Deine Rechnung ist vollkommen unrealistisch, deine Schlussfolgerung

In Zeiten von H.A.A.R.P. und Chemtrails könnte man meinen, jemand will dass alle, die Schulferien haben, also z.B. eine Familie mit 2 Kindern, also 4 Personen, in den Urlaub fahren

hanebüchen. All die armen Menschen, die in Deutschland Urlaub machen ... kein guter Schachzug für den regional überaus bedeutsamen Fremdenverkehrssektor, etwa an den Küstenregionen, den Mittelgebirgen oder auch den Alpen - was sind "die da" nur für Vollpfosten .... ? Diese kriminelle Energie ...

HAARP und Chemtrails sind nichts als moderne Märchen für selbsternannte Aufklärer und fachfremde Laien, damit auch jene mal in den Genuss kommen zumindest mutmaßlich "den Durchblick" zu haben - ganz analog dem Glauben an böse Trolle, Gnome und Geister, die unsere Kinder essen, den Haustürschlüssel verstecken oder sonstigen mysteriösen Schabernack zu treiben, den sich kein Mensch erklären kann.

Das beste Mittel gegen Chemtrails, HAARP und Co sind und bleiben gesunder Menschenverstand, ausreichendes Fachwissen, um die Dinge wirklich einordnen zu können, sowie eine Idee davon, wo das eigene Wissen endet - nichts davon kann ein Truther vorweisen.

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Zunächst hat die Astronomie herzlich wenig mit romantischer Sterneguckerei zu tun, die Astrophysik sogar noch weniger: Deine Arbeit findet zum größten Teil am Schreibtisch statt, als Astrophysiker dreht sich deine Arbeit vor allem um numerische Simulationen. Zwar wird im Normalfall stehts in einem Atemzug von Astronomie und Astrophysik gesprochen, doch sind Astronomen eher diejenigen, die ab und an auch an einem Observatorium sitzen und Beobachtungsprogramme durchführen oder zumindest noch am Rande mit der Beobachtung sowie der Beobachtungstechnik und -auswertung beschäftigt sind, während die Astrophysik eine theoretische Angelegenheit darstellt und daran interessiert ist astronomische Phänomene und Objekte mit Hilfe mathematischer Modelle zu beschreiben.

Schulfächer spielen da absolut keine Rolle - das, was du an der Universität lernst, hat mit Schulmathematik und Schulphysik so gut wie gar nichts mehr zu tun und wird dir kaum weiterhelfen. Wichtiger ist persönliches Interesse, es kann nicht schaden mit weitergehenden Lehrbüchern wie dem Tipler oder dem Weigert privat ein Fundament zu schaffen, auf dem du im Studium zumindest in den ersten Semestern bauen kannst. Auch mit der englischen Sprache darfst du nicht auf Kriegsfuß stehen ... sehr nützlich wäre es eine Programmiersprache zu erlernen, speziell umfangreiche Kenntnisse in FORTRAN sind für die spätere Arbeit unerlässlich. Von zentraler Bedeutung jedoch sind Fleiß, Durchhaltewillen und ungebremste Leidenschaft.

Astronomie und Astrophysik sind, wie der Name bereits andeutet, physik- und mathelastig, die Chemie spielt nur in einigen speziellen Teilgebieten eine Rolle, etwa bei der Simulation von Sternatmosphären oder in der Planetologie. Im Normalfall erwirbst du also einen gewöhnlichen Bachelor in Physik, erweitert um astrophysikalische Inhalte etwa im Ergänzungsfach, bei Seminaren, Praktika und deiner Bachelorarbeit. Dieses Wissen wird im Master durch Spezialvorlesungen erweitert und vertieft, bis du schließlich mit deiner Masterarbeit in Astrophysik deinen Abschluss in der Tasche hast. Bis dahin ist es ein weiter und steiniger Weg, eine Garantie dafür, dass du später auch tatsächlich an einem Observatorium oder einem astrophysikalischen Institut arbeitest, besteht nicht, da die Zahl an Jobs sehr überschaubar ist, langfristig bietet dir nur eine Professur eine echte Perspektive.

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Keine Sorge: Wenn du dich für ein Studium der Astrophysik entscheidest, beispielsweise an der Uni Hamburg, erwirbst du neben deiner speziellen astrophysikalischen Expertise auch einen ganz regulären Master in Physik, wie jeder andere Physiker auch.

