Wofür ist die Vor- und Nachbereitungszeit Kita -Reform?

2 Antworten

Vor- und Nachbereitungzeiten werden für die Tätigkeiten, die Fachkräfte außerhalb der unmittelbaren Arbeit mit Kindern leisten festgelegt. Dafür benutzt der Gesetzgeber den Fachbegriff mittelbare pädagogische Tätigkeiten.

Das bedeutet zunächst aber nicht automatisch, daß man mehr Stunden erhält, sondern man kann die entsprechenden Stunden aufstocken; die vertraglich vereinbarten Stunden können nicht einseitig durch ArbN oder ArbG verändert werden; das geht nur einvernehmlich oder durch Änderungskündigung.

Wenn man nicht aufstockt, dann wird die reguläre Arbeitszeit jetzt aufgespalten - Beipiel:

35 WoStd - neu: 2 Std. Vor- und Nachbereitung festgesetzt

33 WoStd unmittelbare pädagogische Tätigkeit

2 WoStd. mittelbare pädagogische Tätigkeit

Wie das nun im Einzelnen gestaltet wird, muß die Kindergartenleiterin nun im Dienstplan berücksichtigen.

Problematik liegt aber in der Gesamtbetrachtung einer Kita = Personalschlüssel

Da aber vorgeschrieben wird, wieviele Stundenkontingente mindestens für die unmittelbare pädagogische Tätigkeit insgesamt pro Einrichtung bereitgestellt werden müssen, müssen die nun "abgetrennten" Vor- und Nachbereitungszeiten bei den vorhandenen Stundenzahlen der Mitarbeiterinnen durch Neueinstellungen oder Stundenaufstockungen aufgefangen werden, wenn das Mindeststundenkontingent unterschritten würde - wenn die vorgeschriebenen Stundenkontingente nämlich nicht besetzt werden, würde ggf. die Betriebserlaubnis entzogen.

Beispiel:

Kita hat 310 WoStd insgesamt; sie muß mind. 300 WoStd an unmittelbaren Betreuungsleistungen erbringen.

Nun werden 20 WoStd als Vor- und Nachbereitungszeit abgezweigt:

Kita hat nun nur noch 290 WoStd. für die unmittelbaren pädagogischen Tätigkeiten - die Mindeststundenzahl ist dann um 10 unterschritten - hier müssen nun mind. 10 WoStd. durch Aufstockung oder Neueinstellung aufgefangen werden.

Aber auch, wenn die Einrichtung deutlich über den Mindeststunden liegt, dürfte ein bedarf nach Stundenaufstockung oder Neueinstellungen notwendig sein, da ja diese Vor- und Nachbereitungszeiten tatsächlich an der unmittelbaren Kinderbetreuung fehlen - das möchte man ja auch nicht.


Paula438 
Fragesteller
 21.11.2020, 10:32

Danke,

zählt zu der Vorbereitungszeit dann auch Dienstbesprechungen,Feste,usw? Ich dachte durch die Kita- Kitareform haben wir dann mehr Zeit für Elterngespräche,Planung,usw....aber es sieht nicht danach aus.

Gruß

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DerSchopenhauer  21.11.2020, 10:44
@Paula438

Das gehört auch dazu - mehr Zeit wird dann dafür vorhanden sein, wenn tatsächlich die Stunden aufgestockt werden oder zusätzliches Personal eingestellt wird - das ist ja auch eine der Absichten der Reform...

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Also meine Kita sagt dazu, dass wahrscheinlich mehr Personal eingestellt wird damit sich einzelne Mitarbeiter zurückziehen können um an Den Zeiten arbeiten zu können. Woher die kommen wissen wir aber noch nicht, könnten wir ja bereits jetzt gebrauchen