Ich habe das Gefühl, als erlebe ich das Leben, das ich mir in meinem Alter (m 17), seit ich Kind bin, gewünscht habe immer nur als Zuschauer, aber nie als jemand der es wirklich verdient hat es zu leben / der es lebt.
Seit ich denken kann, stellte ich mir meine Jugend sehr toll vor. Mit einem guten Freundeskreis, coolen Freunden, Mädchen, Beziehungen und mir selbst, als relativ coole Person.
Allerdings ist es ganz anders gekommen, als ich es mir vorgestellt habe.
In meinen Augen gibt es bei mir 2 Hauptfaktoren, die das ganze beeinflussen.
Zum einen Wurde es von mir als Kind mehr oder weniger vorgelebt, wenig Freunde und soziale Kontakte zu haben. Meine Eltern haben recht wenig mit aussenstehenden im freundschaftlichen Rahmen zu tun. Meine Mutter ist irgendwie generell sehr Menschenscheu und meidet Begegnungen hin und wieder, mein Vater hat, so wie ich das einschätze, dabei das selbe Problem wie ich. Und ich glaube, dass mich das in meiner Entwicklung zum "coolen Jugendlichen" gestört hat.
Zum anderen hatte ich vor allem sozial während der Corona Zeit eine soziale Lücke, da ich, anders als Andere, aufgrund einer Chronischen Krankheit bei mir, nicht nur zu den Lockdowns, sondern volle 1,5 Jahre am Stück, zuhause geblieben bin und dort Online Unterricht hatte, sowie unmittelbar zu beginn dieser Phase auch die Schule wechselte und ein komplett neues Umfeld hatte.
An sich ist mir das als eine Sehr gute Zeit in erinnerung geblieben, die ich oft vermisse, aber ich denke, dass gerade diese Zeit meine sozialen Fähigkeiten auch ungemein beeinträchtigt hat.
Mittlerweile, bin ich an einem punkt, an dem ich definitiv zufriedener mit meinen sozialen Fähigkeiten bin, als damals, nachdem ich aus der Coronaphase wieder in die Schule kam.
Das reicht aber scheinbar immernoch noch nicht aus um mir mein "Traumleben" in diesem Alter zu ermöglichen.
Ich würde gern meine "Jugend genießen" aber schaffe es immernoch nicht, mit nur irgendeiner Person Kontakt aufzubauen, zu halten und eine freundschaft auch im privaten zu pflegen. Auf der anderen Seite meldet sich aber auch von sich aus niemand bei mir, um sich mal zu treffen oder einfach in Kontakt zu bleiben. Ich weiß nicht, ob ich dahingehend irgendetwas abweisendes an mir habe, ob es an meiner Person liegt, dass ich einfach zu langweilig bin oder so. Das macht mir schon sorgen, da ich eigentlich recht viele Bekannte habe, mit denen ich mich sehr gut verstehe.
Aber rethorisch bin ich auch nicht so stark, besonders wenn es darum geht, mich zu verteidigen, zu argumentieren, bin ich irgendwie zu schüchtern, habe einen Blackout und Argumente fallen mir nicht ein. Oder wenn es zum Beispiel allgemein um Sprüche von Kumpels geht, um die Teilhabe an Gesprächen mit bestimmten Personen.
Während andere ("die coolen) oft mehr oder weniger aus Spaß einen Schlagabtausch verüben, Witze reißen über Dinge personen usw, stehe ich meist nur daneben und bin still oder lache mit. Am Gespräch teilnehmen kann ich irgendwie nie, ich habe einfach nichts beizutragen und wenn ich etwas hätte, habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine Beiträge wohl als unnötig wahrgenommen und allgemein, sowohl die Beiträge als auch ich als Person nicht ernstgenommen werden und habe auch das Gefühl, ich dürfte nicht mitlachen, da ich ja eigentlich gar nicht dazugehöre und nicht wissen dürfte, worum es geht - Kompletter Kontrast zu meiner Vorstellung von damals und meinem immernoch bestehendem Wunsch von heute.
Ich schaffe es nicht, mich so zu verhalten, wie ich es für mich gern würde und vor allem auch so, dass ich die Möglichkeit habe, richtig im Sozialen Leben Kontakte zu knüpfen, Kontakt zu halten und Freundschaften zu finden. Will mich natürlich auch nicht komplett für andere verstellen.
Auch was treffen mit Freunden betrifft. Ich weiß nicht, was ich mit den Leuten auf so einem Treffen machen soll, wie oft man sich so trifft und worüber man spricht, es gab auch schon Fälle, in denen dann während so eines Treffens einfach mehrmals unangenehme Stillen waren... (wie hat man das als Kind geregelt, damals war das irgendwie nicht so ein Problem)
Oft finde ich, man kann sinnvolleres machen, als sich ständig zu treffen, will aber natürlich auch am sozialen Leben mit z.B Parties oder auch treffen in der Stadt mit mehreren Leuten aus dem Freundeskreis teilnehmen.
Ich will einfach nicht meine Jugend weiterhin einsam verbringen und sie endlich richtig genießen können, was Freunde und auch Mädchen und sonst genanntes angeht. Wie komme ich da raus? ...