Zuckerbrot und Peitsche Hilfe?

6 Antworten

Ich kenne die Redewendung hauptsächlich in Zusammenhang mit Bismarcks Umgang mit den Sozialdemokraten.

Peitsche: Sozialistengesetz (1878)
Das „Gesetz wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ verbot sozialistische Parteien, Organisationen, Druckschriften sowie politische
Versammlungen.

Zuckerbrot: Sozialgesetzgebung (ab 1883)
Bismarck führte die Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Alters-  und Invaliditätsversicherung ein.

Zuckerbrot und Peitsche...ist ein - nur bedingt erfolgreiches - Führungs- und Erziehungskonzept von quasi gleichzeitiger Belohnung und harter Bestrafung, eine Metapher für »mal freundlich, mal streng sein«.
Die Wendung, deren eigentlicher Ursprung bis in die Sklavenzeit zurückgehen soll, als in den Zuckerohrplantagen Südamerikas die Sklaven mit der Peitsche angetrieben und mit Karamel belohnt wurden, wird oft auch im Zusammenhang mit dem ersten Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-98) genannt, der im Deutschen Reich eine Sozialgesetzgebung mit Kranken-, Unfall-, Invaliditäts- und Altersversicherung einführte, um parallel dazu durch die »Sozialistengesetze« die Arbeiterbewegung zu unterdrücken.

http://etymologie.tantalosz.de/xyz.php

Das Sprichwort bedeutet, dass man vor allem in der Erziehung mal mit Freundlichkeit, Lob und Belohnungsanreizen arbeitet - "Zuckerbrot" - und mal mit Strafen und Drohungen ("Peitsche"). Das Sprichwort bezieht sich ursprünglich auf Pferde, die trainiert wurden bzw. schneller laufen sollten. Entweder, sie wurden gelockt mit Zuckerbrot, damit sie schneller liefen oder angetrieben/ bestraft mit der Peitsche, wenn sie nicht schnell genug liefen. Ob das in der Realität mal so umgesetzt wurde, weiß ich nicht, aber die Analogie stammt aus diesem Bereich (Umgang mit Pferden).

Mit anderen Worten: Du wirst so lange belohnt und gefördert, bis ich die Geduld verliere und dann wirst du bedroht und (hart) bestraft. Ein Kind wird gebeten, manierlich zu essen. Anfangs wird das freundlich gesagt und vielleicht eine Belohnung in Aussicht gestellt, und wenn es das dann nicht tut, schlägt man ihm auf die Hand oder schreit es an.