatzdady sein?“ oder „Asoziale bekommen sie halt mal aufs Maul“. Man hat sich darüber lustig gemacht, dass ich mit Verdacht auf Gehirnerschütterung das Wochenende im Krankenhaus verbringen musste und meine Vorlesung am Montag verschoben werden musste.

Das trifft mich, weil die Töchter meiner Partnerin, mit denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe, mir viel bedeuten. Im Mai könnte ich noch einen letzten Kampf machen, auf den ich mich sehr freue, weil der Gegner ein alter Bekannter in meinem Alter ist, den ich seit meiner Jugend immer wieder auf Turnieren begegne. Eigentlich habe ich Lust auf den Kampf. Aber ich möchte nicht, dass die beiden Mädchen, die für meinem Spleen nichts können, gemobbt werden. Was würdet Ihr mir raten? Wie findet es, wenn man in meinem Alter noch wettkampfmäßig Kampfsport macht?

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Das ist übrigens das Foto... hier sieht man wie ich KO gehe.

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Herzlichen Glückwunsch. Es ist sicher ein gutes Gefühl, einen Älteren zu verkloppen. Ich weiß natürlich nicht, wie er nach dem Kampf aussah. Aber wenn er keine schlimmen Verletzungen davon trägt, passiert meistens nicht. Vielleicht versucht er ja sogar zu verheimlichen, wenn er älter ist und angefangen hat. Wichtig: Vermeide Stress dieser Art und versuche, ein vernünftiges Verhältnis mit dem Typen hinzubekommen.

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Gut so. Das hat was mit guter Erziehung zu tun. Durch Selbstverteidigung oder Kampfsport kann eine gewissen Enthemmung stattfinden. Doch Schlaghemmung ist ein sinnvoller Schutzmechanismus. Sei froh, dass Du ein friedfertiger Junge bist.

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Das zeigt, wie gefährlich und unsinnig so etwas ist.

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Ich habe mal einen Größeren verkloppt, indem ich ihm auf den Oberschenkel gekickt und ihn in den Magen gehauen habe. Er bekam dann keine Luft, krümmte sich und ich konnte ihn zu Boden Ringen. Er lag auf dem Rücken, ich saß auf ihm und habe ihm noch leicht eine mit der flachen Hand geschmiert.

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Also, wenn Du 40 Jahre gewaltfrei durchs Leben gekommen bist, wirst Du nicht plötzlich in gefährliche Situationen geraten. Du hast im Laufe Deines Lebens Antennen dafür entwickelt, Ungemach aus dem Weg zu gehen. Es gibt aber... leider... einen Trend zur Verrohung in unserer Gesellschaft. Ich finde es zum Beispiel traurig, dass Rettungssanitäter Selbstverteidigungskurse machen müssen, weil sie bei ihrer Arbeit angegriffen werden.

Trotzdem kann ich Dich sehr ermutigen, anzufangen. Wenn es Dein subjektives Sicherheitsgefühl erhöht und Deine Fitness verbessert, wunderbar. Gewalt wird aber im Kopf vermieden.

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Das Netz würde sich an der Dummheit der Prügelnden ergötzen und der Mist würde sich viral verbreiten. Die Akteure würden darauf angesprochen oder gemieden, es gäbe Irritationen. Freundschaften zerbrechen, die Sache kann psychisch belasten. Wenn Du Dich irgendwo bewirbst und so ein Mist kursiert... nicht gut. Als Beweismittel für eine Anzeige taugt es auch. Also: nicht prügeln und nicht vor Kameras.

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Es ist kindisch, sich wegen Nichtigkeiten anzubeefen. Aber was mir geholfen hat, ist, mich mit meinem besten Kumpel aus Spaß anzuzoffen. Dann merkt man schnell, was für einen Müll man da tut und schämt sich.

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Probier‘s mal aus, was Dir eher liegt. Es gibt sowohl beim Thaiboxen als auch beim Kickboxen diverse Varianten, z.B. was Lowkicks und Ellbogeneinsatz betrifft. Am besten Du schaust konkret in Deinem Gym. Ich würde meine Wahl eher von der Kompetenz der Trainer und davon abhängig machen, dass die Trainingskollegen nicht zu verbissen sind.

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Sehr effektiv!

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ja

War in der Situation. Mich hat ein Junge drei Jahre immer geschubst, beleidigt und getreten, ich könnte mich nicht wehren, weil ich mir eingeredet habe, ich wäre schwach, hatte immer blaue Flecken von ihm etc. Er hat fast jeden Tag auf dem Nachhauseweg sein Mütchen an mir gekühlt. Dann habe ich Kampfsport angefangen, um mich verteidigen zu können. Ich habe mir beim Einschlafen immer wieder vorgestellt, wie es wäre ihn zu verprügeln und habe den Kampf in Gedanken durchgespielt. Irgendwann hat er mich dann mal wieder grundlos getreten. Dann habe ich mich gewehrt. Damit hat er nicht gerechnet und bei mir sind sämtliche Sicherungen durchgeknattert. Natürlich ist es absolut doof, Gleiches mit Gleichem zu vergelten - und meistens ruft Gewalt nur noch mehr Gewalt hervor. Aber ja, damals war es so. Aber Geschichte sollte sich nicht wiederholen.

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Ja

Habe mich dreimal gekloppt und war dreimal überlegen. Trotzdem hätte ich heute, 30 Jahre später, Schiss, wenn mich so ein Halbstarker unter Drogeneimfluss in der Bahn anmacht, wie ich das schon mal hatte. Man weiß nie, ob er ein Messer hat und wie brutal er ist und selbst bei einem „ehrlichen Kampf“ hat Du als 40-Jähriger, gegen einen 20-Jährigen, der es darauf anlegt, schlecht Karten. Generell kann ich nur raten, so einen Scheiss gar nicht erst anzufangen.

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Ich bin Jahrgang 72 und kann bestätigen, dass es in den 80ern viele Kloppereien gab, aber auch harmosere: man hat sich eher in den Schwitzkasten genommen als geschlagen und wenn, nicht mit Fäusten zum Kopf.

Ich war vermutlich eine der ersten Kickboxer in meinem Gymanasium und habe einmal in einer Schulhofklopperei in Notwehr ein paar leichte aber platzierte Kicks, Unterschenkel, Hüfte, Bauch und bewusst vor den Kopf, um den Gegner einzuschüchtern, gemacht. Ich wäre beinahe geflogen und wurde danach gemieden. Mir wurde gesagt, so was machen nur Hauptschüler.

10 Jahre später gab es 11-, 12-Jährige, die brutaler waren.

Heute bin ich nachdrücklich gegen jede Form der Gewalt. Auch psychische, Mobbing und Ausgrenzung.

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