HIER NOCHMAL DER KOMMENTAR:

Zu dem Satz „Gott ist tot“: Viele sagen, man dürfe den Satz „Gott ist tot“ nicht wörtlich nehmen. Es sei damit nur gemeint, dass der christliche Gott von den Menschen getötet worden sei; Nietzsche selbst habe aber einen anderen Gott oder ein Jenseits nicht ausgeschlossen. Also wäre er dann ein Agnostiker. Wie immer ist das bei Nietzsche nicht eindeutig: Es gibt in der Tat Aussprüche, welche diese These unterstützen: „Es ist wahr, es könnte eine metaphysische Welt geben; die absolute Möglichkeit davon ist kaum zu bekämpfen....“ (Menschliches, Allzumenschliches I) Oder: „Die Widerlegung Gottes, eigentlich ist nur der moralische Gott widerlegt“. (Bemerkung im Nachlass). Dagegen stehen etliche andere Sätze: „Man sagt nicht ’Nichts’, man sagt dafür ’Jenseits’ oder ’Gott’“; oder: „(Der Atheismus) versteht sich bei mir aus Instinkt“ u.a.. Man sollte deshalb Nietzsche nicht wörtlich und auch nicht Ernst nehmen: Wer es trotzdem tut – sagte schon Thomas Mann – „wer ihm glaubt, ist verloren.“ Nietzsche selbst hat einmal zu erkennen gegeben, dass seine Philosophie eigentlich nur eine Art Gedankenspielerei ist, dass er sie nur als „Diskussionsgrundlage“, auf keinen Fall aber als ideologisches Programm aufgefasst wissen wollte: ‚Es ist durchaus nicht nötig, nicht einmal erwünscht, Partei..... für mich zu nehmen: im Gegenteil, eine Dosis Neugierde, wie von einem fremden Gewächs, mit einem ironischen Widerstande, schiene mir eine unvergleichlich intelligentere Stellung zu mir’ (s. Zitat bei Rüdiger Safranski, S. 310). Dieses Zitat bestätigt auch die Meinung von Gunzelin Schmid Noerr (in „Geschichte der Ethik“), der sagt, man dürfe Nietzsche auf keinen Fall wörtlich nehmen. „Man kommt seinen eigentlichen Intentionen nur dann auf die Spur, wenn man erkennt, dass dort nichts als unmittelbar geltend behauptet wird, vielmehr alles auf ein kritisiertes Gegenüber bezogen ist.“ -  Außerdem: wenn man sieht, welche ungeheuerlichen Konsequenzen der Nietzsche-Nihilismus nach sich zieht (von Tobias87 treffend beschrieben), dann müsste jeder halbwegs vernünftige Mensch sagen: das ist nicht Ernst zu nehmen! Erst recht, wenn man sich die folgenden Nietzsche-Sprüche ansieht: „Jene ungeheure Größe zu gewinnen, um, durch Züchtung und andererseits durch Vernichtung von Millionen Missratener, den zukünftigen Menschen zu gestalten und nicht zugrunde zu gehen an dem Leid, das man schafft und dessengleichen noch nie da war“ („Wille zur Macht“, Nr. 964); oder: „Die Schwachen und Missratenen sollen zugrunde gehen, erster Satz unserer Menschenliebe, und man soll ihnen noch dazu helfen“ („Antichrist“, Anfang). In „Jenseits von Gut und Böse“ (Nr. 265) heißt es: „Der Egoismus gehört zum Wesen der vornehmen Seele“. Nicht nur Robert Nachtwey („Der Irrweg des Darwinismus“, Berlin 1959) fragt sich da, wie weit die nervenkranke Phase dieses Philosophen eigentlich zurückreicht. Sicher hat Nietzsche – und dafür ist er berühmt – viel Erhellendes über die Welt und das Leben gesagt; aber wenn er (wieder im „Antichrist“) meint: „Was ist schädlicher als irgendein Laster? Das Mitleiden der Tat mit allen Missratenen und Schwachen – das Christentum“, dann kann man nur (milde) sagen: die Flügel des Wahnsinns flatterten schon bedenklich.

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Soweit ich weiß bleibt der Chat, auch wenn der Account gelöscht ist.

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Sprich mit ihm darüber.

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Das ist nur eine Schwärmerei. Das bleibt nicht lange, also tu nichts unüberlegtes.

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Hör nicht auf deine Schwester.. Sie hat auch was abbekommen. Du hast alles richtig gemacht, deine Mutter soll sich schämen! 

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Luzifer war der Name vom Teufel, als er noch ein "Engel" war.

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