Wohnen im Tiny-Haus mit Rädern auf eigenem Grundstück erlaubt?

2 Antworten

Grundsätzlich können Sie ein Tiny House ohne Baugenehmigung im eigenen Garten aufstellen. Handelt es sich um ein als Wohnmobil zugelassenes Modell auf Rädern, wird es nicht als Gebäude eingestuft.

Also brauchst du nur schauen, dass es diese Wohnmobilgenehmigung hat.

Ich finde aber auch Hinweise drauf, dass man das nicht darf, wenn man dauerhaft drinnen wohnen will.

Es finden sich verschiedene Aussagen dazu, wenn man diese Suchbegriffe eingibt. Ich würde mich da noch genauer erkundigen, hängt sicher von Gemeinde/Stadt/Bundesland ab.

Sollte dir eine offizielle Stelle eine mündliche Aussage geben, dass du das machen kannst, musst du dir das schriftlich geben lassen.

douschka  13.07.2023, 00:02

Baurecht unterliegt der Föderation, d.h. wird in jedem Bundesland abweichend geregelt.

Auf eigenem Grundstück dürfen Wohnwagen, Mobilhome, Tiny House, Bauwagen etc. zwar geparkt, aber nicht als Dauerwohnung genutzt werden. Es gibt Ausnahmeregelungen für vorübergehendes Wohnen z.B. bei Sanierung oder Neubau eines Eigenheims. In diesem Fall ist sogar Errichtung eines zwar meldepflichtigen, aber genehmigungsfreien Mehrzweckgebäudes für vorübergehende Wohnzwecke möglich. Letzteres wurde oft zur Dauerwohnstätte, während teure, aufwendige Sanierung nicht stattfand, mit zunehmendem Verfall des Haupthauses. Das ist natürlich Nachbarn und Ämtern ein Dorn im Auge und verständlich.

Wo kein Kläger, da kein Richter! Achtung vor "gewissenhaften" oder missgünstigen Nachbarn.

Verlegung der Medien: Versorgung, Entsorgung, Strom kann nur übers vorhandene Wohnhaus erfolgen. Daran kann dich keiner hindern, solange nicht öffentliche Leitungen angezapft werden.

Es ist die Krux: zu wenig bezahlbarer Wohnraum, Trend zum Tiny House und zu wenig Stellmöglichkeiten dafür. Selbst Campingplätze für Dauercamper mit "Dauerwohnrecht" werden immer weniger, obwohl es riesigen Bedarf gibt. Die Kuh wird halt so lange gemolken bis sie tot umfällt.

Melde dich ganz normal auf der Gemeinde als Mitbewohnerin deiner Mutter an. Stell dir hin, was ganzjährig bewohnbar ist. Vereinbare mit deiner Mutter schriftlich, dass du dein Domizil aufstellen, Wasser-, Abwasserleitung von ihrem Haus anzapfen darfst und verlege diese frostsicher. So auch Stromversorgung. Installiere geeichte Zwischenzähler, damit es keine Streitigkeiten gibt. Es sollte nach außen hin als Initiative deiner Mutter rüberkommen, weil sie statt Gartenhausbau eine einfachere Variante will. Stell dich gut mit der unmittelbaren Nachbarschaft. Sei anfangs nur am WE, später zunehmend da. Lade mal Freunde zur Übernachtung ein. Zerstreue Misstrauen von Anfang an. Das wird mit der Zeit für Neugierige uninteressant. Falls doch mal eine Kontrolle kommt, sorge in Absprache mit deiner Mutter dafür, dass einige Utensilien von dir im Haus verteilt sind (zweite Zahnbürste) und eine Bettstelle für dich jeder Zeit schlafbereit ist. Habt gemeinsam Briefkasten, Namensschild und Klingel. Das sind übrigens Tricks, für dauerhaft im Ausland lebende Leute, die aber in D. angemeldet bleiben wollen.

Du kannst vergessen, über legalen Weg Dauerwohnrecht in einem Wohnwagen o.ä. zu bekommen. Null Chance!

Es wird in Deutschland aufgeräumt. Schluss mit Dauerwohnen auf Freizeitgrundstücken in Freizeitgrundstücksanlagen. Bisherige Duldung läuft generationsbedingt aus. Es drohen Abbau, Rückbau, Enteignung.

Ich hatte das große Glück, dass mein erworbenes Freizeitgrundstück inmitten Festwohnhäusern liegt und mir daher Umnutzung als voll erschlossenes Grundstück mit Efh nicht verwehrt werden konnte.

Habe das erwähnt, weil es wirklich haarig hinsichtlich Dauerwohnrecht ist.

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Schwaemmchen103 
Fragesteller
 13.07.2023, 20:02
@douschka

Danke schön. Deine Tips werde ich mir mal hinter die Löffel schreiben.

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das solltest Du vorab mit Stadt / Gemeinde abklären - so ganz irrelevant ist das Baurecht dabei nicht (fliegender Bau) - es reicht schon, wenn sich Nachbarn gestört fühlen