Die meisten Menschen leiden an der Angst zu kurz zu kommen. Viele fürchten Übervorteilung. Der Sozialneid und eine ausgeprägte Neidkultur gehören leider in diesem Land zu oft zum Alltag.
Es gibt wirklich keinen einzigen nachvollziehbaren Grund, weshalb jemand auf der Arbeit nicht sein Gebet verrichten sollte.
Billige Scheinargumente widerlegt:
- Religion soll Privatsache bleiben und nicht auf Kosten der Arbeitszeit gehen: dann bleibt man die paar Minuten länger oder hängt 1 Std am Ende der Woche dran. Schon mal von Gleitzeit etc. gehört?
- Zur Schau stellen von Religion: Jede Muslima wird versuchen in einem extra Raum oder geschützten Platz zu beten und nicht im Mittelpunkt der Kantine zur Mittagszeit. Aber trotzdem scheinen damit viele nicht klarzukommen. Was können die Muslime dafür sag mal für diese Unzufriedenheit?
- Sonderbehandlung und Extrawurst: Das ist der Kracher der Intoleranz schlechthin. Paradebeispiel für Menschen, die im Leben immer Angst haben zu kurz zu kommen. Das ist so peinlich - ehrlich, da schäm ich mich schon fremd. Richtig primitv finde ich das, solche Äußerungen. Stammtisch untereste Schublade. Warum? Gesetzlich und gesellschaftspolitisch gesehen: Pluralismus gehört nun mal fest verankert ins Gesetz. Der Staat gewährt auch dem Einzelnen, der so ganz anders ist wie die Masse die Freiheit dazu. Jetzt sag mal weshalb das Gebet der Muslime davon ausgenommen sein sollte? Weshalb gilt Pluralismus am Arbeitsplatz auf einmal nicht mehr?
Weiter geht's: Es gibt auch medizinische Gründe oder sogar individuelle Gründe (z.B. Anreise, Entfernung, Schicht, Einschränkung, Behinderung etc) weshalb Einzelne in einem Betrieb eine Sonderregelung (die böse Extrawurst) bekommen.
Unzählige Beispiele in jedem Betrieb. Solange alle Verantwortlichen zustimmen und keine offensichtliche Ungleichbehandlung nach AGG oder eine Diskriminierung der anderen stattfindet, ist das überhaupt kein Thema in Deutschland.
Warum fühlt sich also jemand diskriminiert/benachteiligt/gestört wenn eine Muslima in einen Raum geht 1-2 Mal pro Tag und 5-10 min betet? In einem Bürobetrieb etc. überhaupt kein Problem. Außer in den Köpfen von unzufriedenen und ängstlichen Menschen.
Man könnte auch provokativ sagen: Nur weil du keine Religion hast, deine eigene Religion nicht kennst oder ernst nimmst, haben Andersgläubige - hier Muslime - kein Recht dazu?
Weder gesetzlich noch moralisch gibt es einen guten Grund, dass man sich am Gebet eines Muslims bei der Arbeit gestört fühlt. Muslime gehören nun mal zu Deutschland und zu dieser Gesellschaft dazu. Da hilft auch kein Hass.
Die Mehrheitsgesellschaft ist tolerant und hat kein Problem damit.