Meinung des Tages: Pressemeldungen der Polizei in NRW sollen künftig die Nationalitäten Tatverdächtiger beinhalten - was denkt Ihr darüber?

Herbert Reul ist der Innenminister von NRW. Dem WDR liegen Pläne von ihm vor, aus denen hervorgeht, dass künftig ein anderer Umgang mit Tatverdächtigen angestimmt werden soll – deren Nationalitäten sollen benannt werden und zwar immer. Egal, ob es sich dabei um Deutsche oder um Ausländer handelt.

Deshalb werden bisher Nationalitäten selten genannt

Es besteht kein Verbot, die Herkunft von Verdächtigen, bzw. Straftätern zu nennen. Allerdings hielt sich bisher auch die Presseabteilung der Polizei überwiegend an den Pressekodex, Richtlinie 12.1. Darin wird besagt, dass generell eigentlich keine Zugehörigkeiten erwähnt werden sollten – dies soll verhindern, dass eine Verallgemeinerung des Fehlverhaltens eintritt und/oder Vorurteile gegenüber Minderheiten geschürt wird.
Die Zugehörigkeit soll nur dann erwähnt werden, wenn ein begründetes Interesse seitens der Öffentlichkeit besteht. Plädiert wird also, stets erneut abzuwägen und verantwortungsbewusst mit den Informationen umzugehen.

Weshalb der Minister sich für die Nennung ausspricht

Reul, bzw. das Innenministerium möchten nach eigenen Angaben vor allem eins: Mehr Transparenz schaffen. Dies soll aber auch die Polizei entlasten, bei der aktuell augenscheinlich immer wieder nach der Nationalität Verdächtiger gefragt wird.

Laut einer aktuellen Kriminalstatistik (NRW) gab es 2023 einen Anstieg bei der Anzahl Tatverdächtiger ohne deutschen Pass.

Die Polizei in NRW, so die Aussage, möchte durch eine künftige generelle Nennung der Nationalität auch dem Vorwurf entgegentreten, dass etwas verschwiegen wird.

Abwägung und Diskussionen bei der Nennung der Nationalität

Es ist wenig überraschend, dass zuweilen vor allem die AfD sich in parlamentarischen Anfragen schon seit Jahren nach den Vornamen von Tätern erkundigt.

Es gibt viele Fälle, in denen das Düsseldorfer Innenministerium seitenlange Auflistungen tätigte – mit dem Ergebnis, dass typisch deutsche Namen ähnlich oft in der Kriminalstatistik auftauchen, wie Namen, die zur Annahme führen könnten, dass ein Migrationshintergrund vorliegen könnte.

Flüchtlingsinitiativen fürchten, dass bei der Nationalitäten-Nennung Vorurteile massiv bestärkt werden. Aber auch Rassismus könnte laut der Initiativen noch stärker zum Vorschein treten, ebenso könnten Ängste geschürt werden.

Auch der ehemalige Integrationsminister Stamp (SPD) sprach sich 2019 gegen eine pauschale Nennung der Nationalität aus, er warnte sogar davor. Eine generelle Zuordnung, so seine damalige Argumentation, könne dazu führen, dass andere Umstände relativiert würden – wie etwa psychische oder anderweitige gesundheitliche Umstände. Das Resultat könnten dann wiederum falsche Schlussfolgerungen sein.

Laut Informationen des WDR soll die neue Regel übrigens ab Herbst gelten.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte die Nationalität Tatverdächtiger auch in anderen Bundesländern pauschal genannt werden oder sollte erst nach einer Verurteilung diese Information preisgegeben werden?
  • Wie interpretiert Ihr die Einordnung „typisch deutscher“ Namen und Namen, die möglicherweise auf einen Migrationshintergrund deuten könnten? Ist dies aussagekräftig genug für eine Statistik und können Namen wirklich (so) hilfreich bei der Einordnung von Abstammung und sozialem Hintergrund sein?
  • Denkt Ihr, dass es tatsächlich zu mehr Transparenz führt, wenn Nationalitäten genannt werden?
  • Wie kann im Falle einer solchen Änderung gegen mögliche Vorverurteilungen und anderweitige Gefahren gegenüber Minderheiten vorgegangen werden? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten! Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www1.wdr.de/nachrichten/nationalitaet-tatverdaechtige-innenministerium-erlass-100.html
https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-tatverdaechtige-nrw-polizei-nennt-bald-immer-die-nationalitaet-102.html
https://polizei.nrw/presse/polizeiliche-kriminalstatistik-2023-leichter-anstieg-der-fallzahlen-beste-aufklaerungsquote-seit-ueber-60-jahren
https://www.presserat.de/leitsaetze-zur-richtlinie-12-1.html

