Bei solchen Fragen wird gerne übersehen, was alles außenrum passiert. Der normale Fahrgast geht an den Bahnhof, steigt in seinen Zug ein und am Zielbahnhof wieder aus.
Hierzu braucht es erst einmal ein Fahrzeug, das Wartungs-, Material- und Reparaturkosten nach sich zieht. Dieses Fahrzeug fährt ein Lokführer, der auch ab und an mal krank sein kann, es gibt also immer ein paar Reservelokführer. Je nachdem ob es sich um SPNV oder SPFV handelt, kommt noch mehr Zugpersonal dazu. Die wollen auch alle ihr Geld und aufgrund der Inflation werden die Gehälter regelmäßig aufgestockt.
Weiter geht es mit der Infrastruktur. Neubauten, Sanierungen, Instandhaltungen.. all das kostet Milliarden. Damit die Züge nun auf dieser Infrastruktur fahren können, braucht es Fahrdienstleiter, Zugdisponenten, Netzkoordinatoren, Bereichsdisponenten usw. und alle wollen ihr Geld.
Damit diese Züge auch nicht vollständig verdrecken, wird Reinigungspersonal eingestellt. Damit die Züge zusammengestellt, vorbereitet und an den Bahnsteig gefahren werden können gibt es wieder mehr Personal - und die wollen alle ihr Geld.
Und dann darf man die Leute hinter den Kulissen nicht vergessen.. Kaufleute, Transportleitung usw.
Der interessanteste Teil der Eisenbahn spielt sich da ab, wo es die wenigsten mitbekommen. Kaum einer versteht all die Zusammenhänge, die Faktoren für Zugverspätungen und das ist auch der Grund, weshalb ständig an allem rumgemeckert wird. Und dennoch arbeiten all die Eisenbahner gerne in ihrem Beruf, um Leute von A nach B zu transportieren.