Wenn Du eine Segelyacht kaufen möchtest musst Du doch schon eine gewisse Vorstellung davon haben. Deshalb ist mir Deine Frage -ein Boot zwischen 8 - 14 m- unklar, denn das sind himmelweite Unterschiede bezüglich Anschaffungskosten, Unterhaltskosten, Handling etc. Was für ein Revier möchtest Du befahren? Nur für Urlaub und Wochenenden oder für eine längere Zeit (Jahre).? Mit wieviel Personen soll das genutzt werden? Wenn Du z.B. hunderttausend Euro zur Verfügung hast, so kannst Du Dir kaum ein 14m Boot kaufen, das in gutem Zustand ist. Aus Erfahrung weiß ich, dass zwei Dinge beim Gebrauchtkauf sehr wichtig sind: 1. ist die Mehrwertsteuer bezahlt und gehört das Boot auch dem Verkäufer 2. Nimm Dir einen vertrauenswürdigen Schiffgutachter, der das Boot auf Herz und Nieren prüft, den Rumpf, den Motor, die Elektrik, das Rigg und alles , was dazu gehört. Diese paar Tausend € sind gut angelegt und ersparen Dir Kosten und viel Ärger. Es gib Boote, die sind zwei Jahre alt und schon vergammelt und andere, die sind 20 Jahre alt und gut erhalten. Ich wünsche Dir viel Glück
Es gibt noch einen Ausdruck, der bisher nicht gefallen ist: "Segel bergen"
Deine Annahme von 3 Monaten ist gar nicht so schlecht. Ein 3 Master segelt bei gutem Wind ein Etmal (24 Std.) von ca. 250 sm. Von der Karibik bis Singapur sind es ca. 14.000sm. Auf dieser Strecke kann der Segler wegen der Windrichtung nicht den direkten Weg segeln, auch gibt es schwachwindige Tage. Ich würde schätzen: Segelroute ca. 15.000 sm , Etmal im Schnitt 150 sm = 150.000 : 150 sm = 100 Tage. Dieser Richtwert kann sich um 20% plus/minus ändern, je nach Wetter- und Windverhältnisse.
Viele Menschen haben großen Respekt vor Seekrankheit und diese kann auch höllisch sein, wenn es jemanden richtig gepackt hat. Andererseits ist die Angst vor dieser "Krankheit" übertrieben. Wir sind über vierzigtausend sm gesegelt und meine Frau wurde auch manchmal seekrank. Lass Dich deswegen vom Segeln nicht abhalten, es ist wirklich nur eine Sache der Gewöhnung des Körpers, beim einen dauert es länger, beim anderen kürzer. Herausfinden kannst Du das nur durch Praxis, dazu sind keine hohen Wellen notwendig, außerdem wird nur ein geringer Teil so richtig krank, dazu gehörst Du sicher nicht. Mach' den Schein und noch mehr Du erschließt Dir eine faszinierende Welt.
Du hast mich gefragt, wie sich die von mir prognostizierten 1.500 ---2000 Euro monatlich zusammensetzen. Das ist ein Durchschnittswert. Kosten sind Verpflegung, Bootsreparatur- und Pflege , Diesel, (manchmal auch Wasser), Aus- und Einklarieren (bei jedem Inselstaat) Gesundheit, Liegegebühren, Ausflüge Kommunikationskosten etc.
Die Kosten für Verpflegung sind sehr unterschiedlich. In Papeete (Tahiti) sind die Lebensmittel ca. 3 x so teuer wie in Deutschland, das gleiche gilt für die anderen Inselgruppen in der Südsee in der Karibik mindestens doppelt so teuer (Ausnahme Kuba) Bootsrepartur und -pflege sind eing roßer Kostenfaktor. Man kann nicht alles alleine machen. Wenn Du Ersatzteile benötigst musst Du das sehr oft aus Europa senden lassen. Boot muss auch mal aufs Trockendock (Unterwasserboot-Anstrich), das sind Tageskosten, Krankosten etc. Holzteile auf dem Boot müssen gestrichen werden, die Sonne und das Salzwasser nagen heftig am Boot. Es gibt Defekte am Motor, am Rumpf an der Elektrik, das sind immer wieder laufende Kosten. Wenn Du unterwegs Gesundheits-o. Zahnprobleme hast, sind sofort einige hundert Euro fällig. Für die Durchfahrt durch den Panamakanal rechne mindestens 500-700 Euro. Ausfüge kosten Geld. Das ist keine vollständige Aufzählung. Meine Frau und ich waren jahrelang unterwegs, haben auch mit Segelfreunden, die Du überall kennen lernen wirst etwas unternommen. Wir haben nicht extrem gespart sondern normal gelebt und hatten ein Budget von 2500 € mit dem wir in etwa ausgekommen sind. Wir haben Segler kennen gelernt, die hatten nicht mehr als ca. 800€ zur Verfügung, das geht, macht aber keinen Spaß.