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Ich fände es gut, wenn Nationalitäten immer genannt würden, weil

Nicht nur die Nationalitäten, sondern auch das Geburtsland, die Religionszugehörigkeit sowie die Nationalitäten, die Geburtsländer und Religionszugehörigkeiten der Eltern. Und bitte auch den Vergleich zur Verbreitung dieser Nationalitäten, Geburtsländer und Religionszugehörigkeiten in der Gesamtbevölkerung. Und die Statistik: Anzahl der Straftaten dieser Sorte pro Nationalität, Geburtsland und pro Religionszugehörigkeit.

Nur damit man über die angeblichen Vorurteile selbst entscheiden kann. Unser Steuerzahler muss seine „Helden“ kennen.

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Meinung des Tages: CDU und BSW schließen eine gemeinsame Koalition nicht aus – was denkt Ihr über eine solch potentielle Zusammenarbeit der beiden Parteien?

Das „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) wurde im Januar 2024 gegründet. Die meisten der Gründungsmitglieder waren einst Teil der Partei „Die Linke“. Das BSW stellt dabei eine Mischung aus tendenziell linker Herangehensweise bei sozioökonomischen, dafür aber einer konservativen Haltung bei gesellschaftspolitischen Fragen dar. Umfragen zeigen: Das BSW könnte stark werden – stark genug für eine Koalition mit der CDU? 

Landtagswahlen in Sachen, Thüringen und Brandenburg 

Ministerpräsident Michael Kretschmer erwartete bereits früher ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der AfD und CDU in Sachsen. Dort wird im September der Landtag neu gewählt. Laut einer Umfrage von Insa könnte sich seine Prognose bewahrheiten: Derzeit bekäme demnach die AfD rund 32 Prozent der Stimmen, die CDU 30 und auch das BSW 15 Prozent.

In Thüringen, wo ebenfalls im September der Landtag gewählt wird, sieht die Stimmung etwas anders aus. Die AfD kommt laut Umfrage auf 28 Prozent, das BSW sogar auf 21. Die CDU steht derzeit bei etwa 23 Prozent, erhofft sich aber, stärkste Partei werden zu können. 

In einer weiteren Umfrage zur Landtagswahl in Brandenburg zeigt sich: Auch hier ist die AfD derzeit mit 29 Prozent auf Platz 1, gefolgt vom BSW (17 Prozent) und der CDU (16,5 Prozent). 

Die Prognosen überraschen viele – einen solchen „Start“ des BSW hätten viele wohl nicht erwartet. In Thüringen zeichnet sich bereits ab: CDU und BSW schließen eine Zusammenarbeit nicht aus. Derzeit gibt das BSW an, eine Koalition mit der AfD auszuschließen. 

Entscheidungshoheit bei den Landesparteien 

Eigentlich hatte CDU-Chef Merz eine Zusammenarbeit mit dem BSW abgelehnt. Nun scheint es, als wäre damit lediglich eine Koalition auf Bundesebene gemeint gewesen. Denn die Koalition auf Landesebene wird nicht gänzlich ausgesprochen. 

Merz stellte im Sommerinterview klar, dass für ihn die Entscheidungshoheit bezüglich einer möglichen Koalition auf Landesebene auch bei den CDU-Landesparteien liegt. 

Aus Merz‘ Sicht ist das BSW in vielen Punkten „extrem links“, gleichzeitig aber bei Themen wie Migration beispielsweise eher auf der Seite der AfD. 

