Wunder im Buddhismus.?

3 Antworten

Ganz grob vereinfacht ist meine Meinung zu Wundern in den Religionen (Christentum/Islam) die, daß Wunder die Macht und Größe des betreffenden Gottes beweisen sollen. Außer die Wunder würden von Nicht-Anhängern vollbracht - dann steckt natürlich der Teufel dahinter.

Der historische Buddha erklärt "wunderbare" Fähigkeiten als in der Regel natürliche Folgen der Entwicklung auf dem achtfachen Pfad, die aber nicht speziell angestrebt werden und mit denen sich derjenige auch keinesfalls rühmen sollte.

Monotheistische Religionen sehen in Wundern ein Eingreifen Gottes oder das direkte Wirken der göttlichen Kraft.

Buddhismus ist da leider etwas komplizierter. Zum einen gibt es keine Aussage, die einen Schöpfergott bestätigt oder verneint. Ein Gott spielt keine übergeordnete Rolle. Auch Götter (devas) wären an das Leid des Daseinskreislaufes gebunden, wenn auch in Äonen von Jahren (kalpa). Göttlichkeit bedeutet noch keine Befreiung.

Daher werden außerordentliche Fähigkeiten (siddhis) nicht als Wunder in dem Sinn verstanden. Eine gewisse Einsichtsstufe gewährt das Vermögen, mit Dingen anders umzugehen, mühelos, absichtslos, selbstlos, frei von Trübungen des Geistes. Wer das nicht versteht, spricht von Wundern.

Ein Vortrag von Alfred Weil dazu: Wunder im Buddhismus - Mythos oder Wirklichkeit? :

https://www.youtube.com/watch?v=sVSj1eKhQ0U



Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 45 Jahren praktizierender Buddhist ( Theravada )...