Damit steht dir prinzipiell eine breite Palette an alternativen Berufsmöglichkeiten offen, falls es mit einer Anstellung in der Astronomie/Astrophysik nicht klappen sollte. In der Tat ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Forschung eher gering, die Entlohnung eher bescheiden, langfristige Perspektiven bietet dir nur eine Professur, wofür du dich aber unter Umständen durch viele magere Jahre kämpfen musst - aber Hand auf's Herz: Astronom und Astrophysiker wird man nicht des Geldes wegen, sondern aus Leidenschaft. Jenes breite Verständnis von der Welt, das dir die Astronomie und Astrophysik eröffnen, lässt sich mit keinem Geld der Welt aufwiegen - Reichtum ist eben nicht immer materieller Natur.

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Eine ähnliche Frage wurde vor einiger Zeit bereits gestellt - ich zitiere mich selbst:

Gemäß dem Standardmodell zur Planetenbildung kannst du davon ausgehen, dass jeder Planet im Normalfall einen anfänglichen Drehimpuls bekommt.

Planeten bilden sich aus riesigen, relativ flachen Materiescheiben, die ihr Zentralgestirn umkreisen, man spricht von der Protoplanetaren Scheibe. In ihnen formen sich aufgrund der Gravitationskraft aus Staub und winzigen "Planetensimalen" (kleine Brocken im Bereich von einigen Kilometern) mit der Zeit immer größere Körper, die das Material aus ihrer Umgebung immer effektiver "absaugen". Infolge dieses Prozesses erhält der entstehende Protoplanet einen Drehimpuls.

Verdeutlichen kannst du dir dies anhand eines einfachen Experimentes: Stelle dir vor, du sitzt auf einem fixierten, aber leicht drehbaren Bürostuhl und jemand wirft dir einen Ball zu. Falls er dich genau mittig trifft, passiert so gut wie nichts, außer dass du dich selbst eventuell ein Stückchen zurückbewegst. Falls er jedoch ein wenig kraftvoller und nicht vollkommen zentral wirft, wirst du beim Fangen des Balles in eine schwache Drehbewegung versetzt, die aufgrund der Reibung jedoch schnell wieder aufhört.

Beim entstehenden Planeten sind die Reibungseffekte bedeutend kleiner, fast jedes Planetensimal, das der Protoplanet aufnimmt, überträgt ein wenig Drehimpuls auf den Planeten - wobei sich der Drehimpuls natürlich auch verkleinern kann, falls der Einschlag zufällig genau entgegen der Drehrichtung erfolgt, mit der Zeit wird der Planet also langsam in Rotation versetzt.

Allerdings behalten die Planeten ihren ursprünglichen Drehimpuls nicht immer vollständig bei. Zum einen kommt es in der Spätphase der Planetenbildung häufig zu gewaltigen Kollisionen zwischen den Protoplaneten (man sprich tatsächlich von der "Giant Impact Phase"), zum anderen wirken in vielen Fällen Gezeitenkräfte bremsend auf die Rotation ein. Der Merkur bespielsweise wurde durch die Gezeitenkräfte der nahen Sonne in seiner Rotation vermutlich extrem gebremst (mittlerweile besteht sogar eine Resonanz zwischen Umlaufzeit und Umdrehungsgeschwindigkeit), die Erde wird durch den Mond langsam gebremst, der Mond hingegen befindet sich aufgrund der Gezeitenwirkung der Erde bereits in einem gebundenen Umlauf ("Tidal Lock"), er wendet uns stets die selbe Seite zu.

Der hier angesprochene "Tidal Lock" ist es auch, der gegen die Existenz von Planeten spricht, die keinen Eigendrehimpuls besitzen, da die gebundene Rotation den energetisch günstigsten Zustand darstellt. Lediglich bei einigen sehr weit entfernten Planeten, bei denen die Gezeitenkräfte des Zentralgestirns keine Rolle mehr spielen, gegenseitige Wechselwirkungen schwach sind, keine Monde existieren sowie durch unglaubliche Zustände kein Eigendrehimpuls während der Entstehung angesammelt wurde, könnte es tatsächlich passieren, dass ein Planet keinen Eigendrehimpuls besitzt - es ist aber außerordentlich unwahrscheinlich.