Unsere Fragen an Euch: 

  • Wie bewertet Ihr die Ergebnisse der aktuellen Umfragen der drei Bundesländer, in denen bald gewählt wird? 
  • Welche Koalition würde in Euren Augen Sinn machen?
  • Wie ordnet Ihr die "Klarstellung" der Einstellung der CDU bezüglich möglicher Koalitionen ein?
  • Wie schätzt Ihr das neue BSW ein? 
  • Sollten CDU und BSW koalieren? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten! Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen: 

https://www.tagesschau.de/inland/diskussion-cdu-bsw-100.html
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/thueringen.htm
https://dawum.de/Brandenburg/
https://www.wahlrecht.de/termine.htm

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Ich habe eine andere Meinung dazu und zwar ...

https://aktion.campact.de/weact/hocke-stoppen/teilnehmen

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Nein AFD ist nicht von Russland finanziert

Quatsch. Und auch wenn: wir, der kollektive Westen, unterstützen doch auch unsererseits die Opposition in Russland. Und in anderen Ländern auch. Wir nennen das „Demokratieverbreitung“, für eine ad hoc zurechtgeschnittene Definition sogenannter „Demokratie“. Vereinfacht gesagt tragen wir somit zur Korruption in fremden Ländern bei oder nutzen die bereits vorhandene Korruption aus. Die Ukraine lebt ja, nur weil die Leute drüben bereit sind, gegen unser Geld unsere politische Interessen zu vertreten. In diesem Punkt darf man sich nichts vormachen. Wir sind nicht ach ja so heilig und unbefleckt.

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Petition ist richtig.

Darf man das? Dann eine Million und eins.

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Meinung des Tages: Transfrau wird von einem Frauen-Fitnessstudio abgewiesen – wie schätzt Ihr den Fall ein, der womöglich vor Gericht landen wird?

Frauen-Fitnessstudios sind keine Seltenheit mehr, man findet sie vermutlich an mehreren Stellen in den meisten größeren Städten. In Erlangen allerdings sorgte eines dieser Studios nun für Schlagzeilen. Eine als Mann geborene Frau wollte Mitglied in einem Studio werden. Die 28-jährige ist als Frau anerkannt, hat aber noch keine geschlechtsangleichende Operation gemacht. Das Fitnessstudio verwehrte ihr die Mitgliedschaft. Daraufhin wandte sie sich an die Antidiskriminierungsstelle. 

Das fordert die Antidiskriminierungsstelle 

Das Fitnessstudio erhielt von der oben genannten Institution eine dreiseitige Stellungnahme. Darin wird unter anderem erwähnt, dass die Frau, der die Mitgliedschaft verwehrt wurde, zivilrechtliche Schritte erwägt. Weiter plädiert die Antidiskriminierungsstelle für eine einvernehmliche Lösung. Der Vorschlag: Eine Entschädigung in Höhe von 1.000 Euro soll das Studio aufgrund der erlittenen Persönlichkeitsverletzung zahlen. Es wird auch erwähnt, dass die Betroffene sogar auf Nutzung von Duschen und Umkleiden verzichtet. 

Reaktion des Fitnessstudios 

Das Studio erteilte der Aufforderung der Antidiskriminierungsstelle eine mehr als deutliche Absage. So erklärte etwa der Anwalt des Studios, dass wenn dann ein Gericht entscheiden müsse, ob überhaupt eine Diskriminierung vorliegen würde. Weiter sieht er nicht, dass es im Aufgabenbereich der Antidiskriminierungsstelle liegen würde, etwaige Entschädigungsansprüche geltend zu machen. In seinen Augen ist das lediglich eine Anmaßung judikativer Kompetenzen. 

(Reißerische) Schlagzeilen und Auseinandersetzungen auf X

Das von Julian Reichelt (Ex-Bild-Chefredakteur) verantwortete rechtspopulistische Portal „Nius“ griff den Fall auf. Die Überschrift lautete „Regierung will 1000 Euro Bußgeld für Frauen-Fitnessstudio, weil es einen Mann nicht in die Dusche lassen will“. Mitunter deshalb ging die Thematik viral.

Die Betreiberin des Studios äußerte sich ebenfalls. Sie argumentierte, dass sie Verständnis für die Situation der Frau habe, sie allerdings nur einen Trainingsraum, nur eine Umkleide und eine Dusche hätten. Weiter seien 20 Prozent der Mitglieder Musliminnen. Würden Sie die angeforderte Mitgliedschaft erlauben, würde es wirken, als ließe das Studio einen Mann dort trainieren. Auf X (ehemals Twitter) entbrannten viele Diskussionen zum Thema. 

Reaktion aus dem Bundesjustizministerium 

Auf Anfrage erklärte das Ministerium, dass Rechtsauffassung der Antidiskriminierungs-Stelle (ADS) für Gerichte oder andere Stellen nicht bindend sind. Sanktionen wie Bußgelder oder ähnliches dürften sie demnach nicht verhängen. Selbstverständlich seien Vorschläge für eine einvernehmliche Einigung möglich, aber eben nicht bindend. 

