Hallo, Tinalina9, das ist ausgesprochen tragisch und ganz gewiss ein schreckliches Gefühl für dich.
Du bist traumatisiert durch den Unfall, das ist absolut normal, zumal du auch noch in der Trauer um deinen Vater bist. Das Allerwichtigste ist jetzt, dass du redest, redest, redest. Suche dir einen Menschen, der in Notfall-/Traumapsychologie ausgebildet ist. Bitte deine Einrichtung, dir einen Ansprechpartner zu nennen, die haben die Pflicht, dich zu unterstützen. Ein Notfallpsychologe wird mit dir an diesem lähmenden Gefühl der Hilflosigkeit arbeiten, das sich in dir breit gemacht hat, und dir dabei helfen, den Schock zu überwinden. Vielleicht schämst du dich auch dafür. Dazu besteht aber kein Grund. Kein anderer Lehrmeister führt uns so sehr unsere Machtlosigkeit vor Augen, wie der Tod. Es gibt immer einen Punkt, an dem liegen die Dinge nicht mehr in unserer Hand. Wir können nichts tun, wir können nicht helfen. Dem musste sich am Ende auch das Rettungsteam beugen.
Du hast alles in deiner Macht Stehende getan, um zu helfen. Die Schuld liegt nicht bei dir. Es ist nicht vorhersehbar, dass jemand an Rindswurst erstickt, normalerweise sind Rindswürste absolut ungefährlich. Wie hättest du das bei der Speiseplanerstellung voraussehen sollen? Dafür kannst du nichts. Vielleicht ist bei der Bewohnerin plötzlich eine Schlucklähmung aufgetreten, das kann passieren. Vieleicht hatte sie einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Oder das Gebiss saß schief. Dann hätte dasselbe genau so gut mit Kartoffelbrei oder Apfelmus passieren können.
Rede nochmal mit den Kollegen. Gewiss gibt es eine Erklärung, die mit der Rindswurst auf dem Speiseplan nichts zu tun hat.