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Moderne Okulare (wenn es sich nicht gerade um den Billigschrott handelt) sind im Normalfall dank Gummiaugenmuscheln so ausgestattet, dass auch mit Brille ein bequemer Einblick möglich ist. Falls du lediglich an Kurz- oder Weitsichtigkeit leiden solltest, kannst du die Brille beim Beobachten sogar abnehmen und deine Fehlsichtigkeit ganz einfach am Fokussierknopf korrigieren, falls dich jedoch noch zusätzlich eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) plagt, so behältst du die Brille beim Beobachten besser auf - ansonsten erscheinen die Sterne nicht punktförmig, sondern länglich ;-)

Kurzum: Teleskop mit Brille? Aber sicher!

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In Mitteleuropa ist die Dichte an großen Städten so hoch, dass es kaum noch Ecken mit einem wirklich unverfälschsten Himmel ohne Lichtverschmutzung gibt. In den besseren Fällen erscheint die Milchstraße als diffuses Band ohne großartige Struktur, Sterne bis zur sechsten Größenklasse werden sichtbar. Hinzu kommt, dass wir die wirklichen spannenden Strukturen im Zentrum der Milchstraße, also die Region im Sternbild Schütze, von Mitteleuropa aus nur schlecht beobachten können, weil die Sterne des Schützen nie allzu hoch am Horizont stehen. An einem besseren Beobachtungsort entspricht der visuelle Eindruck jedoch tatsächlich ungefähr den dort gezeigten Aufnahmen.

Einige Orte Deutschlands sind auch heute noch für einen guten Himmel bekannt: In Herzberg (Elster) findet alljährlich ein bekanntes Teleskoptreffen statt, der Himmel gilt als hervorragend. Auch der knapp 100 Meter hohe Aschberg in Schleswig-Holstein, Schauplatz des alljährlichen AFT, genießt unter den Amateurastronomen besondere Bedeutung für seine geringe Lichtverschmutzung, in der Regel gutmütigen Wetterverhältnissen sowie der guten Transparenz, regelmäßig werden Sterne bis zur 6,5. oder gar 7. Größenklasse gesichtet.

Noch besseren Himmel findest du lediglich noch in den abgelegenen Hochlagen der Alpen, das absolute Nonplusultra jedoch sind die trockenen Wüstenregionen oder Hochtäler von Chile und den Anden, oder auch Namibia und das australische Outback. Wer den Himmel dort einmal erlebt hat, wird sich vom Firmament in Mitteleuropa nur noch tief enttäuscht sein: Die Milchstraße erscheint geradezu gleißend hell, mit unzähligen Strukturen und Dunkelwolken, die helle Venus wirft einen Schatten - kurzum: Ein atemberaubender Anblick.

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Wenn du dich für die Astronomie und Astrophysik interessierst, kannst du dich gerne bei der Hamburger Sternwarte in Bergedorf melden und nach einem Praktikumsplatz fragen:

http://www.hs.uni-hamburg.de/index.html

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In der Tat besteht ein Zusammenhang zwischen der Oberflächentemperatur eines Sterns sowie der Farbe, mit der er uns erscheint. Aber auch eine Metallschmelze oder ein beliebiges Plasma, das auf etwas unter 6000 Grad Celsius erhitzt wird, leuchtet in ungefähr der gleichen Farbe wie die Sonnenoberfläche, weil das heiße Material (unter anderem) Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums emittiert und das Intensitätsmaximum im gelben Bereich liegt. In der Physik wendet man hier gerne das Modell des "Schwarzen Strahlers" an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzk%C3%B6rperstrahlung

Wenn du die Termperatur nun weiter erhöhst, erhöht sich zum einen die Gesamtintensität des abgestrahlten Lichtes, zum anderen aber verschiebt sich (Wiensches Verschiebungsgesetz) das Intensitätsmaximum (siehe Graph im Wiki-Artikel) zunehmend in den kurzwelligen Bereich, also vom Gelben übers Grüne ins Blaue und schließlich in den ultravioletten oder gar Röntgen- und Gammastrahlenbereich.

Gleichzeitig jedoch strahlt dein Plasma auch weiter im optisch sichtbaren Bereich, doch paradoxerweise wird bei immer höherer Temperatur aus dem blauen Leuchten wieder ein "weißes" Leuchten, also eine gleichmäßige Verteilung der Farbanteile vom Blauen bis zum Roten. Dies hängt ganz einfach damit zusammen, dass dein Intensitätsmaximum bei steigender Temperatur irgendwann so weit vom optisch sichtbaren Bereich entfernt liegt, dass der hintere, weitestgehend flache Teil der Kurve im visuellen Bereich liegt. Dein Millionen von Grad heißes Plasma bombadiert dich also mit brutalster Gamma-, Röntgen- und UV-Strahlung, zu sehen bekommst du jedoch nur ein gleißend helles, weißes Leuchten.