Weiter seien unterschiedliche Behandlungen wegen des Geschlechts erlaubt, wenn es einen sachlichen Grund gebe. So wurde erklärt, ein sachlicher Grund würde genau dann vorliegen, wenn eine unterschiedliche Behandlung dem „Bedürfnis nach Schutz der Intimsphäre oder der persönlichen Sicherheit Rechnung“ tragen würde. Dies sei unberührt vom Selbstbestimmungsgesetz. Vertragsfreiheit und Hausrecht, so stehe es ausdrücklich im Gesetztext, werden nicht berührt

Ataman von der ADS betonte wiederholt, dass ihre Stelle unabhängig sei und lediglich versuche, dass Fälle dieser Art gar nicht erst vor Gericht landen. Außerdem habe die Betroffene sich wiederholt dazu bereit erklärt, weder die Umkleideräume noch die Duschen im Fitnessstudio zu betreten. Ataman findet deshalb, dass das Argument des Hausrechts an dieser Stelle nicht wirklich gelte. 

Unsere Fragen an Euch: 

  • Wie bewertet Ihr diesen Fall? 
  • Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen? 
  • Sollte das ADS gegebenenfalls auch juristische Kompetenzen zugesprochen bekommen?  
  • Sollte das Hausrecht in derartigen Fällen ausgesetzt werden?
  • Könnt Ihr die Positionen der unterschiedlichen Seiten nachvollziehen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Bitte beachtet auch bei einer Frage zu viel diskutierten Themen wie diesem unsere Netiquette. Wir freuen uns auf Eure Diskussionen auf Augenhöhe!

Quellen:

https://www.rnd.de/panorama/erlangen-fitnessstudio-weist-trasfrau-ab-fall-koennte-vor-gericht-gehen-3VRRIKBCNFK2LHTSAAUPR76WMQ.html
https://www.nius.de/politik/regierung-will-1000-euro-bussgeld-fuer-frauen-fitnessstudio-weil-es-einen-mann-nicht-in-dusche-lassen-will/7517c182-22a1-440f-bb22-fd8e05a17f8d
 

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Ich finde, die Betroffene ist im Recht, weil ...

Die Feministinnen wollten ja Gleichberechtigung; nun sollen sie sie bekommen und gefälligst fressen. Fitnessstudios für alle! Ja, auch für Transleute; die Männer, die heute früh einen Dauerständer bekommen haben und sich mal trotzdem zufällig ausnahmsweise als Frau heute fühlen, sollen endlich in der Frauendusche und in die Frauenumkleide mit ihrem Schwanz herumwedeln und sowieso ins Frauenfitnessstudio gehen!

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Mathematik, Physik, Chemie

Schwierig vorherzusagen. In naher Zukunft: vermutlich primär Klima- und Wetterforschung und alle damit verbundenen Berufe, und zwar wegen der Erderwärmung und den damit verbundenen Katastrophen. Aus deiner Liste sind damit Mathematik, Physik, Chemie, Biotechnologie, Informatik und Jura verbunden.

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Meinung des Tages: Nach Messerangriff in Mannheim - wären mögliche Abschiebungen nach Afghanistan politisch umsetzbar?

Die Messerattacke in Mannheim in der vergangenen Woche sorgte bundesweit für Entsetzen. Viele Politiker und Bürger fordern inzwischen wieder direkte Abschiebungen nach Afghanistan oder Syrien. Doch wären diese in der Praxis überhaupt problemlos durchführbar?

Der Fall von Mannheim

Am heutigen Freitag wird an die Opfer der Messerattacke vom vergangenen Freitag erinnert. Hier hatte ein 25-jähriger Afghane, der 2014 als Asylbewerber nach Deutschland gekommen ist, den islamkritischen Aktivisten Michael Stürzenberger sowie weitere Personen mit einem Messer angegriffen und teils schwer verletzt. Im Zuge des Geschehens wurde zudem ein Polizist attackiert und lebensgefährlich verletzt. Der Beamte Rouven L. verstarb vor wenigen Tagen im Krankenhaus. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird heute auf dem Mannheimer Marktplatz sein, wenn um 11:34 Uhr eine Gedenkminute eingelegt wird.