Das Leben auf einem Boot ist Freiheit pur, aber Du bist eigenverantwortlich. Ich lebte jahrelang auf meinem Boot und bin überall hin gekommen. Notwendig für diesen Lebensstil ist und bleibt Geld, im Schnitt bei zurückhaltender Lebenswiese monatlich fünfzehnhundert bis zweitausend Euro. Das kannst Du vom Boot aus nicht leicht verdienen. Wen Du handwerklich allround bist (Elektronik, Elektrik, Motormechanik), wirst Du vielen Jachten in den Ankerbuchten gegen Bares helfen können.d as nimmt Dir aber einiges an eigener Freiheit. Du kannst aber auch Chartergäste mitnehmen, das bringt mehr Geld, aber dann bist Du nicht frei, musst Termine einhalten und hast einen großen Schreibkram. Bootsgröße sollte nicht unter 35 Fuß sein. Auf anderen Booten als Helfer anzuheuern bringt kein Geld und bist nicht Dein eigener Mann. Ich rate Dir aber, mach zuerst eine Kojencharter auf einem Boot z. B. im Mittelmeer um überhaupt mal das Segeln kennen zu lernen. Macht es Dir Spass, dann lerne Segeln, egal wie, am leichtesten in einer Segelschule oder in eine Verein. Dann musst Du sparen, sparen, sparen, bis genügend vorhanden ist . Saren kannst Du Dir in dieser Hinsicht den Film "all is lost". Das war eine Extremsituation, in dem dieser Segler alles falsch gemacht hat!!
N100°O sagt überhaupt nichts aus. Wenn damit eine Kursangabe gemeint ist, benötigt man weder N noch O (E), sondern allein die Gradzahl. Ein Standort kann es auch nicht sein , weil N 100° nicht möglich ist, denn die nördliche Breite geht nur bis 90° (Nähe Nordpol). Also muss es sich bei dieser Angabe um etwas ganz andere handeln.
Wenn Du mit Deiner Klasse auf eine Yacht gehst, dann ist das mit Sicherheit ein großer "Dampfer" der auch starke Generatoren hat, sodaß 230 V und entsprechende Steckdosen kein Problem sind
Die Generatoren werden jedoch nur zu bestimmten Zeiten angeworfen, sodaß Du dich nach diesen Zeiten richten musst
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Mit einem Segelboot von 38 Fuß und einem Motor mit ca. 30 PS fährt man unter Motor eine Geschwindigkeit von ca. 6 Knoten. Für eine Strecke von 60 sm benötigt man ca. 10 Stunden. Diese Angaben gelten bei ruhiger See und Windstille. Bei Windstärke 3-4 und raumschot benötigt man unter Segel in etwa die gleiche Zeit. Das sind nur ungefähre Angaben. Viele Faktoren beeinflussen die Geschwindigkeit, z.B. Rumpf des Bootes, Segelkleid Familien- oder Sportcrew usw., dann Seerevier Windverhältnisse, Wellengang, Strömung, Gezeiten etc. Wenn genaue Angaben vorliegen, lässt sich eine etwas genauere Berechnung durchführen.
Das Sicherste ist die Pütz, besonders für Frauen!! Das "über Bord pinkeln" kann ich nicht gut heißen, zweimal habe ich schon erlebt, das derjenige über Bord gegangen ist (einmal beim Auflaufen auf eine Untiefe, einmal bei hohem Wellengang, das war Aufregung und Stress pur). Zu Gunsten der Mitsegler die Sicherheit bevorzugen.
meine vorschläge "oleada" (hohe welle), "ráfaga" (windstoß)
Die Frage ist unklar gestellt. Die Fahrt durchs Wasser wird in Seemeilen gemessen nicht in Kilometer. Die Tagesstrecke wird als Etmal angegeben, das sind 24 Stunden. Das durchschnittliche Etmal beträgt ca. 200 sm (ca. 370 km) gerechnet bei Winstärken von 3-4Bft.
Ich habe einige Male den Atlantik mit meinem Boot überquert und auch schon Mitsegler kostenlos Hand gegen Koje mitgenommen. Ich würde jedoch niemals jemanden ohne Segelerfahrung mitnehmen. Weißt Du denn, ob Dir das Segeln gefällt, ob Du an Seekrankheut leiden wirst, ob Du bereit bist 3 Wochen auf einem eng begrenzten Raum mit anderen zu hausen? Unterwegs kannst Du nicht aussteigen !! An Deiner Stelle würde ich zuerst im Mittelmeer 8 oder 14 Tage eine Kojencharter buchen, möglichst auch mit garantierten Nachtfahrten und evtl. auch etwas Ausbildung. Ein Segelkurs ist nicht unbedingt notwendig, learnig by doing ist allemal besser.