Das, was wir innerhalb der Theologie als Logos bezeichnen, ist das "Wort" im biblischen Sinne, die Logik, die Weisheit selbst, die alles ordnet. Dieses Logos stellt dem Schöpfer, dem Vater, ein "Leib" dar, durch den er seinen Wunsch zur Schöpfung verwirklichen kann.
Der Schöpfer wird öfters auch Urgrund genannt, da er das Fundament der Schöpfung ist, der Grund und die Begründung allen Seins. Er ist eben auch das Ideal der Schöpfung, das das eigene Abbild in der Schöpfung findet. Das Ideal ist der Wille Gottes, die Liebe selbst.
Dieser Urgrund kann nur aus sich selbst heraus keine Schöpfung bewirken. Er bedarf eines "Leibes", durch den er wirken kann, eines "Gesichts", durch den er sich ausdrücken kann, eines "Worts", das ihm die Art und Weise des Ausdrucks bietet. Dies ist das Logos. Das Logos ist der "Auslöser" der Schöpfung; er selbst ist nicht die Begründung der Schöpfung. Den Grund findet die Schöpfung im Willen des Vaters.
Der Logos ist bloß der Rahmen, innerhalb dem sich die Schöpfung ereignen kann.
Der Logos ist die "Sonne", die die "Strahlung" produziert, er ist nicht das "Prinzip" dahinter. Die Strahlung der Sonne ist, in Form von Licht, das Abbild der Sonne, nicht die Sonne selbst. Die Strahlung findet ihren Anfang und ihr Ende bei der Sonne, ihren Ursprung dagegen im (naturwissenschaftlichen) Prinzip, aus dem die Sonne hervorgeht.
Genauso steht die Schöpfung zum Logos und der Logos zum Schöpfer.
Genauso wie die Sonne die Mitte zwischen den Naturgesetzen und der Strahlung ist, genauso ist das Logos die Mitte von Gott und Schöpfung.
Arius hat die Möglichkeit der sog. Mitte bestritten. Das Hervorgehen aus dem göttlichen Prinzip war für ihn bereits ein Akt der Schöpfung.