Der Fall hat bundesweit für Aufsehen gesorgt und die Debatte über mögliche Abschiebungen nach Syrien oder Afghanistan erneut entfacht..

Politiker fordern Abschiebungen

Kurz nach der Tat kündigte Bundesjustizminister Marco Buschmann an, das Strafrecht im Falle von Angriffen auf Polizisten und Ehrenamtliche verschärfen zu wollen. Wie sich das Ganze jedoch in der Praxis widerspiegeln würde, ließ er offen.

Angesichts der politischen Brisanz des Falls äußerte sich der Bundeskanzler am gestrigen Tag im Bundestag zu einem weiteren möglichen Vorgehen. Olaf Scholz bekräftigte, dass das Sicherheitsinteresse in solchen Fällen schwerer als das Schutzinteresse des Täters wiegen würde. Konkret bedeutet das: Schwerstkriminelle und Straftäter sollten künftig schneller und konsequenter abgeschoben werden. Selbst, wenn diese aus unsicheren Ländern wie Syrien oder Afghanistan stammen.

Weiterhin bekräftigte er, dass man die Verherrlichung terroristischer Straftaten sowie den Aufruf zu Nachahmertaten nicht länger dulden würde. Der Bundeskanzler kündigte an, die Ausweiseregelungen dergestalt zu verschärfen, so "dass aus der Billigung terroristischer Straftaten ein schwerwiegendes Ausweisungsinteresse folgt".

Zeitgleich warnte er allerdings davor, alle Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland unter Generalverdacht zu stellen.

Kritik an und Probleme von möglichen Abschiebungen

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel gab der derzeitigen Ampel sowie deren Vorgängerregierungen die Schuld an der Messerattacke. Weidel forderte als Konsequenz sofortige Grenzschließungen und konsequente Abschiebungen.

Ob und inwieweit Abschiebungen von schwerstkriminellen Afghanen oder Syrern in ihre jeweiligen Herkunftsländer möglich sind, ist jedoch umstritten. Nach der Machtübernahme der radikalen Taliban 2021 hatte die Bundesregierung Rückführungen in das Land ausgesetzt. Zwischen den Vertretern beider Staaten bestehen seitdem keine diplomatischen Beziehungen.

Vor allem die Grünen sehen mögliche Abschiebungen skeptisch. Fraktionschefin Britta Haßelmann plädiert dafür, dass diese Täter erst ihre Strafe in Deutschland verbüßen sollten, bevor diese abgeschoben werden. Mit Blick auf Afghanistan sei laut Pro-Asyl eine Abschiebung angesichts der Menschenrechtslage mehr als schwierig.

Weiterhin bezweifelte Haßelmann, ob etwaige Abschiebeabkommen mit den radikalen Taliban zielführend seien, da diese quasi einer Anerkennung der Taliban gleichkämen. Grünen-Parteichef Nouripour warnte zudem vor Zahlungen, die am Ende des Tages in Waffen oder terroristische Netzwerke hierzulande fließen könten.

Diskutiert wurden darüber hinaus Abschiebungen in benachbarte Drittländer. Haßelmann fragte sich hier, für welches Land die Aufnahme von Kriminellen und Terroristen attraktiv sein würde. Sie plädierte weiterhin für eine massive Verschärfung des Waffenrechts sowie einer Stärkung der Sicherheitsbehörden. Olaf Scholz sprach sich zur Gewährleistung der Sicherheit z.B. für bundesweite waffen- und messerfreie Zonen aus.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sind Abschiebeforderungen von Schwerstkriminellen nach Afghanistan oder Syrien Euer Meinung nach in der Praxis umsetzbar?
  • Wären mögliche Abkommen zwischen den Taliban sowie der Bundesregierung politisch ratsam?
  • Sollten Straftäter ihre Strafe vor einer Abschiebung in Deutschland verbüßen oder möglicherweise direkt abgeschoben werden?
  • Was sollte Eurer Meinung nach aus sicherheitspolitischer Sicht passieren, um derartige Szenarien wie in Mannheim künftig besser einzudämmen?
  • Wären - auch mit Blick auf die EM - waffen- und messerfreie Zonen und mehr Kontrollen denk- und umsetzbar?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/scholz-abschiebungen-afghanistan-102.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/mannheim-gedenken-messerattacke-100.html

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-06/afghanistan-abschiebung-straftaeter-gruene-pro-asyl

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-will-schwerkriminelle-nach-afghanistan-und-syrien-abschieben-a-190c0240-dbe3-44a6-8497-d0c3a6e68357

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Andere Meinung und zwar...

