Partner kann und will Gefühle nicht ausdrücken?

Hallo, hätte ja nie gedacht, dass ich hier wirklich mal eine Beziehungsfrage stelle... naja...

Mein Partner und ich sind seit etwa 1 Jahr zusammen (beide knapp 30 Jahre alt). Die Beziehung läuft objektiv gesehen ganz gut, doch mit einer Sache komme ich immer weniger klar.... mein Partner hat noch nie gesagt, dass er mich liebt.

Auch andere Gefühlsbekundungen wie "ich mag dich", "ich hab dich lieb", "du fehlst mir", "du bist wichtig für mich", "ich mag das oder das an dir", "ich finde dich gutaussehend" kommen vielleicht höhstens einmal im Monat, meist im betrunkenen Zustand. Ich kann sie insgesamt mit den Händen abzählen auf die Beziehung gerechnet.

Wir haben bereits oft darüber gesprochen, dass ich mich ungeliebt fühle. Mein Partner meint, solche Dinge zu sagen sei nicht wichtig, es falle ihm halt schwer und überhaupt komme es doch nur darauf an, dass man sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann, füreinander da ist, die Taten sprechen lässt und so weiter. Ich sagte ihm, dass es mir schwer fällt, mir eine Zukunft mit jemandem vorzustellen, der nicht einmal sagen kann dass er mich liebt oder zumindest fähig ist, einmal die Woche etwas Freundliches, Liebevolles in diese Richtung zu sagen. Das kränkt ihn wiederum sehr.

Wie seht ihr die Sache? Was würdet ihr tun? Ich kann einfach keine so gefühlsbereinigte Beziehung führen. Aber deswegen eine eigentlich ansonsten sehr gut laufende Beziehung wegwerfen, ist das so richtig? Ich frage mich wirklich inzwischen manchmal: Bin ich beziehungsunfähig, oder ist er es, oder passen wir einfach nicht zusammen?!

Liebe, Beziehung, Psychologie

Wie kann ich als frischer Nichtraucher diese schlimmen Party-Rauch-Situationen in der Gruppe aushalten?

Hallo alle!

Seit einem Monat bin ich (wieder) Nichtraucher. Der Entzug läuft auch eigentlich sehr gut. Seit gestern jedoch fühle ich mich grauenhaft.

Ich war auf einer Party, Abschiedsfeier eines Freundes. Dort raucht eigentlich niemand, außer mein Partner. Als alle betrunken waren, begann mein Partner plötzlich, alle um uns herum zum rauchen zu überreden, weil er nicht alleine gehen wollte. Und plötzlich standen mein Partner und meine sonst niemals (!) rauchenden Freunde auf dem Balkon und haben gequalmt.

Da wollte ich auch, und zwar sehr sehr dringend. Jedoch wenn ich versuchte, auf den Balkon zu kommen, schrieen und lachten alle, schubsten mich nach drinnen und knallten die Tür vor mir zu, hielten sie von außen zu und johlten begeistert "Du nicht XY, vergiss es, du kriegst keine!" (PS: wir sind alle um die 30, nicht 14).

Ich weiß nicht, ob diese Situation für einen Nichtraucher nachvollziehbar ist, aber für mich fühlte es sich in dem Moment an, als würde es mich innerlich zerreissen. Irgendwann kamen alle wieder rein, dann ging ich raus, zitterte am ganzen Körper und fing an, draußen zu heulen (ja, es ist peinlich, aber so war es). Mein Partner kam dann breit grinsend und wollte mich wieder reinziehen. Ich habe ihm so fest auf die ausgestreckte Hand geschlagen dass wir beide erschrocken sind.

So. Ich weiß, alle haben es grundsätzlich gut gemeint. Es war trotzdem die mit Abstand schlimmste Situation im Entzug, die ich erlebt habe. Ich fühlte mich ausgeschlossen, gedemütigt und vorgeführt ohne Ende, hilflos, verzweifelt und einfach grauenhaft.

Das Problem ist, das Gefühl ist heute genauso immer noch da wie gestern Nacht und ich kriege es einfach nicht mehr los und bin kurz davor, mir eine Schachtel zu kaufen und meinen Freunden ein Foto zu schicken während ich rauche mit ausgestrecktem Mittelfinger.

Ich bitte um gute Ratschläge, wie ich aus dieser Situation rauskomme und wie ich diese Situationen auf Partys gut meistern kann.

Danke und viele Grüße, Lichtpflicht

Party, Freunde, Sucht, Zigaretten, Entzug

Verändert eine Depression den Charakter nachhaltig?