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Gemäß dem Standardmodell zur Planetenbildung kannst du davon ausgehen, dass jeder Planet im Normalfall einen anfänglichen Drehimpuls bekommt.

Planeten bilden sich aus riesigen, relativ flachen Materiescheiben, die ihr Zentralgestirn umkreisen, man spricht von der Protoplanetaren Scheibe. In ihnen formen sich aufgrund der Gravitationskraft aus Staub und winzigen "Planetensimalen" (kleine Brocken im Bereich von einigen Kilometern) mit der Zeit immer größere Körper, die das Material aus ihrer Umgebung immer effektiver "absaugen". Infolge dieses Prozesses erhält der entstehende Protoplanet einen Drehimpuls.

Verdeutlichen kannst du dir dies anhand eines einfachen Experimentes: Stelle dir vor, du sitzt auf einem fixierten, aber leicht drehbaren Bürostuhl und jemand wirft dir einen Ball zu. Falls er dich genau mittig trifft, passiert so gut wie nichts, außer dass du dich selbst eventuell ein Stückchen zurückbewegst. Falls er jedoch ein wenig kraftvoller und nicht vollkommen zentral wirft, wirst du beim Fangen des Balles in eine schwache Drehbewegung versetzt, die aufgrund der Reibung jedoch schnell wieder aufhört.

Beim entstehenden Planeten sind die Reibungseffekte bedeutend kleiner, fast jedes Planetensimal, das der Protoplanet aufnimmt, überträgt ein wenig Drehimpuls auf den Planeten - wobei sich der Drehimpuls natürlich auch verkleinern kann, falls der Einschlag zufällig genau entgegen der Drehrichtung erfolgt, mit der Zeit wird der Planet also langsam in Rotation versetzt.

Allerdings behalten die Planeten ihren ursprünglichen Drehimpuls nicht immer vollständig bei. Zum einen kommt es in der Spätphase der Planetenbildung häufig zu gewaltigen Kollisionen zwischen den Protoplaneten (man sprich tatsächlich von der "Giant Impact Phase"), zum anderen wirken in vielen Fällen Gezeitenkräfte bremsend auf die Rotation ein. Der Merkur bespielsweise wurde durch die Gezeitenkräfte der nahen Sonne in seiner Rotation vermutlich extrem gebremst (mittlerweile besteht sogar eine Resonanz zwischen Umlaufzeit und Umdrehungsgeschwindigkeit), die Erde wird durch den Mond langsam gebremst, der Mond hingegen befindet sich aufgrund der Gezeitenwirkung der Erde bereits in einem gebundenen Umlauf ("Tidal Lock"), er wendet uns stets die selbe Seite zu.

Der hier angesprochene "Tidal Lock" ist es auch, der gegen die Existenz von Planeten spricht, die keinen Eigendrehimpuls besitzen, da die gebundene Rotation den energetisch günstigsten Zustand darstellt. Lediglich bei einigen sehr weit entfernten Planeten, bei denen die Gezeitenkräfte des Zentralgestirns keine Rolle mehr spielen, gegenseitige Wechselwirkungen schwach sind, keine Monde existieren sowie durch unglaubliche Zustände kein Eigendrehimpuls während der Entstehung angesammelt wurde, könnte es tatsächlich passieren, dass ein Planet keinen Eigendrehimpuls besitzt - es ist aber außerordentlich unwahrscheinlich.

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An der Universität in Hamburg hast du die Möglichkeit Geowissenschaften als "Hauptfach" zu studieren und dir "Astronomie und Astrophysik" für zwei Semester als Ergänzungsfach hinzuzuwählen.

Besondere schulische Leistungen sind hierfür nicht nötig, der Andrang ist nicht besonders hoch:

http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/campuscenter/download/merkblaetter/nc-wartesemester.pdf

Ein Abi-Durchschnitt von 3,2 sollte zu schaffen sein, oder? ;-)

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Das hängt damit zusammen, dass es sich bei der "Magnitudenskala" um ein sogenanntes "logarithmisches" System handelt, was wiederum größtenteils (wie so oft in der Astronomie) historische Gründe hat und nur teilweise mit den Sehgewohnheiten des Menschen zusammenhängt.