Die Frage ist doof. Denn Statistik soll erstmals offengelegt werden: Gibt es signifikant mehr Kriminaltaten unter den Einwanderern als unter den Deutschen, selbstverständlich pro Kopf und nach Alter und Geschlecht getrennt? Dazu sollen auch Straftaten mit religiösen und antisemitischen Motiven zählen (auch Holocaustverleugnung).

Wenn es tatsächlich mehr Kriminaltaten unter den Ausländern (pro Kopf) gibt, soll ganz klar die entsprechende Untergruppe (z.B. alle männlichen Afghaner im Alter 0–65 Jahre) strikter und verstärkt abgeschoben werden. Und sie soll als Testpersonen für allerlei Medikamente und Munition gelten.

Es könnte aber auch sein, dass die Deutschen (pro Kopf) mehr Kriminaltaten begehen, zumindest rein hypothetisch. Für diese Fälle sollen wieder lebenslange Arbeitslager eingerichtet werden. Denn Bau und Herstellung in Deutschland sind sowieso viel zu teuer. Und die Ausländer entsprechender gewaltarmen Gruppen (etwa gesunde Frauen im Alter 0–20 Jahre) sollen verstärkt aus dem Ausland geholt werden.

Man müsste vermutlich das Grundgesetz zu diesem Zweck ändern. Ist hart aber nicht unmöglich.

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Ja wir sollten den Russen dankbarer sein

Streng genommen, den Sowjets. Die sogenannten „Russen“ sind zwar die größte aber bei weitem nicht die einzige bildende Ethnie der UdSSR gewesen. Es gab Dutzende andere auf 1/6 der Erdoberfläche. Der Begriff „Russe“ im Sinne einer Ethnie ist sowieso sehr unscharf.

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Schade er war ein guter Mensch

Das ist egal. Wichtig ist, dass wir genau sehen, wem man bei uns im Westen sofort versucht, die Schuld an Progoschins Tot in die Schuhe zu schieben, und von wem man abzulenken versucht. Bei allen Flugzeugabstürzen wartet ein seriöser und denkender Mensch in aller Regel die Ergebnisse einer Untersuchung ab (in diesem Fall vom Untersuchungsausschuss in Russland, wobei er eigentliche gerne den Hersteller angefragt hätte, aber die Brasilianer dürfen ja wegen Sanktionen nicht helfen). Eine ehrliche Untersuchung kann dauern – Wochen, Monate, Jahre. Dass sich unsere Politiker (wie Baerbock & Co.) zu Wort melden und den moralischen Zeigefinger sofort gegen Kreml erheben, ist unprofessionell und daher, seien wir mal ausnahmsweise zu uns ehrlich, billige Propaganda.

Ohne das Ergebnis der technischen Untersuchung zu kennen, ist nur eine einzige Vermutung (zwar nicht immer, aber meistens, und zwar auf dem ganzen Globus) am wahrscheinlichsten: Die Katastrophe hat das Land hervorgerufen, dem es am meisten auf breiter Front nutzt und das dazu den Willen und die Möglichkeit hat. Sprich, erstens die USA und zweitens die Ukraine. Sei es dadurch, dass das Flugzeug wegen der Sanktionen schlecht gewartet wurde oder dadurch, dass die USA die ukrainischen Geheimdienste bei ihrer mörderischen Arbeit unterstützte, oder dadurch, dass die USA direkt irgendwelche Techniker (oder Agenten) in Russland für Sabotage (oder gar Bombenlegung) bezahlte. Wir wissen es nicht. Aber es ist die USA, die sich die fettigen Dreckshände reibt. Und wir ja auch, weil wir uns ja auch an den ganzen tausendkilometer entfernen Geschehnissen, die uns vertraglich überhaupt nichts angingen oder angehen, beteiligen.

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Jain. Die meisten aus dem Volk waren viel zu viel mit eigenem Leben beschäftigt. Sie hatten ohnehin viel zu viel zu tun, als über die Juden nachzudenken oder irgendetwas zu tun oder gar zu sagen. Nur die wenigsten, die tatsächlich aktiv am Geschehen beteiligt waren, sind richtig schuld: in erster Linie Hitler, Himmler, Göbbels und Göring (2H2G). Das ganze Volk war (und ist teilweise immer noch) antisemitisch; das ist aber auch das einzige, was man dem Volk vorwerfen kann: den Nährboden für 2H2G bereit zu halten.

