Das war bei mir eine ziemlich kuriose Geschichte. Nämlich bin ich durch so eine Aktion bei Kelloggs-Packungen auf Schach gekommen, nämlich war in der Packung so ein Lego-Schachcomputerspiel drin, dass ich dann als Vierjähriger ständig am Computer gespielt habe. Danach habe ich häufiger mit meinem Opa und weiter am Computer gespielt, später auch die Fritz- und Fertig Serie, die ich Kindern heute immer noch voll empfehlen kann. Ich bin dann nach dem Fritz- und Fertig-Spielen mit einem Freund aus der Schule, der im Schachverein war, dann selbst kurz vor meinem achten Geburtstag in den Schachverein gegangen.

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Alternative Schachvarianten sind unter Schachspielern z.B. nach einem Turnier am Abend vor der Abreise immer mal wieder eine beliebte Beschäftigung um noch ein bisschen mit Freunden Spaß zu haben. Da wird dann in Freundesgruppen z.B. gerne zu viert Tandem (auf Englisch Bughouse) gespielt. Jetzt in letzter Zeit hat der bekannte Streamer und Nr. 2 der Welt Hikaru Nakamura auf chess.com so eine Turnierserie zu Schachvarianten gestartet, wo ich meistens auch mitspiele und mich so mit ein paar mehr der Varianten beschäftigt habe. Da habe ich z.B. bei den Turnieren im 3-Check, King of the Hill und Crazyhouse mitgespielt. Diese ganzen Varianten kann man selbst ganz einfach online auf lichess.org oder chess.com spielen und sie machen definitiv Spaß. Mir selbst machen wahrscheinlich Crazyhouse und Bughouse am meisten Spaß.

3-D Schach habe ich noch nicht versucht und Schach zu dritt oder zu viert glaube ich ganz selten Mal gespielt, haben mich jetzt aber nicht so gefesselt.

Zu der anderen Frage: Ja, Schachturniere können mental schon echt anstrengend sein. Alltag bei Turnieren sind bei mir meistens so, dass die Partien vier bis fünf Stunden dauern und ich mich dazu noch etwa pro Partie 3 Stunden in Eröffnungsvorbereitung investiere. Nach den Turnieren ist man dann meistens ziemlich müde und ich versuche deswegen nicht mehrere Turniere hintereinander zu spielen, sondern wenigstens ein paar Tage zwischen Turnieren zu haben um einfach zu Hause zu sein und mich zu erholen. Ansonsten gehe ich jetzt seit 9 Monaten 3x die Woche zu joggen, denn körperlich fitter zu sein hilft definitiv auch dabei bei Turnieren später müde zu werden.

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Hallo Jonathan,

eine ähnliche Frage habe ich hier beantwortet, ich hoffe das ist hilfreich:

https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-der-effektivste-weg-besser-im-schach-zu-werden

Ich denke, dass die Themen mit denen man sich im Training auseinandersetzen sollte auf fast allen Levels ziemlich ähnlich sind und mein eigenes Training besteht auch hauptsächlich aus Partien spielen und analysieren sowie Taktikaufgaben lösen. Hinzu kommt, dass auf Großmeisterniveau Eröffnungen auch sehr wichtig sind und ich auch damit viel Zeit verbringe.

Das Allerwichtigste scheint bei dir aber ohnehin schon gegeben zu sein, nämlich dass du Spaß am Schach hast und dich regelmäßig mit Schach beschäftigst. 3 Stunden pro Tag sind dabei schon echt viel. Du bist auch noch jung und ich denke wenn du einfach weiter am Ball bleibst, wirst du dich von ganz alleine weiter verbessern. Häufig ist es auch so, dass man viel am Schach arbeitet und fühlt, dass man sich verbessert, die Ergebnisse aber erst später, manchmal sogar erst nach einem halben bis einem ganzen Jahr nachkommen, man dann aber plötzlich einen Leistungssprung macht.

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Ja, ich spiele auch auf chess.com und heiße dort einfach rasmussvane. Ich kriege auf chess.com und auch auf lichess.org häufig Herausforderungen und Nachrichten und ignoriere diese meistens (worauf ich nicht stolz bin), weil es sonst zu zeitfressend wäre. Vielleicht gebe ich mir in nächster Zeit aber mal Mühe ein paar Herausforderungen anzunehmen. Ansonsten kann man bei einigen Streams auf Twitch vorbeischauen, wo ein paar Großmeister regelmäßig Partien gegen Zuschauer spielen.