Seine Ursprünge liegen im alten Griechenland: Hipparch stellte einen Katalog zusammen und ordnete den (Fix-)Sternen eine Helligkeit zu: Die hellsten Sterne fielen in die erste Größenklasse, die etwas weniger hellen in die zweite Größenklasse und die gerade noch mit dem bloßen Auge sichtbaren Sterne fielen bei ihm in die sechste Größenklasse.

Mit der Zeit wurde diese Skala verfeinert, in dem man beispielsweise einem Stern, der genau zwischen der ersten und zweiten Größenklasse lag, die Helligkeit von 1,5 Größenklassen zuordnete. Mit Teleskopen gelang es bald jedoch auch dunklere Objekte zu sehen, man ordnete sie entsprechend in die siebte, achte, neunte usw. Größenklasse, außerdem übertrug man dieses System auch auf Objekte, die (zum Teil) heller als die hellsten Sterne erscheinen, beispielsweise die Planeten, die Sonne, den Mond oder ab und an auch Kometen. Wenn man nun also dunklen Objekten eine höhere Größenklasse zuordnet, so musste man konsequenterweise die helleren Objekten in kleinere Größenklassen einordnen, die Skala wurde also nach unten erweitert, so dass Objekte auch 0 Größenklassen oder -5 Größenklassen hell sein können.

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieses System zum einen sauber definiert, zum anderen auch präzise geeicht. Man einigte sich auf eine logarithmische Skalierung und legte fest, dass ein Stern, der fünf Größenklasse dunkler erscheint, exakt 100-mal weniger hell ist. So hat es sich eben ergeben, dass eine Größenklasse Unterschied nun einem Helligkeitsunterschied von ungefähr 2,512 entspricht: Ein Stern 1. Größenklasse ist also ungefähr 2,512 mal heller als ein Stern 2. Größenklasse, ein Stern 0. Größenklasse ist ungefähr 2,512 mal heller als ein Stern 1. Größenklasse, ein Stern -5. Größenklasse ist 100 mal heller als ein Stern 0. Größenklasse - solche Faktoren, die beim Übergang von einem Wert zum nächsten immer wieder auftauchen, zeichnen logarithmische Skalen aus.

In der modernen Physik spricht man nicht mehr von "Größenklassen", sondern arbeitet mit einer regulären und sauber definierten Einheit, der "Magnitude" (entsprechend spricht man von der Magnitudenskala), ein Stern 0. Größenklasse besitzt also physikalisch sauber und korrekt eine Helligkeit von m = 0,0 mag.

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Für Hauptreihensterne (grob gesagt die Gesamtheit aller "durchschnittlichen" Sterne) existieren einfache sogenannte "Skalierungsrelationen", die teils aus theoretischen Modellen, teils aus Beobachtungsdaten, teils durch Kombination beider Methoden gewonnen werden.

Mit ihrer Hilfe ist es möglich aus bestimmten Parametern eines Sterns Rückschlüsse auf andere Parameter zu gewinnen, so existiert beispielsweise eine "Masse-Radius-Beziehung", oder auch eine "Masse-Leuchtkraft-Beziehung", daneben noch viele weitere. Kennt man also die Masse eines Hauptreihensterns, so kann seine Leuchtkraft abgeschätzt werden. Für Hauptreihensterne gilt in der Tat: Wenn du seinen Radius in Gedanken vergrößerst, erhöhst du auch seine Leuchtkraft.

Für Sterne jenseits der Hauptreihe, zu denen auch die Cepheiden gehören, sind die Zusammenhänge wesentlich komplexer und absolut nicht linear: Die Helligkeit eines Sterns wird auch schon bei Hauptreihensternen durch eine Vielzahl von Parametern, beispielsweise der Masse, der Energieproduktion, der Oberflächentemperatur oder dem Radius bestimmt, auch zwischen diesen Größen untereinander existieren komplexe Zusammenhänge.

