Hallo gromio
um gleich vorweg zu dem zweiten Teil deiner Frage klarzustellen
„. . . gilt das für alle Sünder? Bedingungslos?“
. . . ist die biblische Antwort NEIN!
Deshalb hatte ich "Die andere Ansicht" ausgewählt, aber es geht nun aus so und das der Reihe nach:
denn schon nach zwei Tagen ab Fragestellung zeichnet sich ab, dass über die Hälfte aller Mitwirkenden das, was sie als positiv an den Eigenschaften unseres Vaters im Himmel wahrnehmen, nämlich seine Bereitschaft zum Vergeben, schätzen und dabei zum Ausdruck bringen, dass man sich darauf auch verlassen kann.
Und in der Tat hat Gott schon gleich am Anfang der Bibel, in 2. Mose 34:6, 7, dieses Thema angesprochen:
„Jehova, Jehova, ein Gott, der barmherzig und mitfühlend ist, der nicht schnell zornig wird und reich ist an loyaler Liebe und Wahrheit. 7 Er zeigt Tausenden loyale Liebe und verzeiht Vergehen, Übertretung und Sünde. Doch er wird Schuldige auf keinen Fall ungestraft lassen . . .“
Und daher wissen wir: Vergebung JA! Sünder - die wir ja alle sind - können also gerettet werden, dennoch bleibt Fehlverhalten nicht ohne Folgen.
Nun hat allerdings der Vater - wie Christen wissen - den Rechtsfall „Erde“ seinem Sohn übertragen und dieser Sohn stellt in Johannes 5:22, 23 und Vers 30 ebenfalls klar, dass:
„. . . der Vater über niemanden mehr ein Urteil spricht, sondern die gesamte Rechtsprechung dem Sohn übergeben hat . . . . 30„Ich [der Sohn] kann jedoch gar nichts von mir aus tun. Ich urteile so, wie ich es höre, und meine Urteile sind gerecht, denn es geht mir nicht um meinen eigenen Willen, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.“
Daraus muss man schließen, dass der Sohn Jesus Christus, genau wie sein Vater (und oben zitiert) großzügig vergibt, aber
„Schuldige auf keinen Fall ungestraft lassen wird“
Doch obwohl das so ist, schließt auch das schlussendlich Vergebung nicht zwingend aus, wie es das Beispiel des Apostel Petrus deutlich zeigt:
Er hatte seinen Herrn, Jesus Christus; trotz Vorwarnung dreimal verleugnet . . . und augenblicklich . . .
75 . . . erinnerte sich Petrus an das, was Jesus gesagt hatte: „Bevor ein Hahn kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen.“ Er ging hinaus und weinte bitterlich. . . (Matthäus 26:75)
Doch er beließ es nicht dabei, sondern war umwendend sehr bemüht
„. . . sich Gott wieder zuzuwenden und so zu handeln, dass es der Reue entspricht.“ (Apostelgeschichte 26:20)
. . . und wie allen bekannt ist, durfte er nicht nur weiterhin als Apostel amten, sondern Jahre später sogar Teile der Bibel schreiben, die seinen Namen tragen.
In ähnlicher Weise können natürlich auch die von dir erwähnten Despoten Hitler oder Putin „. . .so handeln, dass es der Reue entspricht.“ Jedoch ist Gott der Richter, der die Herzenseinstellung auch dieser Sünder endgültig beurteilt. (Vgl. Jeremia 7:16; Matthäus 5:44; Apostelgeschichte 7:60.)
All das bedeutet jedoch keinesfalls, dass der Gott des Himmels ein alles vergebender Richter wäre.
Auf keinen Fall!
Warum nicht?
Weil es der erklärte Wille unseres Schöpfers ist, dass seine verheißene Neue Welt nach Psalm 72:7 und Jesaja 9:6
„. . .eine Welt des Friedens sein wird . . . unter einem Friedensfürsten . . .“
Und ein Fürst, der dieses Versprechen einlösen will, kann gar nicht anders als alle Bösen und Friedensstörer zu „deaktivieren“, denn sonst könnte er sein Versprechen nicht einhalten und alle, die den Frieden lieben wären die Leidtragenden.
Und daran schließt sich folgerichtig die Erkenntnis an, dass es Sünden gibt, die nicht vergeben werden können.
In Hebräer 10:26-31 heißt es deshalb:
„Wenn wir willentlich Sünde treiben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, wohl aber ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, die die Gegner verzehren wird.“ . 28 Jemand, der das Gesetz Mose missachtet hat, stirbt ohne Erbarmen auf das Zeugnis von zwei oder drei Personen hin. 29 Einer wieviel strengeren Strafe, denkt ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und der das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, als von gewöhnlichem Wert geachtet und der den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt hat? 30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ und wiederum: „Jehova wird sein Volk richten.“ 31 Es ist etwas Furchtbares, in die Hände [des] lebendigen Gottes zu fallen.“
Das bekannteste Beispiel dafür ist der Engel, der sich selbst zum Teufel machte und dafür, wie in 1. Mose 3:15 nachzulesen ist, postwenden verurteilt wurde
„ . . .. Er wird dir den Kopf zermalmen . . .“
Über die noch bevorstehende Vollstreckung heißt es in der Offenbarung 20 Verse 10 und 14:
„Der Teufel, der sie in die Irre führte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert, 14 . . . Der Feuersee steht für den zweiten Tod.“
Ein Urteil also, dass keine Revision zulässt.
Resümee:
Je besser wir unseren Vater im Himmel und seine Denkweise kennen, umso größer ist unsere Verantwortung, seine Grundsätze in unserem Leben auch konsequent anzuwenden.
Dennoch schütz Unwissenheit keineswegs vor ernsthaften Konsequenzen.
Um das zu unterstreichen gibt es Jesu Aussage in Lukas 13:23, 24
23 Nun wollte ein Mann von ihm wissen: „Herr, werden nur wenige gerettet?“, worauf er sagte: 24 „Bemüht euch mit aller Kraft, durch die enge Tür zu kommen, denn ich sage euch: Viele werden versuchen hineinzukommen, es aber nicht schaffen.“
Und aus eben dem gleiche Grund weißt Gottes Sohn in Matthäus 24:37-39 auf die Sintflut als warnendes Beispiel hin
„ 38 Denn in der Zeit vor der Sintflut aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging, 39 und sie nahmen keine Notiz von allem, bis die Sintflut kam und sie alle mit sich riss. So wird auch die Gegenwart des Menschensohnes sein.“
Wenngleich angesichts des ernsten Themas bei weitem nicht ausführlich genug, so hoffe ich doch, lieber gromio, dass es verstanden wird . . .
. . . und wünsche dir weiterhin alles Gute
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