Zu oft falsch abgebogen (Studium etc)?
Hey, ich frage mich gerade warum ich in den vergangenen Jahren irgendwie das Ruder meines Lebens so etwas verloren habe und ob das wohl so schlimm ist, wie es mir vorkommt.
Ich habe 2019 mein Abi gemacht, danach erstmal quasi „nichts“ gemacht (mir ging’s 2019 auch nicht gut). Dann habe ich einen Nebenjob angefangen und mich für Architektur WS 2020 eingeschrieben. Habe schnell gemerkt, dass es wirklich nichts für mich ist. Dann war ich planlos. Daraufhin für SoWi SS 2021 eingeschrieben. Mich ärgerten auch die pausen zwischen den „Stationen“, aber man kann halt nicht anfangen wann man will. Ich habe mir sehr viel Stress gemacht im neuen Studium und mich dann zum 07.2021 entschieden, dass ein Studium vielleicht doch nichts ist und ich wohl besser eine Ausbildung starte. Jetzt habe ich einen guten Ausbildungsplatz zum 09.2022, die ich auch beenden werde.
Ist mein Gefühl des „Versagens“ gerechtfertigt, oder ist es garnicht so schlimm wie ich empfinde? .Ich meine ich bin ja noch garnicht soo alt (22 zum Start der Ausbildung) .
- danke schon mal
LG
3 Antworten
Empfinde ich nicht als schlimm, wenn du merkst das dir etwas nicht zusagt ist es wichtig und richtig das ganze zu beenden. Schließlich sollte man sein Leben nicht mit Dingen füllen die einem keine Freude bereiten.
Es ist ja nicht so, als würdest du gar nichts tun. Du orientierst dich einfach noch und das ist vollkommen okay.
kurze Antwort: Überhaupt nicht! Bei dir läuft alles bestens.
Es ist völlig normal sich unsicher zu sein und gerade in dem Alter denkt man viel mehr darüber nach ob man jetzt wirklich "das Richtige" tut und diese Bahn was für einen ist. Aber so geht es wirklich jedem. 22 ist ein völlig normales Alter für eine Ausbildung - und wenn es dich beruhigt, es fangen Leute auch noch mit Ende 20 ein Studium oder eine neue Ausbildung an.
Einzusehen, dass ein Studium nichts für einen ist, ist sogar vorbildhaft und nicht zu verschmähen. Besser du hast es versucht und weißt es nun besser anstatt sich für immer zu fragen wie es wohl wäre.
tl;dr: es gibt kein "richtiges" Alter für etwas.
Ist ganz normal und schadet auch nicht.
Die Alternative ist doch: das zuende bringen was man zuerst angefangen hat, aus eigenem Ehrgeiz oder Druck der Eltern, und dann ein Leben lang etwas machen dass gar keinen Spaß macht.
Nach 3x Probieren solltest du viel besser wissen was du willst. Arbeitgeber sehen das auch so: jemand der nach der Lehre mit 25 anfängt, der weiss was er will, und bleibt eher dabei als der 20 jährige dem vielleicht nach der Lehre einfällt doch lieber studieren zu wollen, oder ein Jahr nach Australien.