Ein Cepheid (und auch jeder "normale Stern) kann also heller sein, weil er einen größeren Radius besitzt. Er kann allerdings auch heller sein, weil seine Oberflächentemperatur höher ist, oder seine Masse (und damit seine Energieproduktion). Darüber hinaus schwankt die Helligkeit von pulsationsveränderlichen Sternen (Sterne, die periodisch größer und kleiner werden) im Laufe des Pulsationszyklus (siehe auch "Kappa-Mechanismus"), Cepheiden dehnen sich langsam aus, werden dabei heller, erreichen ein Maximum in der Helligkeit und im Radius, fallen dann aber wieder zusammen und werden wieder dunkler, bis sie ihre minimale Größe und Helligkeit wieder erreicht haben und einen neuen Pulsationszyklus begehen.

Somit besteht dein vermuteter Zusammenhang für einen bestimmten Stern aufgrund seiner Pulsation also tatsächlich, beim Vergleich verschiedener Cepheiden (und auch "normaler" Sterne) ist die Palette an Parametern, die die Leuchtkraft beeinflussen, so groß, dass keine klare Antwort gegeben werden kann.

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Dein Fernglas hat eine Öffnung (Durchmesser der Frontlinse) von 25 mm, besitzt eine zehnfache Vergrößerung und ein Bildfeld von 96m/1000m. Gute Ferngläser für die Amateurastronomie sollten zumindest die doppelte Öffnung haben und im Idealfall ein größeres Bildfeld aufweisen, für deine ersten Schritte am Himmel genügt dieses Fernglas jedoch erstmal aus.

Für die Beobachtung der Galileischen Monde ist es bereits mehr als ausreichend: Prinzipiell wären sie bereits mit dem bloßen Auge sichtbar, allerdings stehen sie so nahe am Jupiter, dass sie gnadenlos von ihm überstrahlt werden. Mit deinem Fernglas jedoch wird dieser Abstand (scheinbar) um einen Faktor zehn erhöht sowie ein wenig zusätzliches Licht (im Vergleich zum "nackten" Auge) gesammelt, so dass die Galileischen Monde klar und deutlich vom Planeten getrennt zu beobachten sind. Ich wünsche dir viel Vergnügen dabei, melde dich doch kurz und schildere deine Beobachtungen!

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Die Energieerzeugungsrate der Reaktionen (vorausgesetzt die entsprechenden Edukte sind vorhanden) wird maßgeblich durch die Kerntemperatur bestimmt, je nach Temperatur dominieren einzelne Prozesse oder laufen parallel ab. In meinem alten Astro-Skript findet sich hierzu ein schöner Graph:

http://linuxfanmarcel.li.ohost.de/Energieerzeugung.xps

Die bestimmenden Faktoren der Kerntemperatur wiederum sind die Gesamtmasse des Sterns sowie sein Radius. Im thermischen Gleichgewicht kannst du dir als Faustregel merken: Die Kerntemperatur skaliert proportional mit der Masse des Sterns und umgekehrt proportional mit seinem Radius. Hieraus bekommst du einen ersten Wert über die Größenordnungen und kannst die Energieerzeuggungsraten anhand des oben verlinkten Graphen abschätzen.

Jenseits des thermischen Gleichgewichts, also beispielsweise am Ende des Sternlebens, sind die Dinge leider weit weniger einfach ...

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Astronomie und Astrologie waren noch bis vor wenigen Jahrhunderten untrennbar miteinander verbunden. Der Mensch, den das Treiben am Firmament schon immer tief fasziniert hat, erkannte systematisch Regelmäßigkeiten in der (scheinbaren) Bewegung der Sonne und dem Lauf des Mondes sowie der Planeten durch die Sterne und Zusammenhänge zu ganz irdischen Vorgängen, etwa den Jahreszeiten.

So ist es nur allzu verständlich, dass unter den Menschen vergangener Jahrtausende die Idee aufkam, dass die Vorgänge am Himmel vielleicht als ein riesiges Buch zu verstehen sind, aus dem die "Qualität der Zeit" herausgelesen werden kann, die Gestirne also dem Zweck dienen den Willen der Götter anzuzeigen.

Hierfür entwickelten die Menschen praktische Beobachtungsmethoden und erste einfache Modelle, um den Lauf der Planeten, der Sonne und des Mondes vorherzusagen, erkannten, dass die "Wandelsterne" (wortwörtliche Übersetzung von "Planet": Wanderer) die Ekliptik durchlaufen, teilten den Tierkreis und die weiteren Sternbilder auf, konnten Sonnen- und Mondfinsternisse vorhersagen, sprich, die Menschheit begann mit systematischen Beobachtungen des Himmels, sie betrieb erstmalig systematische Astronomie.

