Die Anschaffung eines Hundes ist reine Herzenssache. Wenn man da logisch drangeht, wird man immer zu dem Schluss kommen, sich keinen zu holen. Hunde brauchen unfassbar viel Zeit, wollen mindestens dreimal täglich zu einem langen Gassigang raus (und das bei jedem Wetter), dürfen nicht zu lange allein bleiben, sind ein Hindernis bei Ausflügen oder Urlauben, brauchen eine solide, nerven- und zeitraubende Grunderziehung, kosten Nerven und viel Geld, verursachen eine Menge Dreck und können bei falscher Haltung oder Erziehung zur persönlichen Hölle werden.
Dem gegenüber stehen deutlich weniger positive Eigenschaften, die die Hundehaltung mit sich bringt. Warum haben trotzdem so viele Leute einen Hund?
Die Antwort ist ganz einfach: Weil die positiven Eigenschaften für diese Leute viel schwerwiegender sind. Die Liebe eines Hundes ist unbezahlbar, man gewinnt einen Freund und Gefährten für viele Jahre. Man kann so viel Spaß und Freude mit einem Hund haben wie es sich hundelose Menschen überhaupt nicht vorstellen können.
Viele können dem aber einfach nicht genug abgewinnen. Für diese Menschen ist ein Hund eine Last, ein Schmutzverursacher, ein Störfaktor. Der einzige große positive Faktor, nämlich schlicht der Spaß an einem Hund, reicht ihnen nicht aus. Man muss einen Hund wirklich lieben, um über die "schlechten Dinge" hinwegsehen zu können oder sogar anfangen zu können, diese Dinge zu schätzen.
Ich kann mir ein Leben ohne Hund nicht vorstellen. Ich liebe es, meine Nase im Fell meines Hundes zu vergraben, auch wenn er schmutzig oder nass ist. Ich opfere mein Geld und meine Zeit lieber für meinen Hund als für alles andere, und seine Erziehung ist für mich keine Last, sondern eine Freude.
Für deine Mutter ist das eben einfach nicht so - und, das wird dir jetzt nicht gefallen, das müsst ihr respektieren. Ein Hund möchte von allen akzeptiert und gemocht werden, nicht nur von einem Teil seiner Familie.
Ich weiß nicht, ob du viel Ahnung von Hunden hast, ich denke eher nicht - sonst wüsstest du, dass es eine Qual für den Hund wäre, draußen zu schlafen. Wenn du dir mal etwas Fachliteratur durchliest, wirst du immer wieder auf den Begriff "Rudeltier" stoßen, was bedeutet, dass ein Hund rund um die Uhr mit seinen Menschen oder eventuellen übrigen Hunden der Familie zusammen sein will. Hunde sind nicht dazu geschaffen, allein zu sein. Sie sind unsere Begleiter und unsere Gefährten, und die schiebt man nicht einfach nachts ab.
Hundehaltung funktioniert nur nach dem "ganz oder gar nicht" Prinzip: Entweder man sorgt ganz für den Hund oder man holt sich keinen. Es gibt kein Mittelding. Hunde brauchen grundsätzlich nur wenig Dinge, am wichtigsten sind Futter, Schlaf und Nähe. Tägliches Gassigehen oder geistige Auslastung kommen erst weit hinter der vom Hund geforderten Nähe zu seinem Rudel, seiner Familie. Wenn man diese Dinge nicht erfüllen kann, dann tut man weder sich selbst noch dem Hund etwas Gutes, wenn man eine gemeinsame Partnerschaft eingeht.
Übrigens kriegt man auch so etwas wie Hundegeruch oder Haare nicht in den Griff. Das bringt ein Hund eben mit sich, und entweder akzeptiert man das oder nicht. Stubenreinheit gehört zum ABC der Welpenerziehung. Wer das nicht hinkriegt, sollte keinen Hund haben dürfen.