Bezüglich Training würde ich sagen, dass es am wichtigsten ist Spaß am Schach zu haben und regelmäßig Zeit darauf zu verwenden. Die effektivste Trainingsmethode sollte es auf quasi jedem Level sein viele Partien zu spielen. Am besten sind da Turnierpartien am Brett mit langer Bedenkzeit. Wenn du online spielst, würde ich nicht nur Blitz, sondern auch regelmäßig Schnellschachpartien mit 10 Minuten oder mehr pro Person spielen. Am meisten lernt man dabei, wenn man sich nach jeder Partie sich wenigsten kurz die Zeit nimmt die Partie zu analysieren, bei den langen Turnierpartien am besten etwas länger. Bei Online-Partien würde ich empfehlen nach den Partien wenn möglich kurz mit der Engine über die Partie zu gucken, um zu sehen, wo man größere Fehler gemacht hat und daraus lernen kann.

Darüberhinaus würde ich regelmäßig Lösen von Taktikaufgaben empfehlen. Am besten vielleicht eine Mischung aus relativ gesehen leichten Aufgaben und Aufgaben bei denen man auch mal ein paar Minuten nachdenken muss und häufiger auch Fehler macht. Zu Taktikaufgaben gibt es heutzutage online ganz gute Angebote. z.B. auf lichess.org, chess.com oder auch chesstempo.com. Wenn man durch das Taktiktraining weniger häufiger taktische Sachen übersieht, sich im Varianten berechnen verbessert und es schafft häufiger gegnerische Fehler auszunutzen kann das viele Punkte bringen.

Als Letztes würde ich noch Input von anderen nennen, um sich neues Wissen zu verschaffen, das man dann versuchen kann in seinen Partien anzuwenden. Am allerbesten wäre es da einen Trainer zu haben, der einem z.B. beibringen kann das in einem bestimmten Stellungstyp eine bestimmte Spielweise oder ein bestimmter Plan typisch ist. Einen eigenen Trainer zu haben kostet aber natürlich entsprechend Geld. Ansonsten gibt es heutzutage auch online ganz gute Möglichkeiten. Beispielsweise Youtube-Kanäle oder Streamer, die sich auf instruktiven Content fokussieren, da werden z.B. häufig Chessdojo, John Bartholomew oder Daniel Naroditsky genannt, es gibt auch viele andere. Auf Plattformen wie chessable gibt es auch sehr viele Videokurse, nicht nur zu Eröffnungsthemen sondern auch zu Mittelspielen und Endspielen. Ich würde auch sagen, dass man durch das Schauen von Livekommentierungen von Turnieren mit längerer Bedenkzeit einiges Lernen kann.

Generell würde ich empfehlen sich bis zu einem Level von vielleicht 2100-2200 sich nicht allzu sehr im Lernen von Eröffnungen zu verlieren. Eröffnungen sind natürlich auch nicht unwichtig, wenn man da aber schon ein Level hat, wo man meistens nicht mit größeren Problemen aus der Eröffnung kommt ist das aber schon ganz gut. Da kann man sich durch das Beschäftigen mit Mittelspielthemen oder Endspielen einen größeren Vorteil in seinen Partien verschaffen.

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Nein

Nein, weil man selbst vollständig die Kontrolle darüber hat wie gut man spielt, einen Zufallsfaktor gibt es da nicht. Eine gewisse Glückskomponente gibt es aber schon darin, dass man nicht kontrolliert wie gut der Gegner oder die Gegnerin spielt. Fehler werden zum großen Teil dadurch verursacht, dass man selbst Probleme stellt. Auf der anderen Seite kann der Gegner oder die Gegnerin aber auch mal einen schlechten Tag erwischen oder ein Blackout haben, worauf man dann keinen Einfluss hat.

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Das kommt auf verschiedene Faktoren an, z.B. ob man nur von der eigenen Spielerkarriere leben möchte oder stattdessen oder nebenbei noch Training geben möchte oder vielleicht auch Videokurse aufnimmt oder einen Stream oder Youtube-Kanal betreibt oder bei Turnieren Live-Kommentierungen macht. Natürlich kommt es auch darauf an, wie viel der Lebensunterhalt kostet in dem Land wo man lebt.

In Deutschland würde ich sagen, dass man ab einer Spielstärke von mindestens 2550 Elo als Mann daran denken kann nur vom Spielen zu spielen zu leben, als Frau vielleicht ab einer Elo von 2400. Wenn man stattdessen bereit ist eher als Trainer zu arbeiten, kann man das wohl schon ab Fide-Meister Level mit 2300 oder sogar darunter überlegen. Es gibt ja z.B. auch Leute, die hauptberuflich Schulschach-AGs leiten.