Von der Idee durchströmt, dass der Lauf der Gestirne auch für den Menschen und seine Geschicke von Bedeutung sei, blieb es jedoch nicht nur bei der (astronomischen) Beobachtung: Primär diente die astronomische Beobachtung und das Sammeln der Daten dem Zwecke, um sie astrologisch zu verwerten, also anhand bestimmter Regeln zu interpretieren und Aussagen über die "Qualität der Zeit" zu treffen. "Wann wäre eine gute Zeit für den Krieg?" oder "Wie fällt die Ernte dieses Jahr aus" sind nur zwei Beispiele für die vielen Fragen, auf die sich die Menschheit durch das Betreiben der gottgegebenen Astrologie Antworten erhoffte.

Astronomie und Astrologie liefen also über Jahrtausende "Hand in Hand", mit der Zeit verbesserten sich die Beobachtungsmöglichkeiten dramatisch, die einst bedeutsame Astrologie verlor jedoch im Laufe des späten Mittelalters sowie der Renaissance mit dem Wandel im Menschen- und Weltbild zunehmend an Bedeutung und Ansehen.

Mit einem neuen Bild vom Menschen und vom Universum ausgestattet fingen die klugen Köpfe der Neuzeit an die astrologische Praxis und den "gottgegebenen" Status der Astrologie zu hinterfragen. Während die Astronomie perfektioniert wurde und auch weiterhin wird, erhielt die Astrologie langsam das Prädikat der "Scharlatanerie", da ihre theoretischen Grundlagen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprachen und ihre Prinzipien mit dem modernen, aufgeklärten Weltbild nicht mehr zu vereinbaren sind: Die Erde steht schließlich nicht im Zentrum des Universum, die Gesterne dienen nicht ausschließlich dem Menschen als Boten des göttlichen Willens, der Lauf der Planeten gehorcht einfachen physikalischen Gesetzen. Anstatt die Astrologie als "gottgegeben" hinzunehmen, wurde ihre Motivation hinterfragt und verlor schließlich die Akzeptanz der Fachwelt sowie (von wenigen Ausnahmen abgesehen) auch der Allgemeinheit.

Heute bescheinigen die modernen wissenschaftlichen Methoden, die auf den Gewinn intersubjektiven und allgemeingültigen Wissens ausgelegt sind, keinerlei über Zufallstreffer oder diffuse Übereinstimmungen ausgehende Präzision, was die "Qualität der Zeit" betrifft. Jede willkürlich zusammengewürfelte Form der Wahrsagerei, zum Beispiel das Herauslesen der Qualität der Zeit aus dem Blattwerk eines heiligen Baumes nach willkürlich definierten Regeln, erreicht vergleichbare Trefferquoten.

Das moderne Rollenverständnis ist also klar: Die Astronomen sind quasi die "Haushälter" des Universums und beschäftigen sich mit allem, was unser Universum an verschiedenen Objekten und Strukturen zu bieten hat. Sie klassifizieren diese Objekte, verbessern das Wissen darüber durch Beobachtungen und feilen an immer besseren Methoden zur immer besseren und präziseren Beobachtung. Erweitert wird die moderne Astronomie durch die Astrophysik, welche die Methoden der Physik auf himmlische Objekte, Phänomene und Strukturen anwendet, um auch ein theoretisches, quantitatives Verständnis zu erhalten. Beobachtung und wissenschaftliche Theorie, also Astronomie und Astrophysik, sind in unserer modernen Zeit untrennbar miteinander verbunden.

Während die Astronomie also das Bild des Menschen und des Universums revolutioniert hat und unser Selbstverständnis wie kaum eine andere wissenschaftliche Sparte prägt, hat die Astrologie hingegen die totale Bedeutungslosigkeit erreicht und wird nur von einer sehr überschaubaren Minderheit überhaupt noch ernst genommen. Aberglaube alleine, sei er noch so traditionsreich, reicht heutzutage eben nicht mehr aus.

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Eine genaue Antwort wird dir niemand geben können. Fest jedoch steht: Das sichtbare Universum ist nicht unendlich groß, folglich ist die Zahl der Sterne zwar gewaltig, aber eben nicht unendlich.

