Mir haben Grenzerfahrungen geholfen, mit meiner Unzufriedenheit abzuschließen. Das war während meines Zivildienstes. Als Rettungssanitäter habe ich Sachen erlebt, die mich an die Grenze des Erträglichen gebracht haben. Seither vergleiche ich neue Situationen, die mich nerven, mit den alten Erinnerungen. Und sage mir: die neuen Probleme sind doch nur Luxus-Problemchen verglichen mit dem, was ich damals erlebt habe.

Könntest du dir vorstellen, in deiner Freizeit ehrenamtlich bei der freiwilligen Feuerwehr, beim THW, beim DLRG oder beim Roten Kreuz mitzuarbeiten? Oder bei einer ähnlichen Institution? Es ist eine gute Kur gegen Unzufriedenheit.

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Ohne Küchenvielfalt wäre das Leben ärmer für mich. Ich koche gerne und habe mich schon durch alle möglichen in- und ausländischen Rezepte durchprobiert. Italienisch, französisch, spanisch, griechisch, türkisch, syrisch, indisch, thailändisch, chinesisch, indonesisch, mexikanisch …

Wenn ich mich auf eine Küche festlegen müsste, dann wäre das die italienische. Und da käme bei mir nicht nur Pasta und Pizza auf den Tisch.

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Das weiß man erst hinterher. Wenn man jemanden getötet hat, aus welchem Grund auch immer, dann weiß man, wie man sich danach fühlt. Und dann weiß man auch, ob und wann man es wieder könnte.

Ich hatte mal ein langes Gespräch mit einem Polizisten, der es weiß.

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Ich bin morgens schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Arbeitsbeginn in der Firma und koche mir eine Thermoskanne Tee. Die reicht mir dann für den Tag.

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Nein

Angenehm finde ich es nicht, wenn mir eine Spinne über die Hand krabbelt. Aber Panik bekomme ich davon keine.

In meiner alten Firma war ich der Einzige, der keine Arachnophobie hatte. Deshalb stand auf meinem Fensterbrett immer das Spinnenfangglas bereit. Und wenn aus einem anderen Raum ein schriller Schrei ertönte, dann wusste ich was Sache ist und bin mit dem Glas losgezogen, um den achtbeinigen Gast nach draußen zu befördern.

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Ich bin ein alter Mann (Mitte 60) und habe kein Interesse, etwas mit einer jungen Frau anzufangen. Eine Beziehung besteht aus mehr als nur Sex, und mit einer 18jährigen würden mir schnell die Gesprächsthemen ausgehen. Und auch sie könnte mit meinen Themen nichts anfangen.

Wenn ich mir Gleichaltrige anschaue, die hinter jungen Hüpfern her sind, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Mir kommt es so vor, als seien die in ihrer emotionalen Entwicklung in der Pubertät stecken geblieben. Oder sie haben massive Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Auf jeden Fall sieht es peinlich aus.

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Reife hat nichts mit dem Alter zu tun sondern mit dem, was man erlebt und verarbeitet hat.

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Mir ist das 1996 mal passiert. Da hatte ich ein Akquisitionsgespräch mit einem neuen Kunden. Das ging sehr skurril aus. Der wollte, dass ich (damals Freiberufler) ein Projekt für ihn bearbeite. Und hat gemeint, er könnte mich über den Tisch ziehen. Das war eine recht große Sache für einen Einzelkämpfer, und mein Angebot belief sich auf 20000 DM. Der verhöhnte meine Forderung als lächerlich und sagte, er zahle mir dafür 3000 DM und keine Mark mehr. Daraufhin lehnte ich den Auftrag ab, und das akzeptierte er nicht. »Ich lasse mich nicht bluffen. Ich bin schon lange im Geschäft und weiß, wie ihr Freiberufler tickt. Sie machen das für 3000, und jetzt ist Schluss mit der Diskussion.« Ich konnte nur den Kopf schütteln über soviel Unverschämtheit und bin gegangen. Den Kunden hatte ich innerlich abgehakt. Nach ein paar Wochen ruft der mich an und fragt, wie weit ich mit dem Job wäre. Da blieb mir erst mal die Spucke weg. »Ich habe den Auftrag abgelehnt. Haben Sie das nicht begriffen?« Nein, das hatte er nicht. Er hielt das nur für einen Bluff.

Ich frage mich, wie er es mit so einer Verblendung bis zum CEO gebracht hatte.

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Ja

Bei meinem ersten schweren Notfalleinsatz als Sanitäter ist es vorgekommen. Dann trat der Gewöhnungseffekt ein.

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Wenn dich das Schreiben deiner Geschichten glücklich macht, dann ist das doch wichtiger als die Frage wie viele Leute deine Geschichten lesen.

Und wenn man sich mit einer Sache ernsthaft auseinander setzt und daran arbeitet, dann hinterlässt das auch Spuren. Man wird besser.

Vincent van Gogh galt unter den Akademiemalern seiner Zeit als Pfuscher und Nichtskönner. Und was ist aus ihm geworden? Einer der bedeutendsten Spät-Impressionisten und Wegbereiter des Expressionismus und der modernen Malerei.

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Angelehnt an eine Szene aus dem Film »Mein Name ist Nobody«:

»Als Sanitäter habe ich bei Notfällen alle Typen erlebt. Gaffer und Großmäuler, Gleichgültige, Angsthasen und Besserwisser, die selber keinen Finger krumm machen. Und ab und zu auch welche, die erste Hilfe leisten und ihr Bestes geben. Sicher, es sind verdammt wenige. Aber es gibt sie, und nur die zählen.«

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