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Ukraine

Das wissen wir ja, strenggenommen, noch nicht. Aber siehe https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/nord-stream-explosionen-hinweise-verantwortung-ukraine-38296062 .

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Ich will Russen Gas

Der ganze Konflikt zwischen Russland und Ukraine geht uns nichts an. Die Ukraine hat bereits 1991, nach dem Zerfall der Sowjetunion, einen Informationskrieg gegen Moskau begonnen, während Russland mit einem Gegenzug erst 2014 folgte. Da uns die dunklen propagandistischen Machenschaften der Ukraine nichts angehen, wollen wir für uns erstmals sorgen. Alle unsere Waffen sollen aus der Ukraine abgezogen werden, um unsere eigene Verteidigung zu stärken - sprich, aufzubauen. Wir sind blank. Zumal sich die Hinweise darauf verdichten, dass die Ukraine unsere Nordstream-Pipelines zerstörte. Nieder mit der Ukraine, weg mit dem Spuk!

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Ja

Nicht nur das. ALLE stillgelegten Atomkraftwerke sollen wieder ans Netz, neue Brennstäbe bekommen, gewartet werden und bis zum Ende ihrer Lebensdauer arbeiten (geschätzt, 40 Jahre länger). Neue AKWs sollen gebaut werden und alte tiefe Schächte (im Gespräch war mal Konrad+Gorleben) gegen den Willen der dummen populistischgeführten Lokalbevölkerung als Endlager benutzt werden. Wenn etwas tief unter der Erde strahlt, merkst du es nicht, auch deine Kinder und Enkeln nicht. Nachdem sich Deutschland idiotischerweise mit Russland verscherzt hat, werden die wohl ja nicht mehr unseren Atommüll annehmen.

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Jetzt, als draußen kälter wird, hätte ich nichts gegen etwas Klimaerwärmung einzuwenden …

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USA

Polen, Ukraine oder die USA. Wenn Ukraine, dann vom fremden (etwa polnischen) Schiff aus. Für alle drei spricht, dass sie lange aus ausgiebigst gegen Nord Stream gewettert haben. Für Amis spricht zusätzlich, dass sie sogar die Zerstörung in einem Interview versprachen und dass die See von amerikanischen Militärschiffen und Helikoptern, die all das bewerkstelligen konnten, nur so wimmelt. Auch nahe der Tatorte waren die Amis zur Tatzeit mit Helikoptern präsent.

Selbstverständlich gibt es Verschwörungsschwurbler, die russisches KGB/FSB dahinter sehen wollen. Jedoch eine eigene, milliardenschwere Gasleitung zu zerstören, wo zig andere Gas- und Kommunikationsleitungen zwischen den NATO-Ländern (etwa Baltic Pipe) vor der Nase liegen, käme sogar dem Trinker Jeltzin nicht in den Sinn, geschweige denn dem kalt rechnenden Putin. Und, sind wir ehrlich zu sich, die Russen haben seit über einem halben Jahr offensichtliches das Problem, die deutlich schwächere Ukraine zu bekämpfen. Die Russen würden etwas kompliziertes einfach nicht bewerkstelligen können. Sie sind dazu nicht imstande.

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Sowohl die Ukraine 1917-1920 als auch die Ukraine seit dem Jahr 1991 lag komplett westlich des Uralgebirges, westlich des Uralflusses, nordwestlich des Kaspischen Meers, nördlich des Schwarzen Meers und östlich der Atlantik und verließ diese natürlichen Grenzen nie. Zu sonstigen Zeiten oder an sonstigen Orten gab's die Ukraine nicht. Folglich gehörte und gehört die Ukraine komplett zu Europa und hat Europa nie verlassen.

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Per Definition gehört alles zwischen der Atlantik und dem Uralgebirge zu Europa. Ganz Russland gehörte bei der Gründung des Landes im Jahre 862 n. Chr. (inkl. Kiew und Moskau) zu Europa. Seit dem 15. Jahrhundert zählt man auch Sibirien zu Russland, also insbesondere rein asiatische, also nichteuropäische Teile westlich des Urals.

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