Wofür sind diese Lederschnallen am Hemdärmel gut?

4 Antworten

Durch das exakte justieren der Ärmellänge wurde auch bei Tragen von Anzügen der exakte Abstand zwischen Ärmelmanschette und Anzugsärmel möglich. Denn damals sollte die schöne weiße Manschette einen Zentimeter länger sein als der Anzugsärmel.

So schaute die Manschette immer ein wenig raus was als topmodischer Hinkucker galt.

Zum Ärmelhochkrempeln:

Das hatte zwei Gründe.

  1. Ärmel hochkrempeln war nur was für körperlich Tätige. Da war das ok. Aber wer einer anderer Tätigkeit nachging, der zeigte das auch durch seine "Arbeitsmode", die sehr oft dann auch in den Alltag überging. So trugen beispielsweise Handwerker am Wochenende auch mit Stolz ihre Ärmelhalter, um beim Ausgehen zu signalisieren: Hey, schau...ich bin auch was!
  2. Frauen zeigten damals sehr wenig Haut, aber Männer noch viel weniger. Es galt als aufdringlich und ungehobelt, wenn man das tat. Es gab geduldete Aussnahmen:

Im Sommer gab es kurzärmelige Freizeithemden wie auch knielange Hosen. Letztere aber trug man nur im Kreise der Familie oder Freunden. Kein erwachsener Mann wäre mit Kniehosen zum Zeitungsstand gegangen.

Das änderte sich erst in den 30iger Jahren als kurze Hosen und kurze Sommerärmel auch zu Uniformbestandteilen wurden. Angefangen hatte diese neue und freiere Herrenmode in Italien. In Deutschland übernahm man das schnell wie auch in England.

Kurios: In Frankreich wollte man das auf gar keinen Fall und in den USA tuschelte man darüber, dass das ja nur Herren mit "besonderen Vorlieben" tragen würden, wenn in diesen Vorlieben Frauen gar nicht vorkommen.

Gut, dass davon die Alpenländler und Bayern nie was erfahren hatten. Die Amerikaner waren schockiert als um 1928 rum Filmaufnahmen von miteinander tanzenden Männern in ziemlich kurzen Lederhosen nach USA gelangten :-)

Das sind Ärmelhalter. Ein Ärmelhalter hält den Ärmel Ihres Hemdes auf der richtigen Länge, damit die Manschette genau da sitzt, wo sie sitzen soll. Ärmelhalter gibt es in verschiedenen Versionen, als Gummibänder oder aus Metall. Sie schieben sich das Band einfach über den Ärmel, schieben den Ärmelhalter auf den Oberarm und justieren den Ärmel dabei auf die gewünschte Länge.

Quelle: www.

Das trugen früher Büro-Angestellte, damit die Hemdmanschetten nicht auf Schreibstücke rutschten und die Tinte verwischten. Denn nie nie nie hätte man damals als gesitteter Mensch die Ärmel hochgekrempelt.

Sieht man auch mal in Filmen über die viktorianische Zeit.. auch Steampunk..

Arethusa1  12.04.2019, 09:39

Galt das früher als respektlos oder warum haben sie nicht die Ärmel hochgekrempelt?

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MisterNinja  12.04.2019, 09:40
@Arethusa1

Wenn du ein Anzug in der Bank anziehst und dir warm ist, krämpelt man sein Jacket und seine Hosen auch nicht hoch.
Einfach eine Sache des Guten Manierens.
Im Restaurant hält man für gewöhnlich Messer in der Rechten und Gabel in der Linken Hand und isst gesittet. Nur ein Bauer schneidet sich alles vorher klein und schaufelt alles runter.

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SiViHa72  12.04.2019, 09:40
@Arethusa1

Tatsächlich galt es- auch bei Herren- als unschicklich, Haut (oder "zu viel Haut") zu zeigen.

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MisterNinja  12.04.2019, 09:39

cool, danke.
Die Antwort hat mich jetzt auch interessiert und dachte jetzt kommen nur noch unnötige Antworten ^^

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GeriMelONS  12.04.2019, 09:41

Denn nie nie nie hätte man damals als gesitteter Mensch die Ärmel hochgekrempelt.

Dafür haben sich die gesitteten Menschen gerne zum Clown gemacht durch dieses affige Aussehen mit diesen Ledergurten... logisch ist das nicht.

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SiViHa72  12.04.2019, 09:42
@GeriMelONS

Das habe ich auch nicht gesagt. Zeiten ändern sich, mit ihnen Ansichten und Sitten.

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DreiBesen  12.04.2019, 09:46
@GeriMelONS

Darüber trug herr normalerweise ein Jackett, welches er bei Kundenkontakt oder offiziellen Gegebenheiten nicht abgelegt hätte.

"Affig" ist ja auch Ansichtssache.

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