Aus den Ultra-Deep-Field-Aufnahmen von Hubble wird die Gesamtzahl der theoretisch sichtbaren Galaxien (http://de.wikipedia.org/wiki/Galaxie) auf 50 Milliarden geschätzt. Eine typische Galaxie umfasst knapp 100 Milliarden Sterne. Wir erhalten also als sehr grobe Schätzung für die Größenordnung der Gesamtzahl der Sterne im sichtbaren Universum einen Wert von

n = 5E+21

also "5000 Milliarden Milliarden", wobei es hier natürlich Mittel und Wege gibt die mittlere Zahl an Sternen pro Galaxie (auch in Abhängigkeit vom Typ und Alter) präziser abzuschätzen.

Diese Zahl mag sich zunächst nach viel anhören, entspricht jedoch lediglich ungefähr der Gesamtzahl an Wassermolekülen in einer Wasserportion von 0,18 Gramm.

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An allen Universitäten, die auf das Bachelor-Master-System umgestellt haben, dauert es bis zum Master der (Astro-) Physik regulär insgesamt zehn Semester, also fünf ganze Jahre. Hinzu kommt noch die Zeit, die du im Promotionsstudium, im Ausland oder bei zusätzlichen Praktika verbringst.

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Koma ist ein sehr populäres Problem bei so ziemlich allen Arten einfacher und vor allem lichtstarker Spiegel- und Linsenteleskope (Öffnungsverhältnis kleiner als f/6) ohne spezielle Korrekturlinsen, wie etwa dem gewöhnlichen Newton-Reflektor oder Fraunhofer-Refraktor. Es handelt sich um einen optischen Abbildungsfehler deines Instrumentes, du kannst ihn durch die Wahl anderer Okulare nicht umgehen.

Für gehobene optische Ansprüche existieren Koma-Korrektoren, mit denen sich die Abbildungsqualität deutlich verbessern lässt, beim Celestron Firstscope musst du jedoch mit diesem Fehler leben.

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Natürlich ist an diesem modernen Märchen ungefähr so viel dran wie an dem Glauben an die Existenz von Elfen, Trollen oder Einhörnern - die Beweislage ist übrigens 1:1 übertragbar ;-)

Zur Aufklärung habe ich vor einiger Zeit einen kleinen Handzettel verfasst, der mit dem Blödsinn aufräumt, der da verzapft wird und die Bildung von Kondensstreifen sachlich, nüchtern und fundiert erklärt - und ganz ohne YouTube-Videos:

http://linuxfanmarcel.li.ohost.de/WasIstDranAnDenChemtrails.pdf

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Mit den Farben in astronomischen Aufnahmen ist das so eine Sache: Diese Bilder werden nur in den allerseltensten Fällen zum Vergnügen aufgenommen, normalerweise erfolgt die Aufnahme zu Forschungszwecken. Hierbei ist der visuelle Bereich des Lichtspektrums, jener Teil also, den wir mit bloßem Auge sehen können, nicht immer von primärem Interesse, oft interessiert man sich auch für den UV- oder Infrarot-Bereich. Hier haben die "Farben" konkret nichts mehr mit den "Farben" zu tun, die du mit deinen Augen siehst, sondern dienen lediglich als praktisches Hilfsmittel um sofort zu beurteilen in welchen Wellenlängenbereichen etwa bestimmte Teile einer Galaxie strahlen. Hieraus lassen sich in vielen Fällen bereits sehr tiefgehende Aussagen über die Beschaffenheit und Zusammensetzung geben.

Bei Aufnahmen im optischen Bereich (etwa 350 nm bis 700 nm) entsprechen die Eindrücke auf den Bildern ungefähr dem visuellen Eindruck, der sich uns aus größerer Nähe auch mit dem freien Auge bieten würde.

Besonders auffällig sind beispielsweise die rötlich leuchtenden Wolken aus ionisiertem Wasserstoff, die sogenannten HII-Regionen, wie du sie etwa sehr schön auf Bildern der "Whirlpool-Galaxie" M57 sehen kannst. In einem rötlichen Ton leuchten auch die großen, alten und vergleichsweise kühlen Sterne im Kernbereich unserer Galaxis, während die Spiralarme insgesamt eher weiß-blau strahlen, vorwiegend durch die leuchtstarken weiß-blauen Sterne am anderen Ende der Spektralklassen wie beispielsweise Rigel.

Quellen für Licht im optisch sichtbaren Bereich gibt es also genügend: Das Zusammenspiel von Gaswolken und Sternen sorgt für ein buntes Universum, obwohl wir nur einen sehr kleinen Bereich des riesigen Spektrums elektromagnetischer Wellen sehen können ;-)

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