Hallo Community,

ich möchte gerne wissen, wie sich die Krankheit Depression auf den Charakter/die Persönlichkeit auswirkt. Seit etwa einem dreiviertel Jahr leidet meine (nun ehemalige) Mitbewohnerin unter einer Depression, seit etwa 8 Monaten nimmt sie Antidepressiva und ist in Gesprächstherapie.

Vor einiger Zeit bin ich aus der WG ausgezogen, da das Zusammenleben mit ihr nicht mehr erträglich war. Ich erlitt einen Burnout, nachdem ich mich ein halbes Jahr um sie gekümmert und mich übermäßig hineingesteigert hatte (wen es interessiert, nachlesbar in meinen früheren Fragen).

In dieser Zeit veränderte sie sich auf eine für mich unfassbare Art und Weise, so dass ich sie heute nicht mehr wiedererkenne. Ihr Charakter schwenkte um 180 Grad. Früher war sie ein sensibler, etwas konservativer, freundlicher, hilfsbereiter, ehrlicher und hochgradig moralischer Mensch.

Heute ist sie zynisch, teilweise beleidigend, egozentrisch, lügt nachgewiesenermaßen, interessiert sich nicht mehr für ihre Zukunft, geht sehr viel aus, hat wechselnde Affären, versucht mir Geld abzuziehen (Streit wg. Miete, Kaution und Nachmieter)... sie erinnert mich ehrlich gesagt an ein wütendes, trotziges Mädchen in der Pubertät.

Diese Veränderung passierte, nachdem die schlimmste Tiefphase überstanden war, inenrhalb von 5-6 Monaten, also rasend schnell und für mich unerklärlich und unaufhaltsam. Andere sehr gute Freunde bestätigten diese Entwicklung, es ist also nicht nur meine Sicht der Dinge. Nun habe ich auch erfahren, dass ihr Therapeut sie "rausgeworfen" hat.

Was ist hier passiert? Ist es die Krankheit? Sind es die Medikamente? Wie ist so etwas erklärbar? Ich bin vollkommen fassungslos. Wie soll ich oder ihre Freunde mit ihr umgehen, kann sie überhaupt verantwortlich sein für ihr momentanes Verhalten? Ändert sich das wieder?

Ich bin sehr dankbar für Wissen, Erfahrung und Ratschläge.

Grüße, Lichtpflicht

Medizin, Gesundheit, Freundschaft, Psychologie, Charakter, Psyche

Erinnerung, Hass, Wut - wie loswerden?

Hallo,

vor schon etwas längerer Zeit hat mir eine Person, der ich voll vertraute, ziemlich zugesetzt. Mich belogen, hintergangen und mit vollem Wissen und Absicht richtig fertig gemacht, bis heute habe ich keinen logischen Grund dafür gehört/gefunden.

Damals war ich nicht nur unendlich wütend, tief verletzt, sondern ich habe diese Person so richtig gehasst. Hat übrigens nichts genützt, mit der Person zu reden, was ich natürlich trotzdem versucht habe, mehrmals.

Seitdem ist viel Zeit vergangen, die Folgen der Sache sind vorbei, ich habe diese Person sehr lange nicht mehr gesehen oder etwas gehört und werde es auch nicht mehr. Ich habe sonst keine Probleme, bin zufrieden und ausgeglichen, und denke fast nie daran.

Trotzdem passiert es manchmal immer noch, dass die Erinnerungen in einigen Momenten zurückkommen, unerwartet und wie eine Flutwelle. Ich erinnere mich, und dann werde ich wieder richtig wütend, bin voller Hass und Enttäuschung. Ich wünsche dieser Person dann wirklich alles erdenklich Schlechte, will Rache und stelle mir sehr unschöne Sachen vor.

So. Ich will das aber nicht. Ich möchte diese Gedanken und Gefühle nicht haben. So will ich nicht sein, so kenne ich mich auch nicht. Bin sonst ein friedlicher und freundlicher Mensch.

Hab wirklich viel versucht: von Verdrängen/Ablenken, viel darüber Reden, Hineinversetzen in die andere Person, aktives Vergeben versuchen, Aufschreiben, sogar bis zum Uni-Psychologen bin ich da gelaufen, was man halt so versucht, um etwas zu loszuwerden.

Leider klappt es nicht, und es passiert doch ab und zu wieder, dass diese unschönen Gefühle in voller Gänze kurzzeitig zurückkehren, was mich belastet, weil ich mich dann kurzzeitig sehr schlecht fühle.

Hat jemand einen guten Rat, was ich noch tun könnte? Etwas Ähnliches erlebt? Ich will das langsam wirklich loswerden, auch wenn's selten kommt! Und... sorry für den halben Roman ^^.

Viele Grüße!

Gefühle, Menschen, Psychologie, Erinnerung, Psyche, bewältigung