Woher weiß man ob ein Enantiomer links- oder rechtsdrehend ist?
Hallo zusammen!
wir nehmen in Chemie im Moment optische Aktivität durch und leider verstehe ich einfach nicht, woher man weiß ob zb D-Milchsäure rechts oder linksdrehend ist... Im Internet habe ich auch nichts gefunden was ich verstehe....
Meine zweite frage wäre ob Chirale Moleküle das gleiche sind wie Spiegelbildisomere und das wiederum das gleiche ist wie Stereoisomere und das das gleiche ist wie Enantiomere? So würde ich unseren Heftaufschrieb nämlich verstehen. Aber für mich ergibt es keinen Sinn, wenn es für eine Sache 4 Bezeichnungen gibt.....
könnt ihr mir helfen? Lg, Lilly
2 Antworten
Da hast Du Dir auch sehr verwirrende Begriffe herausgesucht. Also erklären wir die Begriffe:
An der Milchsäure, wenn man sie strukturmäßig aufschreibt, gibt es zwei Sorten, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten. Man sagt: Sie sind chiral (Hände, Füße und Schuhe sind übrigens auch chiral). Die beiden Milchsäuremoleküle sind sogenannte Spiegelbildisomere oder Enatiomere. Übrigens: Stereoisomere, die keine Enantiomere sind, heißen Diastereomere.
Voraussetzung, dass ein Molekül chiral ist, sind ein oder mehrere asymmetrische C-Atome, sie haben dann ein oder mehrere Chiralitätszentren.
Mache folgende Übung: Zeichne alle möglichen Strukturen von 2,3-Dichlorpentan auf. Welche sind stereoisomer und welche enantiomer?
Deine erste Frage, ob die D-Milchsäure rechts- oder linksdrehend ist, das kann nur wie schon dabuer sagte, experimentell geklärt werden. Die Geräte, die man dazu braucht, heißen Polarimeter.
Nö, denn dann unterscheidest Du sie nicht mehr von den Konstitutionsisomeren, die ganz klar was anderes sind...
Die Nomenklatur chiraler Produkte nach (D/L) oder (R/S) ist relativ leicht verständlich und wird im Internet gut erklärt. Ob sich jedoch aus dieser Konstellation ein Licht links- oder rechtsdrehendes Molekül ergibt kann daraus leider nicht geschlossen werden. Das muss experimentell herausgefunden werden!
Stereoisomerie ist ein Überbegriff für alles, was nicht in die Konstitutionsisomerie fällt. Eine Kategorie davon ist die Konfigurationsisomerie darunter fallen Enantiomere (=Spiegelbildisomere) und Diastereomere. Enantiomere und Diastereomere sind beide chiral (bis auf den Spezialfall der Meso-Verbindung). Ich finde das äußerst anschaulich auf Wikipedia: Isomerie erklärt.
Vielen Dank!! Jetzt hab ich zumindest diesen Teil verstanden!
Nur noch eine Frage: sind Stereoisomere einfach Isomere?
vielen Dank!! Das hast du voll einfach erklärt!
Aber sind Stereoisomere einfach Isomere?