Hallo 123abcdef933!
Musik sind oft nicht bloß Töne in einer bestimmten Reihenfolge, die wir mit unseren Ohren wahrnehmen.
Mein Lieblingsbeispiel, um das zu zeigen, ist dieses: in Horrorfilmen oder auch in spannenden Szenen werden in der Filmmusik gerne mal sog. "Infraschalltöne" benutzt. In einem Artikel von Deutschlandfunk Nova schreibt der Autor unter anderem Folgendes: "Richtig Angst macht: Infraschall. Dieser Bass ist so tief, dass wir ihn gar nicht mehr hören können. Wir spüren höchstens Vibrationen in unserem Brustkorb, wenn er besonders laut ist. Britische Forscher haben 2003 ein Experiment gemacht: Menschen, die bestimmte Musik mögen, mögen sie mit Infraschall noch mehr. Wer sie nicht mag, hasst sie sogar. Und jeder Fünfte bekommt es sogar mit Beklemmung, Unbehagen oder Übelkeit zu tun."
Dieses Beispiel zeigt: Musik ist auch etwas körperliches. Sie nimmt uns mit und ruft bestimmte Signale in unserem Gehirn hervor. Deswegen wären Filme ohne Musik nicht mal halb so spannend!
Bei sehr sensiblen bzw. hochsensiblen Menschen sind diese Signale stärker als bei anderen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass die Musik dermaßen in unserer Seele rumort, dass sie uns buchstäblich zu Tränen rührt.
Das kann sehr belastend sein, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Bis heute kann ich bestimmte Lieder nicht hören. Dann kann es gut sein, erst mal ein bisschen die Musik wegzulassen, sofern das möglich ist. Ich höre eher nicht so viel Musik "absichtlich", stattdessen summe ich vor mich hin. Das mildert die Überwältigungskraft eines Liedes sehr, weil Summen eher beruhigend wirkt und nur aus einer Stimme besteht. Und sogar "schwierige" Lieder lassen sich gesummt besser hören. Und: Summen macht halt einfach Spaß! Vor allem, wenn an sich dabei etwas ganz neues, eigenes ausdenken kann.
Übrigens hat eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Musik oft eher nichts mit Depressionen oder psychischen Problemen zu tun. Oft liegt es entweder an Erinnerungen, die mit der Musik zusammenhängen oder daran, dass man "längere Antennen" (-> Hochsensitivität) hat.
Mach dir also keine Sorgen. Das liegt nicht zwingend an einem "Problem", das du hast.
Ich wünsche dir noch einen guten Abend mit entspannter Musik (ob nun gehört oder gesummt, egal!).
Kezia🕊