Es ist aber natürlich ein riskanter Beruf und um wirklich ähnlich viel zu verdienen wie in den meisten anderen Berufen sollte man am besten eher 2650 Elo oder mehr haben. Als Spieler verdient man sein Geld mit Preisgeldern bei Turnieren, ein anderer wichtiger Bestandteil ist auch, dass man im Schach in mehreren verschiedenen Ländern in den Ligen spielen darf und dadurch die Möglichkeit hat einen etwas sichereren Gehaltsbaustein zu bekommen durch die von den Vereinen gezahlten Honorare. Hinzu kommen noch, dass man manchmal z.B. zu Simultanveranstaltungen eingeladen wird oder für so etwas wie Partiekommentierungen bezahlt wird.

Im Moment verbessern sich die Verdienstmöglichkeiten aber auch langsam dadurch, dass Schach seit der Coronapandemie deutlich populärer geworden ist und es jetzt als Profispieler zusätzlich zu den Turnieren am Brett auch bei Online-Turnieren Verdienstmöglichkeiten gibt. Außerdem ergeben sich dadurch auch als Trainer oder Content-Creator im Schach mehr Möglichkeiten.

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Ja, das kann ich. "Blind", also im Kopf Schach spielen zu können ist tatsächlich unter Schachspielern gar nicht etwas so Besonderes. Wenn man mit der Zeit viele Partien spielt lernt man das quasi ohne es zu Bemerken durch Erfahrung und dem Vorausberechnen von Varianten in den eigenen Partien. Dazu kommt dann natürlich, dass man durch Übung im blind spielen darin besser wird. Ich kann da keine ganz genaue Spielstärkeeinschätzung geben aber würde sagen, dass ab einer Spielstärke von 1800-2000 Elo fast schon die meisten zumindest so 10-20 Züge ohne größere Probleme blind spielen können und sich die Stellung merken können.

Selbst habe ich das schon in jungen Jahren mit meinem ersten Trainer Sergey Salov trainiert, da er mich häufig zu Blindpartien herausgefordert hat, wenn wir draußen irgendwo hingehen mussten zum Beispiel. Entsprechend konnte ich das schon als Jugendlicher ganz gut und habe auch schon mehrere Male simultan gegen 4-6 Gegner blind gespielt bei ein paar Veranstaltungen. Das ist dann aber wirklich ziemlich schwierig, auf Großmeisterniveau würde ich aber sogar da sagen, dass es die meisten Großmeister mit etwas Übung schaffen können ein paar Partien gleichzeitig blind zu spielen.

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Seit vielen Jahren eigentlich nicht mehr, heutzutage gibt es z.B. online genügend Möglichkeiten zu jeder Zeit auch gegen andere Menschen zu spielen. Als ich aber mit Schach angefangen habe bis ich dann später anfing in den Verein zu gehen und auch regelmäßig zu Turnieren gefahren bin und andere Gegner hatte, habe ich das aber tatsächlich ab und zu mal gemacht mich an das Brett zu setzen und nach jedem Zug das Brett zu drehen und so gegen mich selbst zu spielen. Ist aber jetzt schon lange her:).

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Selbst habe ich bisher (leider) noch nicht ausprobiert chinesisches Schach zu spielen. Ich kann aber von einigen anderen Schachspielern erzählen, dass schachähnliche andere Brettspiele kein unbeliebtes Hobby bei Schachspielern sind. Konkret zu chinesischem Schach kann ich mich daran erinnern, dass ein befreundeter Großmeister mal bei einem Turnier erzählt hat, dass er im Moment seit Monaten online sehr viel chinesisches Schach spielt und es ihm sehr viel Spaß macht. Ich habe auch mal bei einem Stream zugeschaut, wo chinesisches Schach gespielt wurde und es sah auf jeden Fall aus wie ein cooles Spiel.

Ansonsten weiß ich, dass z.B. Peter Heine Nielsen, der Sekundant von Magnus Carlsen gerne und ganz passabel das japanische Shogi spielt, die Großmeister Tiger Hillarp Persson und Alexander Morozevich sind bekannt dafür ganz gut Go zu spielen und Vasyl Ivanchuk ist bekannt dafür, dass er sehr gerne Dame spielt.

Ich spiele in meiner Freizeit auch sehr gerne mit Familie und Freunden andere Brettspiele und für die Zukunft gehören da eigentlich auch Spiele wie XiangQi, Shogi und Go mit in das Brettspiel-Repertoire rein:).

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