Zu spät fürs FSJ?
Für mich stand ewig fest, dass ich kein fSJ machen will. Unbedingt studieren. Ich denke, ich wollte vorallem nicht meiner Schwester nacheifern, kein "Nachmacher" sein, aber sicherlich war ich während dem ganzen Abistress auch einfach zu faul dafür. Das war dumm. Jetztmach ich den Jakobsweg, habe die Hälfte hinter mir und erkenne, dass ich nichts lieber möchte als ins Ausland gehen. Vor allem in Länder, die wirklich Hilfe benötigen könnten. Ich würde gern mit sozial vernachlässigten Kindern in Indien arbeiten oder behinderten Jugendlichen in Peru zur Seite stehen. Ich weiß, dass ich das kann. Sehr gut sogar und ich will es unbedingt. Für die Bewerbung bei einer Organisation ist es jetzt sicherlich schon viel zu spät, aber kennt jemand von euch vielleicht noch irgend einen Weg wie ich, ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen, mein Ziel erreichen kann?
2 Antworten
Hallo aedaem,
Es ist in der Tat für einen Arbeitsantritt in der nahen Zukunft bei einem geregelten Freiwilligendienst zu spät. Auf der Site von weltwärts gibt es derzeit einen Warnhinweise, dass die Bewerbungsverfahren für eine Ausreise im Sommer 2018 derzeit im Gange sind. Und FSJ-Plätze im Ausland gibt es so gut wie nicht mehr. www.wegweiser-freiwilligenarbeit.com/freiwilligendienst-ausland/fsj-im-ausland/
Und du hast richtig verstanden, dass die genannte Seite des BMZ für qualifizierte Fachkräfte in der Entwicklungszusammenarbeit gedacht ist. Das kann dich erst dann interessieren, wenn du eine abgeschlossene Ausbildung + Berufserfahrung hast. Mehr zum Unterschied zwischen Freiwilligenarbeit und Entwicklungszusammenarbeit hier www.wegweiser-freiwilligenarbeit.com/entwicklungszusammenarbeit/entwicklungshelfer-werden/
Wenn du in diesem Studienjahr noch im Ausland helfen willst, bleiben Projekte in der flexiblen Freiwilligenarbeit übrig, wo du dich auch kurzfristig anmelden kannst.
Du solltest gleichzeitig bei dem, was du dort tun kannst, bescheiden bleiben. Wenn du den Menschen in den Entwicklungsländern dauerhaft helfen möchtest, solltest du Freiwilligenarbeit als Lernprozess angehen, um zu verstehen, wie du auch nach der Rückkehr dein Engagement weiterführen kannst. www.wegweiser-freiwilligenarbeit.com/freiwilligenarbeit-kritik/sinn-freiwilligenarbeit-im-ausland/
Viel Spaß bei der Suche nach einem Projekt, dass zu dir passt!
Frank Seidel von wegweiser-freiwilligenarbeit.com
Zu spät ist jetzt noch gar nix. Selbst wenn es mit dem (Auslands-) FSJ nichts mehr werden sollte, hast du während und nach dem Studium noch alle Möglichkeiten.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat eine lange Liste von Berufen und Organisationen online, mit denen man in der Entwicklungshilfe auf den verschiedensten Ebenen arbeiten kann.
http://www.bmz.de/de/ministerium/beruf/arbeitsmarkt/berufe.html
Wichtig ist, dass du dich während des Studiums in diese Richtung engagierst und Kontakte knüpfst. Das ist aber relativ problemlos möglich.
Das verpasste FSJ ist also erstmal kein Beinbruch.
Beste Grüße!
Ja, das stimmt. Es ging mir vor allem darum zu zeigen, dass es auch mit einem verpassten FSJ noch jede Menge Möglichkeiten gibt, während oder nach der Ausbildung oder dem Studium in der Enwicklungszusammenarbeit zu arbeiten.
Zu den Kontakten und zum Engagement: Ich bin in dem Bereich nicht sehr fit, deswegen auch mein nur allgemeiner Hinweis. Du könntest einfach mal in deiner Stadt oder derjenigen, in der du später lebst, schauen, was es überhaupt für Organisationen gibt, die auf diesem Gebiet arbeiten. Den Einstieg findest du sowieso wahrscheinlich erstmal nur über das Ehrnamt und lernst dann langsam das System etwas besser kennen - und auch, welche Akteure für dich vielleicht noch interessant sein können.
Man, das ist ja schon mal eine sehr ermutigende Antwort. Vielen Dank. Kannst du mir zu den Aspekten Engagement und Kontaktknüpfung noch ein paar Tips geben? Also was für Kontakte das sein sollten und bei welchen Einrichtungen ich mich besonders engagieren sollte?
Über den von dir geschickten Link bin ich außerdem sehr dankbar. Ist es nicht jedoch so, dass dort Fachkräfte gesucht werden, die Ihre Ausbildung/ihr Studium bereits abgeschlossen haben?