Warum bezeichnen wir Leute, die unvorstellbare Straftaten begehen, immer sofort als böse?

Mir ist aufgefallen, dass bei den verschiedensten Dokumentationen zu Schwerverbrechern - zB. auf Youtube - die Kommentare immer gefüllt sind mit Aussagen wie: “Die Strafe ist nicht schwer genug!”, “So jemand sollte nicht leben dürfen!”, “Es ist für mich UNVORSTELLBAR, wie ein Mensch so etwas schreckliches tun kann!!”

Und langsam denke ich mir: Wenn diese ganzen Taten für uns Laien und Normalsterblichen so unvorstellbar sind - warum massen wir es uns dann so selbstverständlich an, zu wissen, welche Strafe dieser “unvorstellbar schreckliche Mensch” verdient oder nicht verdient hat?

Wir haben weder sein Leben durchlebt, noch seine Gedanken durchdacht. Unser Werkzeugkasten/unsere Erfahrungen und unser objektives oder subjektives angesammeltes Wissen, mit dem wir uns diese Dokumentation gratis im Internet anschauen, entspricht wohl einem komplett anderen Grundriss, als der Werkzeugskasten des dort wiedergegebenen oder dargestellten Verbrechers. Sonst wären seine Taten für uns ja nicht unvorstellbar.

Auch wird in diesen Dokus dann oft Einblick in die Kindheit der Straftäter gegeben. Vorhin habe ich mehrmals hintereinander, sowohl auf englisch als auch auf deutsch den Kommentar gelesen (nicht wortwörtlich, aber sinngemäß zusammengefasst): “Was interessiert mich sein Trauma? So viele Menschen wachsen mit Kindheitstrauma auf und würden trotzdem NIE solche schrecklichen Taten begehen!!” - Das stimmt natürlich, aber ich bezweifle dass es einen einzigen weiteren Menschen auf diesem Planeten gibt, der mit dem EXAKT gleichen Werkzeugskasten wie dieser Täter ausgestattet ist. Gäbe es einen, würde der höchstwahrscheinlich die gleiche “unvorstellbare” Tat begehen.

Worauf ich eigentlich hinauswill: Ist dieses “Mindset” nicht grundlegend falsch? Zeugt es gewissermassen nicht schon von falschem Narzissmus, eine Tat eines Verbrechers als unvorstellbar und nicht-rechtzufertigen darzustellen, nur weil man selbst andere Erfahrungen im Leben gemacht und anders gehandelt hat? Wie hätte dieser Verbrecher das Gleiche lernen sollen, wenn es ihm nie beigebracht wurde? Wer sind wir eigentlich, über einen Menschen, der nicht wir sind, zu urteilen?

Noch wichtig hinzuzufügen: Mit alldem möchte ich NICHT die Erfahrungen der möglichen Opfer dieser Verbrecher romantisieren oder verharmlosen! Auch will ich nicht sagen, dass es keine Strafen für Verbrecher geben sollte.

Mir ist jetzt nur wiederholt dieses “Muster” in unserem Verhalten aufgefallen und ich wollte euch da mal nach eurer Meinung fragen. Dieser Beitrag ist auch sehr spontan entstanden und meine Denkansätze können gerne ergänzt oder kritisiert werden.

Psychologie, Gesellschaft, Mörder, Moral, Straftat, Urteil, Verbrechen, moralphilosophie, Philosophie und Gesellschaft, Gesellschaft und Soziales

Nach Konzert in nem Tief sein?

Gestern war eine kleine Achterbahnfahrt. Erst musste ich in der Öffentlichkeit weinen, weil ich dachte, zu spät zum Konzert zu kommen und hatte den Tag schon als absoluten “Kack-Tag” bezeichnet.

Dann erwies sich diese Angst als unbegründet und ich stand gegen Ende in der zweitvordersten(!) Reihe. Normalerweise singe ich bei Konzerten nie mit oder bewege mich nicht mit, weil es mir unangenehm ist - gestern habe ich aber genau das getan und es war super.

Es war das erste Konzert, das ich von meiner jahrelangen Lieblingsband miterleben durfte. Es war unglaublich.

Gestern abend hatte ich mich noch gefragt, wie ich diese Erinnerung so detailliert wie nur möglich in meinem Gedächtnis einbrennen kann. Heute früh auf dem Arbeitsweg habe ich die paar Videos, die ich aufgenommen hatte, nochmal geguckt. Bei jedem einzelnen war ich so enttäuscht sobald es geendet hat und ich habe bereut, nicht einfach das komplette Konzert durchgehend gefilmt zu haben.

Auf der Arbeit war ich dann total unkonzentriert und auch jetzt, im Bett, fühl ich mich noch total seltsam. So als wär diese schmetterlings-artige Aufregung von gestern, dieses Höhegefühl, immernoch in mir und würde aber gleichzeitig von dem Bewusstsein darüber, dass es jetzt vorbei ist, niedergekämpft.

Es ist so schräg, ich könnte weinen, wenn ich mir die Videos anschaue

es gibt keine andere Band, die mir so viel bedeutet. Es hat sich angefühlt, als hätte ich nur für diesen einen Augenblick gelebt

und jetzt ist er weg

(Nur zum Sichergehen: Ich befinde mich nicht in Gefahr, ich werds schon überleben. Es ist nur so angenehm-unangenehm-ernüchternd)

Kennt das wer?

:(

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Kumpel schreibt nie von sich aus und antwortet nur, wenn ich mich melde?

Also, es ist so….ich bin schon länger mit wem befreundet. Eig. würde ich auch sagen, dass wir recht gute Freunde sind - gewissermassen. Ich weiss, dass ich ihm eigentlich alles erzählen kann. Wenn wir telefonieren, stimmt auch immer alles: er hört mir grösstenteils zu, ganz egal was ich sage etc. Wir schicken uns gegenseitig Memes.

Jetzt, das Problem dabei ist, wie ihr vlt. schon rauslesen konntet: Das ganze ist unglaublich einseitig. Sprich: Ich melde mich, ich erzähle quasi ALLES, ich schreibe, schlage vor zu telen, schlage Treffen vor usw. Aber wenn ich irgendwas aus seinem Leben erfahren möchte, hab ich das Gefühl schon beinahe drum betteln zu müssen.

Der Unterschied zwischen seinem und meinem Part fühlt sich schon so gross an, dass ich meinen Part in dieser Freundschaft gar nicht mehr ausstehen kann. Es fühlt sich an, als würde ich diese Freundschaft sozusagen missbrauchen, weil es immer nur um mich mich mich mich geht. Und nie um ihn. Nur schreibt er NIE von sich. Ausser ich frage ganz konkret nach & dann schreibt er so kurz angebunden wies gefühlt nur geht.

Er hat schon oft gesagt, dass er gar nicht das Bedürfnis hat, mehr von sich zu erzählen und das deshalb nicht tut. Auch dass er sich schlecht fühle, wenn er sich selbst was gutes tut und dass er es sich so wie es ist gewohnt ist/ gar nicht anders kennt und scheinbar auch nichts daran ändern will. Aber so langsam kann und will ich damit nicht mehr umgehen? Bin ich das Problem? Ich versteh‘ das nicht. Es macht mich langsam wütend? Manchmal ignoriert er meine Nachrichten auch und Tage später kommt was wie: „War in nem Tief, aber hoffe dir gehts gut“ - wenn ich nachfrage? „alles gut, wie geht‘s dir?“

Jetzt habe ich mich mal 3 Wochen lang nicht gemeldet, was sonst beinahe täglich passiert. Irgendwann hat er nachgefragt, ob bei MIR alles okay sei. Habe nicht reagiert. zwei Tage später, es folgt ein aufbauender Herzemoji. Seht ihr, was ich sehe? Ich bin immer der Mittelpunkt dieses Chats und gleichzeitig scheint er meine Sprache nicht zu verstehen.

Heute habe ich ihn damit (wieder einmal) direkt konfrontiert. Erst als ich nochmals nachgehakt habe, hat er geantwortet mit: „Ich sehe das nicht so, aber ich debattiere auch nicht darüber.“ Punkt. Fertig.

Was kann bzw. soll ich tun?

Freundschaft, Freunde, Alltag, Konflikt, Konfliktlösung